Mario Draghis letztes Feuerwerk: Die Europäische Zentralbank hat den Einlagenzins für Bankeinlagen von minus 0,4 auf minus 0,5 Prozent gesenkt. Außerdem setzen die Währungshüter ihr Anleihekaufprogramm fort. So ordnen Finanzexperten die Entscheidungen ein.
Daniel Hartmann, Chefvolkswirt des Hannoveraner Asset Managers Bantleon
„Mit diesen Maßnahmen dürfte die EZB die Erwartungen in etwa erfüllt haben, auch wenn die Zinssenkung und die monatlichen Wertpapierkäufe etwas unter den Erwartungen liegen. Dafür sollte das QE-Programm länger anhalten als erwartet (hier hatte man im Durchschnitt auf neun Monate spekuliert) und auch die Forward Guidance wurde eher in die Länge gestreckt.
Allerdings bleibt unklar, was genau unter einer »hinreichenden und robusten Konvergenz des Inflationsausblicks gegen das Inflationsziel« (= Bedingung für Ende der Forward Guidance) zu verstehen ist. Wir gehen davon aus, dass die EZB sich in den nächsten Monaten mit weiteren Lockerungsmaßnahmen zurückhält, da sich aus unserer Sicht der konjunkturelle Ausblick aufhellen wird.“
Thomas Romig, Multi-Asset-Chef und Geschäftsführer bei Assenagon Asset Management
„EZB-Präsident Mario Draghi hat heute seiner Nachfolgerin Christine Lagarde einen ganzen Koffer voller geldpolitischer Instrumente übergeben. Mit den heute verkündeten Maßnahmen hat Draghi den Rahmen und damit auch die Wirksamkeit der EZB-Politik noch einmal signifikant erweitert.
Damit kann die kommende EZB-Präsidentin ohne große Konflikte mit den eher zurückhaltenden Notenbankchefs, vor allem aus Deutschland und den Niederlanden, in der Zukunft die EZB-Politik weiter expansiv gestalten. Am wichtigsten ist der Wiedereinstieg der EZB in das Anleihekaufprogramm mit monatlich 20 Milliarden Euro ohne zeitliche Begrenzung und die Verbesserung der Bedingungen für die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte der Banken (TLTRO III).
Der einzige Risikofaktor, der gegen eine künftige expansive Notenbankpolitik sprechen würde, könnte in der mittelfristigen Zukunft ‘fast nur’ eine steigende Inflation sein. Damit ist der Weg für eine Fortsetzung der von Mario Draghi beschrittenen lockeren Geldpolitik unter seiner Nachfolgerin geebnet: Goodbye Draghi, welcome Lagarde!“
Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel
„Die EZB führt uns immer tiefer in die finstere Minuszinswelt. Auf der heutigen Sitzung hat der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) den Einlagenzins um 0,1 Prozentpunkte auf minus 0,50 Prozentpunkte gesenkt. Der EZB-Hauptrefinanzierungszins, der seit März 2016 null Prozent betrug, blieb unverändert.
Zudem wird die EZB ab dem 1. November 2019 Anleihen in Höhe von monatlich 20 Milliarden Euro kaufen – und diese mit neuen, „aus dem Nichts“ geschaffenen Euros bezahlen. Weiterhin werden die Konditionen der langfristigen Kreditangebote, die die EZB den Euro-Banken macht („TLTRO III“), angepasst; insbesondere werden die Laufzeiten von zwei auf drei Jahren ausgeweitet.
Last but not least: Die Überschussguthaben, die die Banken bei der EZB halten, und die den Banken Kosten verursachen, werden künftig teilweise kompensiert. Der EZB-Rat rechtfertigt sein Maßnahmenbündel mit dem Verweis, es würde die „zu niedrige“ Inflation im Euroraum erhöhen und die Euro-Volkswirtschaften beleben. Doch gerade angesichts der vielen nicht genannten Folgewirkungen dieser Politik kann das nicht überzeugen.
Und das ist besonders beunruhigend, weil die EZB vermutlich vorhat, die Zinsen in den kommenden Monaten noch weiter in den Negativbereich abzusenken.
Folgewirkungen: Die EZB-Zinssenkung zieht die Marktzinsen in die Tiefe. Die Gewinnlage der Euro-Banken verschlechtert sich dadurch. Leidtragende sind vor allem die Bankkunden: Sie werden höhere Gebühren zu bezahlen haben, und vor allem wird man ihnen auch früher oder später einen Negativzins auf ihre Guthaben in Rechnung stellen. Das Geldvermögen wird entwertet.
Die Staaten werden auf Kosten der Bürger bereichert: Die Zinserträge der Privaten schwinden, die Kreditkosten der Staaten nehmen ab und – bei unveränderten Steuereinnahmen – erhöhen deren Ausgabenspielräume.
Die verzerrten Marktzinsen verleiten mehr denn je zum Wirtschaften auf Pump und verursachen Fehlinvestitionen. Der künstlich herabgesetzte Marktzins verringert auch die Kapitalkosten der Unternehmen, schwächt den Marktausleseprozess und lähmt damit die gesamte Wirtschaft.
Gerade weil die Negativzinspolitik auf einer Theorie aufbaut, die nicht überzeugen, die sogar als sinnwidrig zurückgewiesen werden kann(*), drängt sich der Eindruck auf, dass die Negativzinspolitik ein besonders aggressiver Versuch der EZB ist, das Euro-Projekt mit allen Mitteln zu retten.
Wie die Geldhalter reagieren, wenn ihre Konten mit Negativzinsen belegt werden, ist nicht absehbar. Solange keine ‘Flucht aus dem Euro’ einsetzt, wird die EZB vermutlich weitere kleine Zinssenkungsschritte vollziehen. Wo die ‘Schmerzgrenze’ für die Geldhalter liegt, lässt sich nicht verlässlich einschätzen. Dass aber die EZB die Zinsen in den kommenden Monaten noch weiter absenkt, halten wir für sehr wahrscheinlich.
Das ist keine gute Nachricht: Denn konsequent zu Ende gedacht, zeigt sich, dass die Minuszinswelt eine finstere Welt ist: Ohne positive Zinsen ist das heutige arbeitsteilige Wirtschaftssystem nicht durchführbar, ist der Wohlstand in akuter Gefahr.
Unstrittig ist, dass eine zu aggressive Negativzinspolitik nicht dauerhaft durchgeführt werden kann, ohne dass das Wirtschaftssystem im Euroraum vollends in die Knie geht; bis sich öffentlicher Widerstand formiert. Wie ein Ausstieg aus der Negativzinspolitik überhaupt aussehen kann, nachdem sie lange angedauert hat und sich die Preise und das Verhalten von Konsumenten und Unternehmen an die Negativzinsumfeld gewöhnt haben, mag man sich gar nicht ausdenken!
Die EZB ist auf eine Euro-Entwertungspolitik eingeschwenkt, die zusehends die innere und äußere Kaufkraft des Euro herabsetzen wird. Unter der Nachfolge von Christine Largarde ist eine Abkehr von dieser Politik unwahrscheinlich.
Handlungsbedarf: Die EZB hat mit ihrer heutigen Entscheidung deutlich gemacht: Euro-Bankguthaben, aber auch in Euro denominierte Schuldpapiere sind ein Verlustgeschäft. Wenn noch nicht geschehen, sollten Anleger ihre Euro-Guthabenbestände minimieren: Also nur noch so viel Euro vorhalten, wie es zur Abwicklung der laufenden Zahlungen plus einer Vorsichtskasse erforderlich ist.“
Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands Die Familienunternehmer
„Wenn Mario Draghi in wenigen Wochen die EZB verlässt, schließt sich ein unrühmliches Kapitel der EZB. Die Europäische Geldpolitik hat in seiner Ägide ihre politische Neutralität aufgegeben.
Mit dem erneuten Kauf von Staatsanleihen betreibt die EZB Staatsfinanzierung par excellence. Dadurch hat sie die Abhängigkeiten und Risiken von Banken und Staaten massiv in die Höhe getrieben. Die Anleihekäufe haben zu schweren Verwerfungen geführt und gehören beendet. Diese Staatsfinanzierung durch die EZB muss aufhören.
Das Gelddoping für einen konjunkturellen Aufschwung und gegen die aufkeimende Rezession in der Euro-Zone schafft besondere Wettbewerbsvorteile für große Unternehmen. Für viele Mittelständler aber ist dies zum Nachteil.
Mit der Gewalt von Negativzinsen versucht die EZB, Liquidität in die Märkte zu pressen – bisher ohne Erfolg. Stattdessen treibt sie frustrierte Sparer, die sich für diese Alternative hohe Kredite am Finanzmarkt besorgen müssen, mit künstlichen Niedrigzinsen weiter in überteuerte Immobilienkäufe und auch unwirtschaftliche Investitionen. Die EZB pumpt so die nächste Blase an den Immobilien- und Finanzmärkten auf.
Unter Mario Draghi hat die EZB immer nur Vollgas gegeben und steht jetzt mit leerem Tank in der Sackgasse. Das Fazit seines Wirkens fällt düster aus: Negative Zinsen haben zu Verwerfungen an den Asset-Märkten geführt. Immobilienblase und erodierende Altersvorsorge sind direkte Folgen einer überschießenden Geldpolitik. Leider gibt es wenig Anzeichen, dass Draghis designierte Nachfolgerin, Christine Lagarde, einen zurückhalteren Kurs einschlagen wird.“
Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Finanzdienstleisters Dr. Klein
„Die heutige EZB-Sitzung wurde mit Spannung erwartet. Beobachter vermuteten einen Abschiedsstreich Mario Draghis in seiner vorletzten geldpolitischen Sitzung – und der scheidende EZB-Präsident enttäuschte die Erwartung nicht. Da das konjunkturelle Umfeld sich nach wie vor nicht entscheidend besserte, schnürte die EZB ein Maßnahmen-Paket, das der europäischen Wirtschaft einen erneuten Impuls geben soll: Die Währungshüter beschlossen die weitere Senkung des Einlagezinses auf -0,5 Prozent und sie kündigten die Wiederaufnahme der Anleihekäufe an. Ab dem 1. November wird die EZB monatlich Staatsanleihen im Wert von 20 Milliarden Euro kaufen. Zudem machte Draghi die Bereitschaft deutlich, über dieses Paket hinauszugehen, wenn es notwendig erscheinen sollte.
Die Senkung des Einlagezinses von -0,4 auf -0,5 Prozent wird von mehreren Banken heftig kritisiert: Gesamtwirtschaftlich würde dadurch kaum eine Wirkung erzielt und es bedeute lediglich eine zusätzliche Belastung für Banken und Sparer. Eine direkte Belastung halte ich für unwahrscheinlich, da Banken die Negativzinsen vermutlich nicht an ihre Kunden weitergeben werden. Hier hat die Politik einen Warnschuss abgegeben, indem sie schon vorsorglich darüber diskutiert, Negativzinsen für Sparer per Gesetz zu verbieten.
Für die Banken selbst stellt der verschärfte Strafzins allerdings eine weitere Belastung dar. Bereits jetzt zahlen Geldhäuser im Euroraum jährlich rund 7,5 Milliarden Euro Negativzinsen an die EZB. Um die Beeinträchtigung durch die Zinssenkung abzumildern, beschloss die EZB daher die gleichzeitige Einführung eines Staffelzinses. Grundsätzlich sind Banken durchaus unterschiedlich vom negativen Einlagezins betroffen. Kreditinstitute mit hohem Einlageüberhang wie Sparkassen oder genossenschaftliche Banken trifft der sogenannte Strafzins überproportional. Man sollte aber nicht übersehen, dass die niedrigen Zinsen auf der anderen Seite auch extrem gute Refinanzierungskonditionen ermöglichen. Das Zinsniveau hat also nicht nur Nachteile – weder für Banken noch für Verbraucher.“
Christian Lips, Chefvolkswirt Nord LB
„Mit der Bazooka gegen die Unsicherheit: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrer heutigen Sitzung wie erwartet ein neues, umfang-reiches Stimuluspaket beschlossen. So wurde der Einlagesatz um 10 Basispunkte auf das neue Rekordtief von -0,50 Prozent gesenkt. Der Hauptrefinanzierungssatz und der Zins für die Spitzenrefinanzierungsfazilität blieben mit 0,00 Prozent und 0,25 Prozent unverändert. Zur Abmilderung der direkten negativen Effekte für Banken wurde ein zweistufiges Einlagesatzsystem beschlossen. Demnach wird ein Teil der Überschussliquidität zukünftig von dem Strafzins freigestellt. Erwartungsgemäß wurde auch die Attraktivität der TLTRO-III-Geschäfte (Laufzeit, Konditionen, Kündbarkeit) erhöht.
Zudem hat der Rat eine Wiederaufnahme von Nettoankäufen von Vermögenswerten im Volumen von monatlich 20 Milliarden Euro ab November beschlossen. Dieses relativ moderate Ankauftempo wird allerdings dadurch relativiert, dass die Ankäufe so lang wie notwendig laufen und erst kurz vor der ersten Zinserhöhung eingestellt werden. Dies hat schon fast Ewigkeitscharakter und etabliert Assetankäufe endgültig als Standardinstrument der europäischen Geldpolitik. Trotz der geringen an-fänglichen Ankaufsumme darf die expansive Wirkung daher nicht unterschätzt werden.
Weitreichend waren zudem die parallel beschlossenen Änderungen der Forward Guidance zu den Leitzinsen. Zur zukünftigen Entwicklung der Leitzinsen wird nun nicht mehr explizit ein Datum als Orientierungsgröße genannt. Der EZB-Rat erwartet vielmehr, dass die Leitzinsen auf dem gegenwärtigen oder einem niedrigeren Niveau verharren, bis sich der Inflationsausblick nachhaltig in Richtung des EZB-Zielwertes von unter aber nahe 2 Prozent verbessert. Die Forward Guidance ist somit eine wichtige Ergänzung der Beschlüsse zu Leitzinsen und APP.
Im Vorfeld hatten sich mehrere Ratsmitglieder gegen eine Neuauflage des QE-Programms ausgesprochen. Dennoch spiegele laut Draghi der APP-Beschluss einen breiten Konsens im Rat, was angesichts der strukturellen Mehrheit der geldpolitischen Tauben im Rat wenig überrascht. Die Pro-jektionen für Wachstum und Inflation der Eurozone wurde teils deutlich für die nächsten Jahre gesenkt. Draghi sieht noch keine Rezession, die Gefahr habe zuletzt aber zugenommen.
Mit den heutigen Beschlüssen hat sich die Fraktion der Tauben auf ganzer Linie durchgesetzt. Mit der deutlich expansiveren Ausrichtung der EZB-Geldpolitik steigt aber auch die Gefahr, dass die Eurozone ins Visier von US-Präsident Donald Trump gerät. So kritisierte dieser kurz nach den Be-schlüssen via Twitter, die EZB schwäche bewusst den Euro zum US-Dollar – übrigens der gleiche Präsident, der zuvor von der Fed eine Zinssenkung auf 0,0 Prozent gefordert hatte. Die heutigen Maßnahmen sind nicht unbedingt der letzte Schuss der EZB – wir erwarten mindestens eine weitere Senkung des Einlagesatzes auf -0,6 Prozent.
Allerdings machte Draghi deutlich, dass nun endgültig der Ball im Feld der Fiskalpolitik liege. Ohne eine entsprechende Kehrtwende der Fiskalpolitik wird der realwirtschaftliche Effekt begrenzt bleiben und das extreme Niedrigzinsniveau auf Jahre zementiert werden. Die negativen Nebeneffekte der Negativzinsen werden sich weiter verstärken und früher oder später wirtschaftspolitische Reaktionen provozieren.
Fazit: Die EZB hat auf ihrer heutigen Ratssitzung ein umfangreiches Stimuluspaket aus Einlagezinssenkung, TLTRO III, Forward Guidance und Ankaufprogramm beschlossen. Die Währungshüter stemmen sich mit der Bazooka gegen die anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, was auch in den nochmal gesenkten Projektionen zum Aus-druck kommt. Aus ökonomischer Sicht bekommen die Einzelinstrumente vor allem in Kombination mit der Stärkung der Forward Guidance mehr Gewicht. Dennoch stößt die Geldpolitik an ihre Grenzen und spielt daher zurecht den Ball ins Feld der Fiskalpolitik. Ohne ein Wachstumsprogramm bleibt jede Kritik aus der Politik an der EZB wohlfeil.“
Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa bei der DWS
„Das Maßnahmenpaket der Europäischen Zentralbank übertrifft die Erwartungen. Die Geldpolitik hat vorgelegt. Nun sollen die Staaten nachlegen und für höhere Nachfrage sorgen.
Die EZB hat wieder einmal geliefert und dabei in ihrem entschiedenen Willen zur geldpolitischen Expansion überrascht. Die gravierendsten Entscheidungen betreffen die Wiederaufnahme des Staatsanleihen-Ankaufprogramms in Höhe von 20 Milliarden Euro je Monat und die Veränderung der Forward Guidance (Lenkung der Markterwartungen durch die kommunikativ langfristige Festlegung der Geldpolitik). Die neuen Käufe könnten erst kurz vor einer möglichen Zinserhöhung enden. Gleichzeitig bleiben die Zinsen auf dem jetzigen – oder einem niedrigeren – Niveau, bis die Inflationsrate robust gegen die von der EZB anvisierte Inflationsrate in Höhe von zwei Prozent konvergiert.
Mit anderen Worten: sehr lange, denn vor dem Hintergrund der schwächelnden Konjunktur dürfte die Inflation sich noch viel Zeit lassen, in Richtung des EZB-Ziels zu marschieren. Diese Annahme wird in Form niedrigerer Inflationsprojektionen von der EZB geteilt. Die Staatsanleihekäufe entwickeln sich somit zu einem dauerhaften Instrument. Die Senkung des Einlagensatzes, die Einführung eines zweistufigen Systems beim Einlagenzins und die verbesserten Konditionen bei den Langfrist-Tendern runden das Paket ab. Letztere unterstützen vor allem die Banken in Südeuropa.
Doch der Einstieg in diese noch expansivere Phase der Niedrigzinspolitik birgt erhebliche Risiken. Zwar sorgt sie weiterhin für extrem günstige Finanzierungsbedingungen im Euroraum. Allerdings um den Preis zunehmender negativer Effekte der Niedrigzinspolitik (Preisblasen am Immobilienmarkt, private Sicherungssysteme). Die Nebenwirkungen für die Finanzstabilität werden größer, insbesondere da die Phase der Niedrigzinspolitik noch sehr lange anhalten wird. Die Nebenwirkungen dürften allerdings unter der neuen EZB-Präsidentin stärker in den Fokus geraten.
Auch Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung werden zunehmen. Und die bange Frage bleibt: Was tun, wenn die Konjunktur wider Erwarten in eine Rezession abrutscht. Die Geldpolitik hat ihre Grenzen erreicht und übergibt den Staffelstab nun an die Fiskalpolitik, die dem Ruf noch zögerlich, aber spätestens im Falle einer Ausbreitung der Wachstumsverlangsamung, in Breite folgen wird.“
Von: Marc Radke und Sarah Steiner
Quelle: Das Investment