FondsAnalyse: SJB FondsEcho. Fidelity Asian Special Situations Fund (WKN 974005, ISIN LU0054237671) SRI-Risikoklasse: 5

Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

Ende 2018 haben sich die weltweiten Aktienmärkte endgültig von ihrem langjährigen, fast ohne Korrekturen SJB FondsEchoverlaufenden Aufwärtstrend verabschiedet und kräftige Kurseinbußen zu verzeichnen. Dies gilt insbesondere für die asiatische Region, wo die Angst vor den Auswirkungen des Handelsstreits zwischen den USA und China sowie einer globalen Konjunktureintrübung die Börsen stark belastet hat. In einem solch eingetrübten Marktumfeld ist die aktive Einzeltitelselektion auf FondsEbene wichtiger denn je für alle Investoren, die trotz nachgebender Aktienmärkte weiter positive Renditen erzielen wollen. 

Ein aktiv gemanagter asiatischer Aktienfonds, der keine großen Makrowetten eingeht, aber durch die an reinen Stockpicking-Kriterien orientierte Titelauswahl attraktive Erträge generiert, ist der Fidelity Asian Special Situations von FondsManager Suranjan Mukherjee. Der seit 14 Jahren für Fidelity tätige Asienexperte ist auf Firmen spezialisiert, die sich in Sondersituationen befinden, also beispielsweise kurz vor einem Turnaround stehen oder aufgrund von Marktineffizienzen auf ein niedriges Bewertungsniveau abgesunken sind. Das macht sie für Langfristanleger interessant, weil bei ihnen der Markt entweder die langfristigen Wachstumsaussichten oder den Effekt einer konjunkturellen Erholung nicht voll würdigt. Mukherjee stützt sich bei seiner Aktienauswahl auf Fundamentalanalysen nach dem Bottom-up-Prinzip und favorisiert Titel, die ausgehend von einer günstigen Ertragsentwicklung niedrig bewertet sind. Zudem gilt sein besonderes Interesse Firmen, die von langfristigen Trends profitieren sowie kleineren Wachstumswerten.

Der Fidelity Asian Special Situations Fund A USD (WKN 974005, ISIN LU0054237671) wurde im Oktober 1994 aufgelegt und wird seit Juli 2012 von FondsManager Mukherjee verwaltet, der durch seine Einzeltitelselektion ein konstantes Alpha gegenüber dem Gesamtmarkt erzielt hat. Die Qualität der Managementleistung zeigt sich an der Überrendite von +13,1 Prozent gegenüber der Vergleichsgruppe seit der Übernahme des Fonds durch Mukherjee. Das Fidelity-Produkt nutzt den MSCI AC Asia ex Japan als Benchmark, verfügt über ein Volumen von umgerechnet 2,28 Milliarden EUR und besitzt den US-Dollar als FondsWährung. Die Suche von Marktexperte Mukherjee nach asiatischen Unternehmen in Sondersituationen ist nachweislich von Erfolg gekrönt: Seit Auflegung ist es dem Fonds gelungen, eine mehr als doppelt so hohe Wertentwicklung wie sein Vergleichsindex zu erzielen. Die kumulierte Performance von +382,2 Prozent in der FondsWährung US-Dollar liegt klar oberhalb der des MSCI-Referenzindex, der lediglich eine Gesamtrendite von +158,1 Prozent generierte. Auch im letzten Fünfjahreszeitraum hat der Fidelity-Fonds mit einer Performance von +33,8 Prozent auf USD-Basis gegenüber +22,1 Prozent bei der Benchmark die Nase vorn. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie von FondsManager Mukherjee im Detail aus?

FondsStrategie. Stockpicking. Praktiziert.

Der Fidelity Asian Special Situations Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert hierzu mindestens 70 Prozent des FondsVermögens in Aktien von Firmen, die an Börsen der asiatisch-pazifischen Region (außer Japan) notiert sind. Die Unternehmen sollten sich in Sondersituationen („Special Situations“) befinden, also entweder in einer Turnaround-Phase stecken oder eine Bewertung aufweisen, die hinsichtlich Nettovermögen oder Gewinnpotenzial attraktiv ist. Zur Abrundung des mit 75 Einzelpositionen breit diversifizierten Portfolios investiert FondsManager Suranjan Mukherjee zudem in kleinere asiatische Wachstumsunternehmen. Mukherjee verfolgt die für Fidelity typische Stockpicking-Strategie und stützt sich bei der Aktienauswahl auf Fundamentalanalysen nach dem “Bottom-Up”-Prinzip. Seine Titelauswahl favorisiert Aktien, die gemessen an ihren steigenden Erträgen günstig bewertet sind. Der Aktienstratege sucht nach den Unternehmen in Asien, die durch Technologie, Größe oder Kostenstruktur eine weltweit führende Stellung erlangt haben. Sein besonderes Interesse gilt Firmen mit schwachen Fundamentaldaten, für die ein Turnaround erwartet wird. Neben dem Thema Restrukturierungen finden auch führende Gesellschaften aus Asiens zyklischen Branchen seine spezielle Aufmerksamkeit. Wichtig ist dem FondsManager eine starke Marktstellung: Langfristige Gewinner in unterversorgten Segmenten mit hohen Eintrittsbarrieren sind ein Spezialthema von ihm. Im Investmentprozess sind die Beurteilung des freien Cashflows, das Ertragswachstum sowie selbst entwickelte Preismodelle von Bedeutung. Auch regelmäßige Besuche bei den Unternehmen gehören zum Auswahlverfahren. Langfristige Wachstumsperspektiven und der zuvor ermittelte innere Wert der Aktien entscheiden dann darüber, welche Einzeltitel ins Portfolio aufgenommen werden. Wie ist dieses im Einzelnen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. China. Führend.

In der Länderallokation des Fidelity Asian Special Situations Fund liegt die Volksrepublik China mit 32,6 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Dahinter folgt Südkorea, wo 14,1 Prozent der FondsBestände investiert sind. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung des Asienfonds liegt Taiwan mit 12,2 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus Indien besitzen einen Portfolioanteil von 11,9 Prozent, Dividendentitel aus Hongkong sind mit 9,3 Prozent gewichtet. FondsBestände in Singapur (4,1 Prozent) und Indonesien (3,3 Prozent) ergänzen das Länderportfolio des Fidelity-Produktes. Abgerundet wird die Titelauswahl durch Firmen mit Sitz in Malaysia (3,1 Prozent), in Thailand (2,5 Prozent) sowie auf den Philippinen (1,1 Prozent).

Welche Sektorengewichtung nimmt FondsManager Mukherjee vor? In der Branchenallokation des Fidelity-Fonds liegen Titel aus dem Finanzsektor mit 27,6 Prozent Anteil auf dem ersten Platz. Firmen der Informationstechnologie bringen es auf einen Anteil von 18,1 Prozent am FondsVermögen, Aktien von Verbrauchsgüter-Produzenten sind mit 13,2 Prozent im Portfolio vertreten. Das Branchenengagement im Kommunikationssektor liegt bei 10,9 Prozent, Grundbedarfsgüter decken 7,1 Prozent des FondsVolumens ab. Durchschnittlich stark ist die Gewichtung des Asienfonds bei Industrietiteln (6,4 Prozent), im Energiebereich (4,7 Prozent) sowie im Gesundheitssektor (3,5 Prozent). Kleinere Bestände im Bereich Versorgeraktien (2,4 Prozent) sowie bei Immobilientiteln (2,4 Prozent) komplettieren die Sektorenverteilung des Fidelity-Fonds. Bei den Einzelwerten ist Marktexperte Mukherjee ganz besonders von dem Hongkonger Internet-Dienstleister Tencent Holdings sowie dem Halbleiterproduzenten Taiwan Semiconductor Manufacturing überzeugt, deren Gewichtung im Fonds jeweils über sechs Prozent beträgt. Weit vorne unter den Top 10 liegen zudem der chinesische Versicherer AIA Group sowie der koreanische Technologiekonzern Samsung Electronics. Ausgewählte Bankentitel wie die United Overseas Bank aus Singapur sowie die indische HDFC Bank runden die zehn größten Einzelpositionen des Asienfonds ab.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fidelity Asian Special Situations Fund dem MSCI AC Asia (ex Japan) All Cap EUR NETR als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem breit gestreuten Aktienindex für Titel aus dem asiatischen Raum zeigt eine ausgeprägte Übereinstimmung. Mit 0,94 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für ein Jahr fällt sie mit 0,90 kaum geringer aus. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark verläuft weitgehend im Einklang, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,89, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,80 an. Damit haben sich mittelfristig elf Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 20 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Mukherjee mit seinem aus Firmen in Sondersituationen zusammengesetzten Portfolio zuletzt stärker von der SJB-Benchmark abgewichen ist. Der Tracking Error des Fidelity-Fonds liegt über drei Jahre bei moderaten 3,26 Prozent, das aktiv eingegangene Risiko ist demnach gering. Wie ist es um die Schwankungsneigung des Asien-Fonds bestellt?

 FondsRisiko. Beta. Gedämpft.

Der Fidelity Asian Special Situations Fund hat mit 13,29 Prozent für den letzten Dreijahreszeitraum eine ähnlich hohe Schwankungsbreite wie der Referenzindex aufzuweisen, der es auf eine Volatilität von 13,23 Prozent bringt. Über ein Jahr stellt sich das Szenario aus Sicht des aktiv gemanagten Aktienfonds positiver dar; hier liegt die Volatilität des Fidelity-Produktes rund 2,5 Prozentpunkte unterhalb der des passiven Referenzindex. Die „Vola“ des Asien-Fonds beträgt 11,03 Prozent, während der MSCI AC Asia (ex Japan) All Cap EUR NETR eine mittlere Schwankungsneigung von 13,45 Prozent an den Tag legt. Damit ist der Asien-Fonds für Titel in Spezialsituationen mit Blick auf seine Risikostruktur der Benchmark vorzuziehen, weil die mittelfristige Schwankungsintensität vergleichbar, die kurzfristige Volatilität aber deutlich niedriger ausfällt. Kann die Analyse der Beta-Werte dieses erfreuliche Bild untermauern?

Das unter Marktniveau liegende Beta, welches über drei Jahre einen Wert von 0,97 aufweist, stellt einen weiteren Pluspunkt für den Fidelity-Fonds dar. Über ein Jahr präsentiert sich die Kennzahl noch attraktiver und liegt bei 0,80. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über den letzten Dreijahreszeitraum zeigt, dass der Asienfonds überwiegend geringere Wertschwankungen als der breite Markt aufzuweisen hatte. Die Risikokennziffer lag in 21 der 36 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei einen Wert von zutiefst 0,67 an. Dem stehen 15 Zeitintervalle gegenüber, in denen eine überdurchschnittliche Schwankungsanfälligkeit des Fonds bei einem Maximalwert des Betas von 1,14 verzeichnet wurde. Die Quintessenz der Beta-Analyse: Das Fidelity-Produkt schwankt trotz seiner stärkeren Spezialisierung mehrheitlich geringer als die MSCI-Benchmark und besitzt damit ein überzeugendes Risikoprofil. Wie fallen die Renditezahlen des Asienfonds aus?

 FondsRendite. Alpha. Positiv.

Per 18. Dezember 2018 hat der Fidelity Asian Special Situations Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +24,18 Prozent auf Eurobasis aufzuweisen, was einer Rendite von +7,48 Prozent p.a. entspricht. Eine attraktive Performance, die sich klar besser als die Wertentwicklung des MSCI AC Asia (ex Japan) All Cap EUR NETR darstellt: Die SJB-Benchmark wartet über drei Jahre mit einer Gesamtrendite von +19,70 Prozent in Euro auf, was einem Ergebnis von +6,17 Prozent p.a. gleichkommt. Auch beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung kann das Fidelity-Produkt seinen Renditevorsprung zum Referenzindex erhalten: Mit einem Ergebnis von -9,46 Prozent in Euro im jüngsten Zwölfmonatszeitraum fällt die Performance des Asien-Fonds erneut besser als die des MSCI-Vergleichsindex von -9,62 Prozent aus. Angesichts der zuletzt eingetrübten Stimmung an den asiatischen Märkten kommen aber beide um eine negative Wertentwicklung nicht herum. Renditemäßig liegt FondsManager Mukherjee in beiden Analysezeiträumen gegenüber der Benchmark vorn – welche Folgen hat dies für die Alpha-Werte des FondsProduktes?

Das Alpha des aktiv gemanagten Investmentfonds liegt über drei Jahre bei 0,12 und befindet sich damit im grünen Bereich. Kurzfristig schwächer präsentiert sich die Kennzahl auf Jahressicht mit -0,16. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt sich, dass der Fonds für Firmen in Sondersituationen fast durchweg erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 30 der untersuchten 36 Einzelperioden gab es ein positives Alpha bis 0,73 in der Spitze zu verzeichnen. Dem stehen lediglich sechs Zeitintervalle mit negativen Alpha-Werten bis zutiefst -0,16 gegenüber. Damit ist der Fidelity-Fonds klarer Sieger im Renditewettstreit mit der MSCI-Benchmark: In der großen Mehrheit der Analysezeiträume erzielte er die bessere Performanceleistung, und dies bei einer zumeist geringeren Schwankungsanfälligkeit. Die überzeugende Rendite-Risiko-Struktur des asiatischen Aktienfonds wird durch die über drei Jahre erzielte positive Information Ratio von 0,38 zusammengefasst.

Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB Fazit. Fidelity Asian Special Situations Fund.

Nach einem vergleichsweise schwachen Anlagejahr 2018 befindet sich der asiatische Aktienmarkt für langfristig orientierte Investoren auf einem attraktiven Bewertungsniveau. Fidelity-FondsManager Mukherjee macht dort mit seiner auf Bottom-up-Prinzipien fußenden Stockpicking Strategie günstig bewertete Unternehmen in Turnaround-Situationen und Umstrukturierungsphasen ausfindig. Als Resultat bietet das Portfolio des Fidelity Asian Special Situations Fund Wachstumstitel aus China, Indien und Südkorea mit überdurchschnittlichen Kurschancen – die hohe Mehrrendite zum breiten asiatischen Aktienmarkt spricht für sich!

Fidelity. Hintergründig.

Die US-amerikanische FondsGesellschaft Fidelity Worldwide Investment wurde 1969 von Edward C. Johnson II gegründet. Das Unternehmen besitzt Niederlassungen in 25 Ländern weltweit und verfügt über ein verwaltetes Vermögen von 265,4 Mrd. Euro. In Deutschland ist Fidelity Worldwide Investment seit 1992 tätig, beschäftigt mehr als 300 Mitarbeiter und betreut ein Kundenvermögen von 35,1 Milliarden Euro. Publikumsfonds in Deutschland: 152. Anzahl der Mitarbeiter weltweit: 6.900. Geschäftsführer: Ferdinand-Alexander Leisten, Dr. Andreas Prechtel. Stand: 30.09.2018.

Siehe auch

FondsAnalyse: SJB FondsEcho. New Capital Asia Future Leaders Fund (WKN A2PFKL, ISIN IE00BGSXT619)

Nach einer mehrjährigen Durststrecke fallender Kurse sind die Notierungen chinesischer Aktien seit Ende September rasant angestiegen. In nur wenigen Handelstagen summierten sich die Kursgewinne auf über 25 Prozent in der Spitze, was dazu führte, dass der Hang Seng Index plötzlich ganz oben auf der Liste der am besten performenden Märkte 2024 zu finden war.

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