T. Rowe Price | Baltimore, 05.09.2018.
• Heraufstufung von Argentinien und Saudi-Arabien kein Grund für Skepsis
• Länder wie Vietnam, Kenia, Sri Lanka, Marokko und Rumänien interessant
• Investoren sollten auch Regionen außerhalb der Grenzmärkte im Blick haben
In jüngster Zeit konnte man Berichte lesen, in denen die langfristige Rentabilität der Frontier Markets in Frage gestellt wurde. Diese Skepsis steht in Zusammenhang mit Ankündigung des Indexanbieters MSCI, Argentinien und Saudi-Arabien im kommenden Jahr aus dem Frontier Markets Index zu nehmen und sie in den Schwellenländer-Index heraufzustufen. Darüber hinaus gilt das Schwergewicht der Grenzmärkte, Kuwait, als potenzieller Aufstiegskandidat für das Jahr 2020.
Einige Marktteilnehmer sind nun besorgt darüber, welche Auswirkungen das künftig notwendig werdende Rebalancing auf den Frontier-Markets-Index haben wird. Es gibt Stimmen, die daraus schließen, dass die Aktienklassifizierung bald überholt sein werde. „Solchen Behauptungen stimmen wir nicht zu“, sagt Oliver Bell, Portfoliomanager des Frontier Markets Eqity Fund von T. Rowe Price. „Es gibt 195 Länder auf der Welt. Davon gehören lediglich 23 den entwickelten und 24 den Schwellenländern an. Übrig bleiben also 148 potenzielle Kandidaten für die Grenzmärkte. 108 der 148 Länder verfügen über etablierte Aktienmärkte“, unterstreicht der Experte. Bell ruft in Erinnerung, warum die Grenzmärkte für Investoren eigentlich so interessant sind. „Abgesehen von den starken langfristigen Wachstumsperspektiven ist grundsätzlich ihre geringe Korrelation zu den entwickelten Märkten und den Schwellenländern ein großer Vorteil“, erläutert Bell. Dass nun Länder wie in die Emerging Markets aufsteigen, werde den weiteren Weg zum Wohlstand der verbliebenen Grenzmärkte nicht beeinträchtigen.
Märkte auf dem Weg zum Wohlstand
Welche Länder aus den Frontier Markets werden in der nächsten Phase eine dominante Rolle einnehmen? „Wir sehen derzeit viele ermutigende Entwicklungen in etablierten Ländern wie Vietnam, Kenia, Sri Lanka, Marokko und Rumänien. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass der vergleichsweise niedrig bewerte nigerianische Markt, der einst ein Schwergewicht der Grenzmärkte war, mittelfristig wieder die Gunst der Investoren erlangen wird.“ Außerdem bestünden zudem gute Aussichten in ganz anderen Regionen. Auf Drei- bis Fünfjahres-Sicht gebe es hoffnungsvolle Länder, die heute noch nicht im Frontier Markets Index vertreten sind. Dies gelte etwa für den Iran, Simbabwe und Myanmar, das seine eigne Börse kürzlich eröffnet hat. Ebenso verfüge die ehemalige Sowjetrepublik Georgien über eine Reihe interessanter Aktien, die derzeit in London notiert sind und nicht im Referenzindex vertreten sind.
Reichlich Investmentideen
„Wie unser Engagement in Georgien belegt, ist es für Investoren unbedingt ratsam, sich nicht ausschließlich auf den MSCI Frontier Markets Index zu fokussieren. Es gibt zahlreiche weitere gute Gelegenheiten“, betont Bell. „Ein Musterbeispiel dafür ist die Aktie von Vietnam Dairy Products, die wir zwei Jahre hielten bevor sie im MSCI-Referenzindex im Jahr 2016 mit einer Gewichtung von vier Prozent aufgenommen wurde.“ Für den Portfoliomanager gibt es keinen Mangel an überzeugenden Ideen, die sich außerhalb der Grenzmärkte-Benchmark befinden. „Während der MSCI Frontier Markets Index aktuell 115 Indexmitglieder hat, liegt unser Universum von investierbaren Aktien zwischen 300 und 400 Werten. Tatsächlich halten wir 38 Titel, die nicht zur Benchmark gehören.“
„Was die bevorstehende Neuausrichtung des Frontier Markets Index 2019 betrifft, bleiben wir weiterhin in unsere argentinischen und saudi-arabischen Unternehmen investiert, solange wir diese Aktien für ein gutes Investment halten. Bereits in weniger als einem Jahr findet das Upgrade statt. In der Vergangenheit konnten wir eine starke Performance eines Marktes beobachten, der aufgestiegen ist – wie das Beispiel von Pakistan kürzlich gezeigt hat“, resümiert Oliver Bell.
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Über T. Rowe Price
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