Managersichten SJB Defensiv INT Z 8+: Pictet Latin American Local Currency Debt (WKN A0Q17D) Januar 2018 -Teil 2

Simon Lue-Fong, FondsManager des Pictet Latin American Local Currency Debt

Die Wertentwicklung des US-Dollar sorgte in den letzten Monaten für Gegenwind bei den Anleihenkursen von Papieren in lateinamerikanischer Währung, besonders für Anleger aus dem Euro-Raum. Was an den dortigen Anleihemärkten im Detail los war, berichtet Pictet-FondsManager Simon Lue-Fong, der den Pictet Latin American Local Currency Debt (WKN A0Q17D ISIN LU0325328614) aus der Verwaltungsstrategie  SJB Defensiv INT Z 8+ verwaltet. Im Marktbericht für Januar (Teil 2) erfahren SJB FondsInvestoren alles über die Veränderungen im Portfolio des Pictet-Fonds, die im Zuge der letzten Marktentwicklungen vorgenommen wurden.

Portfolio-Aktivität – Über- und Untergewichtungen

Während des Quartals verstärkten wir die Untergewichtung des Währungssegments. Wir waren der Ansicht, dass der Markt überzogen reagiert hatte und angesichts einer historisch niedrigen Volatilität anfällig für Verkäufe war. Gleichzeitig zogen die Renditen von Kernstaatsanleihen weltweit allmählich an, und wir rechneten mit einer Dollar-Festigung. Dies veranlasste uns, an der Untergewichtung der lokalen Zinsmärkte festzuhalten. Gegen Quartalsende verringerten wir deutlich die Untergewichtung bei Währungen und näherten uns an den lokalen Zinsmärkten einer neutralen Position. Wir hielten mit Überzeugung an der Untergewichtung des mexikanischen Peso fest. Die frühzeitige Führung von Lopez Obrador im mexikanischen Präsidentschaftswahlkampf war ein weiterer Grund für unsere Vorsicht. Bei den untergewichteten lokalen Zinsmärkten Mexikos nahmen wir Gewinne mit. Die Untergewichtung des brasilianischen Real und der lokalen Zinsmärkte hoben wir im November auf eine neutrale Positionierung an. Unsere Bedenken hinsichtlich der Fundamentaldaten wurden von der kurzfristig positiven Marktstimmung überlagert. Unsere Untergewichtung beim kolumbianischen und chilenischen Peso wurde auf neutral angepasst.

Marktaussichten

Die positive Stimmung an den globalen Märkten hielt zu Beginn des Jahres 2018 an. Das Wachstum beschleunigt sich sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern, die Inflation liegt bei den meisten Schwellenländern innerhalb der angestrebten Bandbreite, und die Normalisierung der Zinsen in den Industrieländern findet weiterhin allmählich und graduell statt, um Störungen an den Finanzmärkten zu vermeiden. Die Volatilität liegt auf historischen Tiefständen, und es stellt sich die Frage, ob Ereignisse wie geopolitische Risiken im Iran, ein vollgepackter Wahlkalender in den Schwellenländern oder unerwartet enttäuschende Daten in China oder den USA die Volatilität in die Höhe treiben könnten. Angesichts der starken Entwicklung in den Schwellenländern fragen wir uns auch, wann dieser Zyklus seinen Höhepunkt erreichen wird. In den Schwellenländern könnte rund die Hälfte der Zentralbanken 2018 auf eine restriktive Geldpolitik umschwenken. Und in den meisten lateinamerikanischen Ländern dürfte der Zinssenkungszyklus zu Ende sein. Aus diesem Grund sind wir 2018 vorsichtig, was die lokalen Zinsmärkte angeht. Wachstum ist aber das Schlüsselthema für 2018 und es dürfte für die Währungen von Schwellenländern, die unserer Ansicht nach unterbewertet sind, weiterhin positiv ausfallen. In einer engen Bandbreite bzw. höher tendierende Rohstoffpreise sind ein weiterer positiver Faktor, zumal für lateinamerikanische Währungen.

Portfoliostrategie

Insgesamt haben wir lateinamerikanische Währungen aufgrund der Fundamentaldaten leicht unter- und die meisten lokalen Zinsmärkte neutral gewichtet. In Lateinamerika werden wir die brasilianische Währung vielleicht positiver beurteilen, wenn Brasiliens Ex-Präsident Lula nicht bei der Präsidentschaftswahl 2018 antritt. Vorsichtig bleiben wir dagegen bei Ländern mit anfälligen Währungen, die stärker von der Entwicklung der Rohstoffmärkte, einem schleppenden Wachstum und politischen Risiken betroffen sind. Eine weitere Währung, die nach wie vor Bedenken aufwirft, ist der mexikanische Peso. Grund hierfür sind die anstehenden Wahlen, die NAFTAVerhandlungen und die schwache Industrieproduktion. Gleichwohl könnten positive Meldungen eine unerwartete Trendwende einleiten.

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