„Der US-Präsidentschaftswahlkampf ist in seine heiße Phase eingetreten – nur noch 14 Tage, dann werden wir wissen, ob Hillary Clinton oder Donald Trump zukünftig das höchste Amt der Vereinigten Staaten innehaben werden“, führt Gerd Bennewirtz, geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline 1989 e.K. aus Korschenbroich im Rhein-Kreis Neuss, aus. „Die US-Börsen befinden sich weiter in Sichtweite zu ihren Allzeithochs und ignorieren die mit der Wahl verbundenen Risiken, weshalb die SJB insbesondere bei einem Sieg des unberechenbaren Donald Trump eine akute Crashgefahr für den ohnehin stark überteuerten US-Aktienmarkt sieht.“
Doch auch bei einem Sieg von Hillary Clinton besteht Korrekturpotenzial für US-Aktien, insbesondere in der Pharma- und Biotech-Branche. „Insgesamt überwiegen eindeutig die Risiken auf der Unterseite“, betont Bennewirtz, „weshalb wir Anlegern derzeit von neuen Investitionen in den Dow Jones oder S&P 500 abraten. Um den Einstiegszeitpunkt für US-Wertpapiere zu optimieren, sind vielmehr die Erkenntnisse einer gerade aktualisierten SJB-Studie sehr wertvoll, die anhand historischer Daten untersucht, wie sich der US-Aktienmarkt im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen entwickelt hat.“ Die Analyse des SJB Research, die den historischen Kursverlauf des Dow Jones im Kontext der US-Präsidentschaftszeiten betrachtet, kommt zu einem klaren Ergebnis: Die US-Präsidentschaftswahlen wirken sich nach einem bestimmten Muster auf die Börsen aus.
In der Studie hat die SJB den historischen Kursverlauf des Dow Jones Industrial Average (DJIA) vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis heute untersucht. Zwischen 1945 und 2016 haben 12 US-Präsidenten insgesamt 18 Amtszeiten hinter sich gebracht. Um die Börsenentwicklung der einzelnen Präsidentschaftsperioden vergleichbar zu machen, wurden die historischen Kursdaten des DJIA aus allen Vierjahreszyklen zusammengebracht und die jährliche Renditeentwicklung ermittelt. Der Chartverlauf gibt die Jahresrendite des Dow Jones auf Eurobasis wider und stellt diese in den Kontext der historischen Extremrenditen. Es ergibt sich das Bild eines vierjährigen Durchschnittszyklus, dessen obere Grenze durch die Höchstrenditen, die untere Grenze durch die Tiefstrenditen gekennzeichnet ist. In der Mitte kennzeichnet die Durchschnittslinie einen „Normalverlauf“ in der Rendite-Entwicklung des DJIA während eines Vierjahreszyklus.
Die rote Linie markiert die Rendite der laufenden Amtszeit, in diesem Fall die der zweiten von Barack Obama. „Alles sieht danach aus, dass Obamas Börsenbilanz seiner zweiten Amtszeit positiv ausfallen wird,“ räsoniert Bennewirtz. Die Jahresrendite hat sich in den letzten Monaten wieder über die langjährige Durchschnittslinie geschoben, per 25. Oktober 2016 liegt diese bei 14,81 Prozent auf Eurobasis und damit über sechs Prozentpunkte oberhalb des Durchschnitts von 8,50 Prozent. „Im historischen Vergleich präsentiert sich Obamas zweite Amtsperiode überdurchschnittlich, denn die erzielten Renditen liegen mehrheitlich im oberen Bereich der Range und beweisen, dass Obama mit Blick auf den Verlauf der US-Börsen ein sehr erfolgreicher US-Präsident gewesen ist. „Aktuell hat der DJIA in der zweiten Amtsperiode Obamas einen Anstieg von über 38 Prozent zu verzeichnen,“ hebt Bennewirtz hervor. Ein überzeugender Wert, auch wenn die Performance der ersten Amtszeit mit einem Plus von 48,4 Prozent nochmals deutlich besser ausfällt.
„Und gerade in diesem bereits sehr lange andauernden positiven Markttrend, der zu einer fundamentalen Überbewertung der in den marktbreiten US-Indizes enthaltenen Aktientitel geführt hat, liegt der Grund für die zunehmende Crashgefahr an den US-Börsen“, führt der Marktstratege aus Korschenbroich aus. Das von den absoluten Rekordständen keine drei Prozent entfernte und damit äußerst ambitionierte Kursniveau des Dow Jones Industrial Average lässt aus Sicht des Antizyklikers den Einstieg in US-Aktien nicht als lohnenswert erscheinen. SJB FondsExperte Gerd Bennewirtz macht seinen Standpunkt klar: „Die US-Börsen sind mittlerweile sieben Jahre extrem gut gelaufen und nur hauchdünn von ihren historischen Höchstständen entfernt. Investoren sollten die nur schwerlich kalkulierbaren Auswirkungen der US-Präsidentschaftswahl auf dem Radarschirm haben, die aktuell noch von zahlreichen Marktteilnehmern ignoriert werden.“
Kommt es zu einer Präsidentschaft von Donald Trump, so müsse mit deutlichen Einschnitten bei der bisher so freiheitlichen Gestaltung von Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Gesellschaft gerechnet werden: „Ein Zurückfahren der für die US-Ökonomie so wichtigen Globalisierung ist genauso möglich wie ein neuer Protektionismus sowie striktere Einwanderungsgesetze, die den Grundprinzipien der US-Wirtschaft diametral entgegenstehen“, führt Bennewirtz aus. „Eine Verkaufswelle nach einem Wahlsieg Trumps würde mich alles andere als überraschen, da sich der Gesamtmarkt in einer ohnehin labilen Verfassung befindet und die Mehrheit der Marktteilnehmer mit einem anderen Wahlausgang rechnet – genauso war es beim Brexit, wobei wir uns an die folgenden Marktverwerfungen noch sehr gut erinnern können.“
FondsInvestoren mit Vorliebe für US-Aktien sollten sich deshalb jetzt zurückhalten und eine antizyklische Einstiegschance am Ende des zweiten Jahres der neuen US-Präsidentschaft abwarten. Denn egal, ob dann Hillary Clinton oder Donald Trump das höchste Amt der USA innehat: Die historische Studie des SJB Research beweist, dass vom September des zweiten bis zum September des dritten Amtsjahres regelmäßig das größte Aufwärtspotenzial der Renditen gegeben ist: Dieses beträgt für den Dow Jones Index aktuell 26,63 Prozentpunkte in Euro. „Investoren, die sich beim Timing ihrer langfristigen US-Investments von diesen Erkenntnissen leiten lassen, können durch die Bezugnahme auf den historischen Verlauf des US-Präsidentschaftszyklus ihren Einstiegszeitpunkt optimieren“, betont Bennewirtz abschließend.