Das Investment: Die besten globalen Long-Short-Rentenfonds

sjb_werbung_das_investment_300_200Staatsanleihen aus Industrieländern allein retten kein Portfolio vor dem Stillstand. Ähnlich wie im Aktienbereich sind neben riskanteren Beimischungen Strategien gefragt, die sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen profitieren können. Der aktuelle Crashtest nennt entsprechende Produkte.

Früher war manches einfacher: Wer beispielsweise sicher investieren wollte und mit einer bescheideneren, aber sicheren Rendite zufrieden war, brauchte lediglich bei Staatsanleihen aus Ländern mit erstklassiger Bonität zuzugreifen oder sich entsprechende Rentenfonds ins Depot zu holen. In Zeiten von Null- und Negativzinsen müssen Fondsmanager jedoch weiter ausholen, um ihren Anlegern noch eine akzeptable Rendite bei überschaubaren Risiken bieten zu können.

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Zahlreiche Investmentgesellschaften haben daher ihr Produktangebot um Fonds erweitern, die mit einem erweiterten Anlage- und Strategiespektrum mehr Chancen bieten. Dazu gehören auch solche, die die klassische Long-Strategie um Short-Positionen ergänzen, bei denen die Manager auf eine ungünstige Entwicklung des zugrundeliegenden Papiers spekulieren. Insgesamt elf Fonds dieser Bauart hat DER FONDS für den aktuellen Crashtest unter die Lupe genommen.

Die besten globalen Long-Short-Rentenfonds

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Gegenüber dem vorangegangenen Crashtest für diesen Sektor gab es einige deutliche Veränderungen: So ist die Zahl der analysierten Fonds um zwei Produkte gestiegen, neuer Gesamtsieger ist der beim letzten Mal drittplatzierte Pimco Diversified Income Duration Hedged USD mit 196 Punkten. Damit hat er den nun auf Rang 2 liegenden JPM Global Absolute Return Bond USD von der Spitze verdrängt. Federn lassen musste – in erster Linie währungsbedingt – der Standard Life Absolute Return Global Bond Strategies GBP, der von Rang 2 auf Platz 8 zurückfiel. Im Stresstest tut sich erneut der Blackrock Global Absolute Return Bond Fund hervor, der mit 96 Punkten den Spitzenplatz in dieser Teildisziplin belegt.

Die drei Siegerfonds im Kurzporträt

Der Gesamtsieger: Pimco Diversified Income Duration Hedged USD

Erster im Performance-Test, Dritter im Rating-Vergleich – da lässt es sich für Eve Tournier verschmerzen, dass der Pimco Diversified Income Duration Hedged USD im Stresstest mit Rang 10 vergleichsweise schwach abschneidet. Die Managerin der zur Allianz gehörenden Fondsgesellschaft Pimco setzt mit dem 2011 aufgelegten Fonds auf ein breit gefächertes Anlageuniversum. Dazu zählen Unternehmensanleihen mit Investmentgrade-Status, High-Yield-Unternehmensanleihen sowie Staats- und Unternehmensanleihen aus Schwellenländern.

Auch artverwandte Papiere wie Wandelanleihen oder Asset Backed Securitieshat Tournier auf dem Radar. Bis hierhin unterscheidet sich der Fonds nicht vom bereits 2006 aufgelegten Schwesterfonds Pimco Diversified Income Fund.

Der Unterschied zu diesem Fonds besteht darin, dass Tournier das Zinsrisiko weitestgehend absichert. Dies bewerkstelligt sie über die Kombination aus variabel verzinsten Papieren mit kurzlaufenden Anleihen. Wenn sie in diesen Segmenten nicht fündig wird, weicht sie auf festverzinsliche Anleihen aus und sichert das Zinsrisiko über Derivate ab. Bei Investments in den Schwellenländern meidet sie Kandidaten mit schwachen Fundamentaldaten. Aktuell ist sie in diesem Segment mit rund 20 Prozent des Portfolios investiert.

Der Performance-Zweite: JPM Global Absolute Return Bond USD

Der Zweite im Gesamt- und Performance-Vergleich wird von Matthew Pallai mit einer marktneutralen Strategie gemanagt. Er kann sowohl in einzelne Papiere als auch in ganzen Branchen long oder short gehen und konzentriert sich auf einen Anlagehorizont von ein bis drei Jahren. Für mehr Renditechancen kann der JP-Morgan-Manager auf Fremdwährungen zurückgreifen, die allerdings lediglich zur Beimischung dienen. Mindestens 80 Prozent des Portfolios hält Pallai generell in auf US-Dollar lautenden Papieren – oder er sichert diese auf den Dollar ab. Anleger können aber auch auf eine auf Euro abgesicherte Tranche des Fonds ausweichen, falls sie das Dollar-Risiko scheuen.

Die durchschnittliche Duration der enthaltenen Anleihen variiert Pallai zwischen plus und minus zwei Jahren. Aktuell liegt diese Kennzahl bei  0,1 Jahren, rund die Hälfte des Portfolios hält der JP-Morgan-Manager derzeit am Geldmarkt. Mit 70 Prozent sind US-Anleihen mit Abstand am höchsten gewichtet. Mit seiner Strategie will Pallai eine Rendite in Höhe von 2 Prozentpunkten über dem Vergleichsindex ICE Overnight USD Libor erwirtschaften.

Der Stresstest-Sieger: Blackrock Global Absolute Return Bond Fund EUR

Mit einer Drei-Jahres-Volatilität von 1,49 Prozent erzielte der Blackrock Global Absolute Return Bond Fund EUR das mit Abstand beste Ergebnis aller elf untersuchten Fonds. Im Performance-Test belegt er dafür mit 35 Punkten nur den letzten Platz, im Rating-Vergleich Rang zehn.

Die beiden Blackrock-Manager Ian Winship und Andreas Doerrenhaus wollen mit dem Fonds jährlich eine Rendite von 3 bis 5 Prozentpunkten über dem Vergleichsindex Euribor erwirtschaften. Dabei liegt der Zielkorridor für die Volatilität bei einem bis 3 Prozent.

Um diese Ziele zu erreichen, setzt das Duo auf eine breite Diversifizierung unterschiedlicher Handelsstrategien. „Unsere Philosophie lautet, mit vielen kleinen Trades positive Renditen zu erwirtschaften statt alles direktional auf eine Karte zu setzen“, fasst Doerrenhaus den Ansatz zusammen.

Bei der Umsetzung greift das Blackrock-Duo auf die Anlageideen des ressourcenstarken Rententeams von Blackrock zurück. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Relative Value-Strategie: Mit ihrer Hilfe bilden Winship und Doerrenhaus Long-Short-Paare, die das Marktrisiko relativ gering halten sollen. „Ergänzend dazu suchen wir im Rahmen der globalen Asset Allocation kontinuierlich nach attraktiven Anlagemöglichkeiten“, so Doerrenhaus.

Zuletzt hat das Portfolio-Team das Engagement in Anleihen reduziert, die von der Europäischen Zentralbank gekauft werden. „Viele Risiken werden in Europa derzeit nicht adäquat vergütet. Wir haben daher unsere Investments in den amerikanischen und asiatischen Märkten ausgebaut, wo wir ein höheres Relative-Value-Potenzial sehen“, erläutert Doerrenhaus. Selektiv kommen derzeit Schwellenländeranleihen aus Russland, Argentinien und Brasilien zum Einsatz.

In jüngster Zeit haben die beiden Blackrock-Manager Teile des Portfolios durch Optionsstrategien abgesichert. „Angesichts der geringen Volatilität an den Märkten sind die Kosten für derartige Strategien derzeit sehr niedrig“, so Doerrenhaus.

Quelle: Das Investment

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