Die Marktturbulenzen rund um den Brexit haben auch in der Performanceentwicklung des Standard Life Global Absolute Return Strategies Fund (WKN A1H5Z1) ihre Spuren hinterlassen. Im Umfeld der Kursrückgänge, die der überraschende Entschluss der Briten zum Austritt aus der EU auslöste, musste auch der rund 14 Milliarden Euro verwaltende Strategiefonds Performanceeinbußen hinnehmen. Der breit gestreute Multi-Asset-Fonds mit seinem Total-Return-Ansatz, der über ein gut diversifiziertes Anlageportfolio aus unterschiedlichsten Anlageklassen und Investmentbereichen verfügt, nahm daraufhin wichtige Optimierungen in der Portfoliostruktur vor. FondsManager Guy Stern, der seit Auflegung des Fonds am 26. Januar 2011 für die Strategie verantwortlich ist, erläutert die wichtigsten Änderungen und gibt zudem einen Marktausblick für den Fonds, der nach wie vor einen wichtigen Baustein in der SJB Strategie Substanz darstellt.
Wie FondsManager Stern, der seit 2008 für Standard Life Investments tätig ist, berichtet, war die Performance des Standard Life Investments Global Absolute Return Strategies-Fonds bis Mai 2016 durchaus zufriedenstellend. Mit einer Performance in Euro von rund +8,0 Prozent bis Ende Mai 2016 über die vergangenen drei Jahre lag der Fonds knapp 1,1 Prozent über der vom Researchanbieter Citywire ermittelten durchschnittlichen Wertentwicklung des Sektors „Alternative UCITS Multi Strategy“. Dann aber kam der Brexit-Monat Juni, und der von Marktstratege Stern betreute Fonds verlor innerhalb nur eines Monats rund fünf Prozent. Die Konsequenz: In der Citywire-Rangliste ist der Fonds nun deutlich unter die durchschnittliche Sektor-Performance zurückgefallen, und auch im Ranking büßte er Plätze ein: Das Citywire-Ranking für den Alternative UCITS Multi Strategy Sektor sieht den Standard Life-Fonds derzeit auf dem 29. von insgesamt 37 Plätzen (Basis der Rangliste: Performance über drei Jahre).
Mit dem Gesamtertrag von +3,8 Prozent auf Eurobasis für den letzten Dreijahreszeitraum (Stand: 31. Juli 2016) kann das SLI-FondsManagement nicht wirklich zufrieden sein, und so wurden neue Handelsaktivitäten unternommen und das bestehende FondsPortfolio umstrukturiert: Im Juni stellte der GARS-Fonds seine mexikanische Staatsanleihenstrategie ein. Als Grund gibt FondsManager Stern an, dass die Kosten für die Absicherung dieser Position aufgrund von steigenden kurzfristigen Zinssätzen immer weiter gestiegen seien. „Wir waren der Ansicht, dass sich die Strategie schwertun würde, ihr Renditeziel zu erreichen“, erläutert der SLI-Marktexperte seine Entscheidung.
Gut entwickelten sich selbst im Umfeld der Brexit-Turbulenzen die Positionen für Staatsanleihen aus Industrieländern, die von der stark zunehmenden Nachfrage nach sicheren Investments profitierten. „Dies führte zu einer positiven Performance für unsere beiden australischen Zinsstrategien, die von rückläufigen Anleiherenditen bzw. steigenden Anleihepreisen profitieren sollen“, hebt Stern hervor. Einen Performancerückschlag gab es für den GARS-Fonds hingegen durch die Short-Position auf die US-Duration, die auf steigende Zinssätze in den USA ausgerichtet ist. „Unsere US-amerikanische und europäische vs. britische Durationsposition wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, da britische Staatsanleihen bessere Renditen erzielten als US-amerikanische und europäische Staatsanleihen“, erläutert der SLI-FondsManager in diesem Zusammenhang.
Multi-Asset-Experte Guy Stern fasst seinen Marktausblick zusammen, wie er ihn nach den Kursentwicklungen rund um den Brexit erwartet: Stern prognostiziert ein mäßiges weltweites Wirtschaftswachstum, wenngleich das Votum der Briten, aus der Europäischen Union auszutreten, für weitere Unsicherheit für die Weltwirtschaft sorge. „Die zunehmend unterschiedliche Geldpolitik der Zentralbanken wird die Renditen auf Vermögenswerte auch weiterhin stark beeinflussen“, blickt Stern in die nahe Zukunft. Aufgrund der vielen Unsicherheiten und der Diskrepanz, die zwischen der Politik der verschiedenen weltweiten Notenbanken herrscht, werde sich der GARS-Fonds auch weiter breit diversifiziert aufstellen, betont der Multi-Asset-Experte: „Wir versuchen, die sich aus diesen Bedingungen ergebenden Chancen wahrzunehmen, indem wir eine diversifizierte Palette von Strategien über mehrere Anlageklassen hinweg anwenden.“