Das Investment: Franklin Templeton – von amerikanischen Gründervätern und Starinvestoren

sjb_werbung_das_investment_300_200Ihr Gründer heißt R.H. Johnson, doch benannt ist sie nach einem der amerikanischen Gründerväter. Um welche Fondsgesellschaft handelt es sich hierbei? Die Antwort: Franklin Templeton. DAS INVESTMENT hat das Unternehmen nach seiner Geschichte, seinen Persönlichkeiten und nach der Symbolik seines Namens befragt.Warum heißt eine der weltweit führenden Investmentgesellschaften Franklin Templeton wie der Amerikanische Gründervater… und ein berühmter Asset-Manager? Die Antwort auf diese Frage liegt in den Ursprüngen und dem Werdegang des Unternehmens.

Ein amerikanischer Gründervater

Wer schon einmal Hundert-Dollar-Noten in der Hand gehalten und betrachtet hat, dem wird die Verwandtschaft zwischen dem Antlitz auf den Scheinen und dem Logo von Franklin Templeton sicherlich auffallen. Kein Wunder, denn es handelt sich bei beiden um ein- und dieselbe Person, den Universalgelehrten und amerikanischen Gründervater Benjamin Franklin.

Denn Benjamin Franklin diente als Inspiration für den Namen von „Franklin Distributors“, wie die Fondsgesellschaft vor ihrer Übernahme von Templeton im Jahr 1992 hieß. Würdevoll und ernst krönt sein Haupt als Radierung den in großen Lettern geschriebenen Namen „Franklin Templeton Investments“. In den USA besitzt der Name Franklin eine starke Wirkung – etwas, was Franklin-Gründer Robert H. Johnson Senior sicherlich bewusst war, und zwar nicht nur im Hinblick auf das Selbstverständnis des Unternehmens, sondern auch das seiner Kunden.

Genügsamkeit und Umsicht

Von Benjamin Franklin und den von ihm vertretenen Werten ließ sich Rupert H. Johnson inspirieren, als er im Jahr 1947 in New York Franklin Distributors gründete, die Fondsgesellschaft, die heute als Franklin Templeton Investments bekannt ist.

Neben der Vielseitigkeit, Flexibilität und der Expertise in vielen Feldern, die für Benjamin Franklin charakteristisch waren, flossen die vom Gründervater verfochtenen Prinzipien von Genügsamkeit und Umsicht, Disziplin und Geduld sowie selbständigem Denken in die Philosophie des neu gegründeten Unternehmens ein. So war die erste Serie von Investmentfonds des Unternehmens, die Franklin Custodian Funds, Aktien- und Anleihenfonds, die für die Masse der Anleger konzipiert waren und konservativ gemanagt wurden.

Multi Tasking

Nach dem Ausscheiden von Rupert H. Johnson Senior übernahm sein Sohn Charles B. Johnson („Charlie“) im Alter von 24 Jahren die Positionen als Präsident und Geschäftsführer von Franklin. Zu der Zeit – im Jahr 1957 – war das Unternehmen noch klein und sowohl die Bosse als auch die Angestellten mussten viele Funktionen übernehmen.

So war Charlie B. Johnson Investmentfondsmanager, Trader sowie für Sales verantwortlich. Sein Bruder Rupert Johnson Junior trat 1965 in das Unternehmen ein und übernahm ebenfalls mehrere Aufgaben.

Vom kleinen Fisch zum großen Hai

Unter der Ägide von Charlie, der bis 2013 56 Jahre lang das Steuer von Franklin Templeton in der Hand hielt, wuchs Franklin Resources von einem kleinen Unternehmen mit einer Handvoll Angestellten zu einer der weltweit führenden Investmentgesellschaften mit Kunden in über 150 Ländern und einem Fondsvolumen von insgesamt 790 Milliarden US-Dollar.

Wichtige Stationen auf diesem Weg waren der Börsengang im Jahr 1971, der Charlie B. Johnson und seinem Team zum erforderlichen Kapital verhalf, um das Unternehmen zu erweitern, sowie zahlreiche Fusionen und Übernahmen. Diese trugen bedeutend zur Diversifizierung der Investmentmanagement-Kapazitäten über den Anleihenbereich hinaus bei und verhalfen Franklin zur globalen Expansion in Europa und Asien.

BEN

Im Zusammenhang mit der Börsenpräsenz von Franklin wurde der Namensgeber des Unternehmens, Benjamin Franklin, zum wiederholten Male als Referenz genutzt: Im Jahr 1986 wurde das rapide wachsende Franklin Investments an der New Yorker Börse mit dem Kürzel BEN gehandelt.

Trotz Börsengang ist Franklin Resources ein familiengeführtes Unternehmen: Die Familie Johnson hält rund 36 Prozent der Aktien. Und es sieht ganz so aus, als würde es auch in Familienbesitz bleiben: Gregory E. Johnson, Rupert H. Johnson Junior und Charles E. Johnson sind gegenwärtig nicht-unabhängige Mitglieder im Verwaltungsrat von Franklin Templeton.

Das „Templeton“ im „Franklin“

Eine bedeutende Übernahme fand 1992 statt. Mit dem Erwerb von Templeton, Galbraith, and Hansberger kam auch der legendäre Investor John Templeton an Bord der Fondsgesellschaft. Die Bedeutung der Übernahme lässt sich daran ablesen, dass der Name Templeton gleichrangig in die Unternehmensbezeichnung mit aufgenommen wurde – von nun an hieß das Unternehmen Franklin Templeton. Damit gewann Franklin nicht nur ein starkes Portfolio internationaler Aktienfonds und die Expertise des Schwellenländer-Gurus Mark Mobius. Charlie Johnson wurde außerdem zum Fund Leader of the Year ernannt, denn er hatte in der damals größten Fusion einer unabhängigen Investmentfonds-Gesellschaft in der Geschichte eine führende Rolle gespielt.

Mit einem Research-orientierten Ansatz und einer von langfristigem Denken geprägten Anlagephilosophie hat es Franklin Templeton zu einer der weltweit führenden Investmentgesellschaften geschafft. Heute hat das Unternehmen Büros in 35 Ländern, 9.000 Angestellte und verwaltet weltweit Geldern in Höhe von 790 Milliarden US-Dollar.

Zwar erstatten die verantwortlichen Führungskräfte Bericht an Vorstand Gregory E. Johnson, doch die einzelnen Investmentteams sowie die verschiedenen Zweige des Unternehmens (Franklin, Templeton und Mutual) arbeiten unabhängig voneinander. Diese Struktur gewährleistet, dass die spezifischen Investmentkulturen der einzelnen Zweige erhalten bleiben und lokale Besonderheiten stets Berücksichtigung finden.

Benjamin Franklin – ein Exkurs

Der Name Benjamin Franklin besitzt eine große Symbolik: Als Mitglied des „Committee of Five“ wirkte er am Entwurf der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung mit und unterzeichnete diese zusammen mit John Adams, Thomas Jefferson, Robert R. Livingston und Roger Sherman. Somit legte er den Grundstein für die heutigen Vereinigten Staaten von Amerika und prägte deren politisches und moralisches Selbstverständnis.

Aufgewachsen als Sohn eines Seifen- und Kerzenmachers, stieg Franklin durch harte Arbeit und Disziplin zunächst zum Drucker und Verleger, dann zu einem bedeutenden Staatsmann und Diplomaten auf. Damit ist er die Verkörperung des Amerikanischen Traums vom sozialen Aufstieg, der durch den Spruch „vom Tellerwäscher zum Millionär“ wohl am besten beschrieben wird.

Der Mann von der Hundert-Dollar Note

Mit seinen Ansichten zu Geld hat sich der Wissenschaftler und Philosoph tief ins US-amerikanische Bewusstsein eingeprägt: In seiner Autobiographie gibt Franklin zahlreiche Ratschläge, wie man seinen sozialen Aufstieg vollzieht. Darunter befinden sich auch Anweisungen zum Umgang mit Geld, die auch heute noch Gültigkeit besitzen und die auch in der Gründung von Franklin Resources eine Rolle gespielt haben.

Einen symbolischen Zusammenhang zwischen der Hundert-Dollar-Note – dem höchsten Geldschein – und dem Logo von Franklin Resources gibt es allerdings nicht. Die Note wurde nämlich erst 1969 eingeführt, lange nachdem Franklin Resources gegründet wurde.

Von: Elena Ekkert

Quelle: DAS INVESTMENT.

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