Vor kurzem nach war viel von einer Jahresendrallye zu lesen, heute halten sich die Artikel darüber in Grenzen. Denn der November bleibt definitiv nicht als positiver Börsenmonat in Erinnerung.
Woran das liegt, zeigt Lucio Soso, Manager der FondsEmpfehlung Bellevue Funds (Lux) – BB Global Macro B EUR WKN A1CW3N in den Verwaltungsstrategien SJB Liquidität Int und SJB Substanz auf.
Marktrückblick
Der Fonds erwirtschaftete im November eine Rendite von -0.3% bei einer realisierten Volatilität von 3.8%. Im Berichtsmonat gab der MSCI World -0.7% in EUR auf währungsgesicherter Basis nach, der JPM Government Bond Index Global Hedged EUR war unverändert und der GSCI Total Return Index verlor -5.2% in EUR. Das Portfolio profitierte vom Aktien-Exposure, das wir im vergangenen Monat erhöht haben.
Deutschland und Japan leisteten mit +0.25% bzw. +0.23% Rendite einen guten Beitrag. Die positive Performance bei den Aktien wurde allerdings durch eine negative Performance bei den Staatsanleihen aufgewogen. Unsere grösste Position bleibt in den US Treasuries mit 7-jähriger Restlaufzeit. Wir glauben, dass ein Zinsanstieg eingepreist ist, und fühlen uns weiterhin wohl mit unserem Engagement in US Treasuries.
Unsere negative Sicht auf die deutschen 5-jährigen Staatsanleihen arbeitete ebenfalls gegen uns, da es zunehmend Anzeichen für die Absicht der EZB gab, ihr Programm der quantitativen Lockerung auszuweiten. In der Folge tauchten die Renditen der deutschen 5-Jahres-Anleihen noch tiefer in den negativen Bereich und der Renditeabstand zwischen US Treasuries und deutschen Staatsanleihen erreichte eine seit mehreren Jahrzehnten nicht dagewesene Größe. Unserer Ansicht nach wird Europa nicht in eine Deflation wie in Japan abgleiten. Wir erwarten daher, dass der Renditeabstand letztendlich wieder auf ein normaleres Niveau zurückkehren wird.
Positionierung und Ausblick
Unser Hauptszenario bleibt, dass die Schuldenkrise in den aufstrebenden Märkten Zeit braucht, um überwunden zu werden. Aufstrebende Märkte leiden unter vier negativen Faktoren: rasante Schuldenanhäufung seit 2008 – insbesondere im Unternehmensbereich – sich verlangsamende Wirtschaften, sinkende Rohstoffpreise und schnell schwächer werdende Währungen. Im Moment erwarten wir keine grössere Übertragung auf entwickelte Märkte.
Allerdings behalten und beobachten wir ein Szenario, in dem die Krise in den aufstrebenden Ländern sich auf die entwickelten Länder auswirken könnte. Zudem könnten steigende Zinssätze und ein stärker werdender US-Dollar zu einer Verlangsamung der US-Wirtschaft führen. Unser drittes Szenario erwartet ein Aktien-Rallye zum Jahresende, das durch eine ausgeweitete quantitative Lockerung seitens EZB und saisonale Liquiditätsfaktoren getrieben wird. Die ersten beiden Szenarios sind für Staatsanleihen positiv und für Aktien negativ.
Das dritte Szenario ist für Aktien und andere risikobehaftete Anlagen äußerst positiv. Wir behalten unsere Aktienallokation von 28% und einen starken Fokus auf Europa bei. Zudem entschieden wir uns, unsere Position in US Treasuries nochmals geringfügig aufzustocken. Unserer Ansicht nach ist ein Zinsanstieg gut eingepreist und die US-Anleihen sichern den Aktienanteil in unserem Portfolio ab. Unsere Short-Position in deutsche 5-jährige Staatsanleihen behalten wir bei, da wir deren negative Renditen bei Fälligkeit als nicht nachhaltig erachten.