Einen goldenen Herbst bescherte uns dieses Börsenjahr. Fast alle Indizes konnten zulegen und die Unsicherheit, die noch im August durch die Abschwächung in China geherrscht hatte, schien vergessen. Dazu trugen auch die EZB und die US-Notenbank FED bei, die weitere Geldfluten ankündigten bzw. die Zinsanhebung erstmal nach hinten verschoben.
Auch die FondsEmpfehlung Bellevue Funds (Lux) – BB Global Macro B EUR WKN A1CW3N konnte in den Verwaltungsstrategien SJB Liquidität Int und SJB Substanz zulegen. Die Gründe verrät FondsManager Lucio Soso.
Marktüberblick
Der Fonds erwirtschaftete im Oktober eine Rendite von +1.3% bei einer realisierten Volatilität von 5.1%. Im Berichtsmonat stieg der MSCI World +7.6% in EUR auf währungsgesicherter Basis, der JPM Government Bond Index Global Hedged EUR gewann +0.1% und der GSCI Total Return Index rückte +1.8% in EUR vor.
Im September erhöhten wir unsere Aktien-Exposure auf 28%, da wir eine Aktien-Rallye erwarten. Innerhalb unserer Aktien-Allokation zeigten Deutschland, Hongkong und China eine gute Leistung, während zwei unserer branchen- spezifischen Themen – Banken aus der Eurozone und der Gesundheitssektor – enttäuschten.
Nach einem starken Performancebeitrag im September kostete uns unsere Strategie bei den Staatsanleihen -0.5%. Unsere grösste Position bleibt der 7-jährige US Treasuries. Nach der Ankündigung des FOMC (Federal Open Market Committee = Offenmarktausschuss der Fed) , die Zinswende vielleicht doch noch in diesem Jahr einzuläuten, gab die Position nach. Wir bevorzugen weiterhin US-Staatsschulden, da Zinserhöhungen bereits in der Renditekurve vorweggenommen sind und die Geldpolitik der Fed transparenter ist.
Andererseits ließ die EZB durchblicken, dass das Programm der quantitativen Lockerung im Dezember ausgeweitet werden könnte. In der Folge fielen die Renditen von deutschen 5-jährigen-Staatsanleihen in den negativen Bereich und wir eröffneten bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Short-Position. Nicht-staatliche Schuldtitel – eine neue Strategie – ergaben einen Performancebeitrag von +0.2%.
Positionierung und Ausblick
Unser Hauptszenario bleibt, dass die Schuldenblase in den aufstrebenden Märkten Zeit braucht, um aufgelöst zu werden. Gleichzeitig erwarten wir nicht, dass aus den drastischen EM-Schulden eine Bankenkrise entstehen wird. Aufstrebende Märkte leiden unter vier negativen Faktoren: rasante Schuldenanhäufung seit 2008, sich verlangsamende Wirtschaften, sinkende Rohstoffpreise und schnell schwächer werdende Währungen.
Ein negativeres Szenario ist, dass die Konjunktur in den entwickelten Ländern infolge der Krise in den aufstrebenden Märkten gebremst wird. Steigende Zinssätze und ein stärker werdender US-Dollar könnten nach 6 Jahren ununterbrochenen Wachstums zu einer Abkühlung der US-Wirtschaft führen. Wir erhöhten die Wahrscheinlichkeit des positiven Szenarios einer Aktien-Rallyes gegen Ende des Jahres. Anleger sind defensiv positioniert, die Finanzmärkte haben über mehrere Monate korrigiert und wir nähern uns dem Jahresende, das einen starken saisonbedingten Effekt zugunsten von Aktien bereithält.
Die ersten beiden Szenarios sind für Staatsanleihen positiv und für Aktien negativ. Das dritte Szenario ist für Aktien und andere risikobehaftete Anlagen positiv. Wir entschieden uns, unsere Positionen in Aktien und in nicht-staatlichen Anleihen zu erhöhen sowie eine solide Position in Staatsanleihen, insbesondere in US Treasuries, beizubehalten, um unser Portfolio abzusichern.