Managersichten SJB Liquidität Int, SJB Substanz: Invesco Balanced Risk Allocation Fund WKN A1CV2R September 2015

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Scott Wolle managt mit seinem Team den Invesco Balanced Risk Allocation Fund.

Nach dem Chinaschock im August war der September deutlich ruhiger, zumindest wenn man nicht Investor bei Volkswagen war.

Ob er einen VW fährt konnten wir nicht herausfinden, dafür berichtet Scott Wolle, Manager der FondsEmpfehlung Invesco Balanced Risk Allocation Fund WKN A1CV2R in den Verwaltungsstrategien SJB Liquidität Int und SJB Substanz umso detaillierter über die Anlageklassen in seinem Portfolio.

Markthintergrund

Im Berichtsmonat hatten die Aktienmärkte der Industrieländer und die breitgefassten Rohstoffindizes mit schwächeren globalen Wachstumsdaten, dem Rückfall in die Deflation in Europa und Japan sowie mit der zögerlichen Haltung der US-Notenbank (Fed) in der Frage der Zinsnormalisierung zu kämpfen. Klare Gewinner des Monats waren bonitätsstarke Staatsanleihen, da die Anleger nach einer längeren Phase der Ruhe Zuflucht vor der anhaltenden Volatilität am Aktienmarkt suchten.

Performanceanalyse

Im Berichtsmonat hat sich der Fonds schwächer entwickelt als sein Referenzindex. Auf strategischer Ebene leisteten nur die Anleihepositionen einen positiven Beitrag zur Wertentwicklung, da die Anleger vor der erneuten Volatilität an den Aktienmärkten flüchteten. Zusätzlich gestützt wurden die Anleihemärkte durch die Entscheidung der Fed, ihre Zinsen bei ihrer Sitzung am 17. September nicht anzuheben. Die Fed begründete ihre Abwartehaltung mit der potenziell disinflationären Wirkung der jüngsten globalen Wachstumsschwäche, nachdem die Inflationsrate zuletzt durchweg unter der Zielrate der Fed lag. Außerhalb der USA drehte die Teuerung in Europa und Japan wieder ins Minus.

Daran konnten auch die fortgesetzten Quantitative Easing-Programme nichts ändern, durch die die Renditen in beiden Regionen sanken. Die Aktienmärkte verzeichneten die zweite negative Monatsbilanz in Folge, da die weltweit schwachen Konjunkturdaten Sorgen über die globalen Wachstumsaussichten schürten. In den USA deuteten mehrere der regionalen Fed-Umfragen auf eine nachlassende Dynamik hin, weshalb die Atlanta Fed ihre „GDPNow“-Prognose Ende September von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,8% auf 0,9% korrigierte. Die mit der aktuellen Wachstumsschwäche begründete Fed-Entscheidung gegen die seit langem erwartete Normalisierung der Zinsen stand den jüngsten Äußerungen mehrerer Fed-Gouverneure entgegen, die angedeutet hatten, dass eine Zinserhöhung nicht nur angemessen sei, sondern auch kurz bevorstünde.

Die Fed-Entscheidung veranlasste die Anleger zu einer Anpassung ihrer kurzfristigen Erwartungen und verstärkte so die ohnehin erhöhte Volatilität. Alle Aktienmärkte, in die die Strategie anlegt, gaben im September nach. Japanische und US-amerikanische Nebenwerte verzeichneten die höchsten Kursverluste.

An den Rohstoffmärkten setzte sich der ausgedehnte Abschwung fort, wobei Energierohstoffe am stärksten nachgaben. Schwache Produktionsdaten aus China drückten auf den Ölpreis, der im weiteren Monatsverlauf nochmals kräftig nachgab, als das Überangebot auf eine schwächere Nachfrage traf, die sich im geringeren Vorratsabbau widerspiegelte. Trotz einer kurzfristigen Rallye im Nachgang der Fed-Entscheidung verbilligten sich die Edelmetalle ebenfalls. Die Agrarrohstoffe konnten leicht zulegen.

Hauptgrund dafür war der Zuckerpreis, der vom nassen Wetter in Brasilien genauso profitierte wie von der Entscheidung des Petrobras-Konzerns, den Benzinpreis zu erhöhen, da höhere Benzinpreise für eine stärkere Nutzung von Rohrzucker für die Ethanol- als für die Zuckerherstellung sprechen. Trotz einer durchwachsenen Preisentwicklung im Monatsverlauf schlossen die Industriemetalle Kupfer und Aluminium den Monat ebenfalls im Plus.

Die taktische Allokation stützte die Wertentwicklung im Berichtsmonat. Der Fonds profitierte von seinem insgesamt übergewichteten Engagement in An-leihen, während die Untergewichtung der meisten Aktienmärkte half, die Auswirkungen der jüngsten Kursverluste abzufedern. Unsere defensive Positionierung an den Rohstoffmärkten wirkte ebenfalls wertfördernd, vor allem im Energiekomplex.

Strategie und Ausblick

Die globalen Aktienmärkte blicken auf die schlechteste Quartalsbilanz seit September 2011 zurück. Hinter den jüngsten Kursverlusten steht die Sorge, dass der Abschwung in China die globalen Wachstumsaussichten verdüstern könnte, während die US-Notenbank ihre erste Zinserhöhung seit 2006 erwägt. Daher stellt sich die Frage, ob sich der jüngste Kurseinbruch im Rückblick als weitere „Buy the Dip“-Gelegenheit erweisen wird oder ob er ein Vorbote eines insgesamt schwierigeren Marktumfelds war. Ob die zuletzt schlechteren Wirtschaftsdaten ein temporäres Phänomen bleiben oder den Beginn einer längeren Schwächephase einläuten, bleibt abzuwarten.

Ein Sorgenfaktor sind die Anfang Oktober veröffentlichten Beschäftigungszahlen, die deutlich unter den Erwartungen lagen, sowie die nachträglichen Abwärtskorrekturen der vorherigen Schätzungen. Die Strategie war im Berichtsmonat weiter in allen sechs Anleihemärkten übergewichtet und ist zu einer geringfügigen Übergewichtung aller Aktienmärkte mit Ausnahme des leicht untergewichteten europäischen Marktes übergegangen. Wir halten an unserer defensiven Positionierung an den Rohstoffmärkten fest. Durch die anhaltende Untergewichtung aller Rohstoffpositionen liegt der Zielrisikobeitrag der Rohstoffallokation am unteren Ende der erlaubten Spanne.

Siehe auch

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