SJB | Korschenbroich, 10.12.2014.
Die Wirtschafts daten aus Europa fielen zuletzt wenig überzeugend aus und hielten Investoren davon ab, Investitionen in europäische Aktien zu tätigen. Doch die gegenwärtige, immer noch nicht beendete Krise in Europa bietet auch Chancen, gerade für den langfristig orientierten Anleger.
Diese Investitionsmöglichkeiten will der UBS European Opportunity Unconstrained nutzen, ein Fonds, der seinem Namen entsprechend keinen Beschränkungen mit Blick auf Long- oder Shortpositionen sowie bestimmte Länder oder Sektoren unterliegt. Das “unbeschränkte” Anlagekonzept des UBS-Fonds strebt danach, an den europäischen Finanzmärkten aktienähnliche Renditen mit einer geringeren oder bestenfalls äquivalenten Volatilität wie bei den breiten Aktienindizes zu erzielen.
FondsManager Maximilian Anderl betont, dass die europäische Schuldenkrise zwar zu erhöhter Volatilität an den Märkten sowie Verunsicherung bei den Anlegern geführt habe, diese Krise aber auch interessante Investmentmöglichkeiten, etwa aufgrund der Fehlbewertung vieler Anlagen, biete. Zahlreiche europäische Unternehmen würden sich durch ein gutes Dividendenwachstum und kurssteigernde Programme für Aktienrückkäufe auszeichnen, zudem seien die Bewertungen attraktiv. Teilweise preise der Markt in Europa eine zu schwache Konjunkturentwicklung ein, so der Marktstratege weiter, was für Aufwärtspotenzial nach Überwindung der aktuellen Durststrecke sorge. Besonders wichtig in dem aktuellen Marktszenario, in dem die Unterschiede zwischen den stärkeren und schwächeren Regionen Europas stetig zunehmen, sei deshalb Flexibilität in der Anlagepolitik eines Fonds.
Der UBS European Opportunity Unconstrained P-acc (WKN: A1JY0P, ISIN LU0723564463) ist genau auf diese Situation zugeschnitten und kann sich unbeschränkt in Aktien der verschiedensten Sektoren und Länder Europas engagieren. Der Fonds wurde am 14. Juni 2012 aufgelegt, besitzt den Euro als Basiswährung und verfügt aktuell über ein Volumen von 651,5 Millionen Euro. FondsManager Anderl nimmt eine sehr aktive Portfolioverwaltung vor und kann neben Großunternehmen auch in Small und Mid Caps investieren. Die fehlenden Beschränkungen für seine Anlagen bedingen zudem, dass er Strategien, die auf fallende Kurse setzen, mit in sein Portfolio aufnehmen kann. Anderl stellt seinen Europafonds aus 80 bis 100 Aktien zusammen, wobei die Marktchancen umfassend ausgeschöpft werden sollen. Der Fonds nutzt den MSCI Europe als Benchmark, weicht in seinen Engagements aber erheblich vom Referenzindex ab. Welche Performanceergebnisse konnte das UBS-Produkt mit seiner unabhängigen Strategie erzielen?
FondsEntwicklung. Übersichtlich.
Für unsere SJBFondsAnalyse haben wir den UBS European Opportunity Unconstrained dem FTSE Europe als Vergleichsindex gegenübergestellt. In den zweieinhalb Jahren seit Auflegung hat der Fonds eine Rendite von +23,44 Prozent pro Jahr in Euro erzielen können (Stand 03.12.2014). Damit erwirtschaftet er eine deutliche Mehrrendite zum breiten europäischen Aktienmarkt, der im selben Zeitraum ein Plus von +17,19 Prozent p.a. auf Eurobasis aufzuweisen hat. Auch kurzfristig liegt FondsManager Anderl mit seiner „unbeschränkten“ Anlagestrategie vorn: In der letzten Einjahresperiode erwirtschaftete der UBS-Fonds eine Rendite von +19,10 Prozent in Euro, während der FTSE Europe mit +8,90 Prozent weit schwächer abschnitt. Das Renditeplus des aktiv gemanagten Aktienfonds gegenüber dem passiven Index ist auch in der Höhe beeindruckend: Zwischen sechs und neun Prozentpunkten jährlich beträgt der Performancevorsprung, den Marktexperte Anderl mit seiner individuellen Portfoliostruktur generiert.
Muss der FondsManager für diese gute Wertentwicklung überdurchschnittliche Schwankungen in Kauf nehmen? Erfreulicherweise nein, denn die Volatilität des UBS-Fonds und seiner SJB-Benchmark liegen seit FondsAuflage im Juni 2012 praktisch gleichauf. Der europäische Aktienfonds verzeichnet in diesem Zeitraum eine mittlere Schwankungsbreite von 10,62 Prozent, während es der FTSE Europe auf 10,57 Prozent bringt. Kurzfristig fällt die „Vola“ des Fonds im Vergleich zum Referenzindex sogar niedriger aus: Für ein Jahr ist die Schwankungsintensität des UBS-Produktes mit 9,85 Prozent um 0,6 Prozentpunkte geringer als die Volatilität von 10,56 Prozent, die der breite europäische Aktienmarkt zu verzeichnen hat. Die ähnlich hohen oder günstigeren Schwankungswerte des Fonds belegen, dass dieser eine ausgezeichnete Rendite-Risiko-Struktur besitzt: Das hohe langfristige Performanceplus wird unter ähnlich hohen Wertschwankungen, die kurzfristige Mehrrendite sogar mit einer unterdurchschnittlichen Volatilität erzielt.
FondsStrategie. Entschlüsselt.
Der UBS European Opportunity Unconstrained investiert in Aktien von Unternehmen aus Europa. FondsManager Maximilian Anderl konzentriert sich bei seinen Anlagen auf Titel großer Unternehmen, nimmt aber im Sinne einer strategischen Ergänzung auch Wertpapiere kleiner und mittlerer Firmen ins Portfolio auf. Die Anlagepolitik des Fonds ist sehr flexibel und sieht auch den Einsatz derivater Instrumente vor. Marktstratege Anderl kombiniert sorgfältig ausgesuchte Aktien verschiedener Unternehmen aus europäischen Ländern und stützt sich dabei in erster Linie auf die Fundamentalanalysen des UBS-Research-Teams. Der Anlageprozess des unbeschränkten Europafonds basiert auf drei Säulen: Fundamentalem, qualitativem und quantitativem Research. Als seine Favoriten bezeichnet Anderl Unternehmen mit starkem Geschäftsmodell, die eine gute Dividende ausschütten und den Aktionärsinteressen viel Gewicht beimessen. Ziel ist es, über alle Branchen interessante Ertragschancen zu nutzen und zugleich die Risiken unter Kontrolle zu halten. Der aktive Managementstil innerhalb des Fonds führt dazu, dass die Wertentwicklung des FondsPortfolios deutlich von jener des Referenzindex abweichen kann. FondsManager Anderl verändert sein Marktengagement je nach Marktsituation und kann zudem Shortpositionen eingehen, um bei einzelnen Titeln auf rückläufige Aktienkurse zu setzen. Anderl beschreibt seinen Ansatz als „diszipliniert, aber nicht dogmatisch“. Dieser müsse Spielraum für Fehler und neue Ideen bieten. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen strukturiert?
In der Länderallokation des UBS-Fonds liegt Großbritannien mit 33,7 Prozent Portfolioanteil auf dem ersten Platz, gefolgt von der Schweiz mit 18,0 Prozent. Auf Platz drei befinden sich Aktien aus Deutschland, wo 17,9 Prozent des FondsVermögens angelegt sind. Während Frankreich auf einen Anteil von 14,3 Prozent im Portfolio kommt, sind in Italien 10,5 Prozent der Anlegergelder investiert. Auf den weiteren Plätzen folgen Dänemark (8,0 Prozent), Schweden (7,9 Prozent) sowie Irland (6,2 Prozent Portfolioanteil). Aktienpositionen in den Niederlanden (5,5 Prozent) sowie Norwegen (4,4 Prozent) runden die FondsStruktur ab. Hinzu kommen 8,6 Prozent des FondsVermögens, die in weiteren europäischen Ländern angelegt sind. Den Longpositionen von insgesamt 134,9 Prozent des FondsVolumens stehen Shortpositionen von zusammen -28,5 Prozent gegenüber, wobei die stärksten „Wetten“ auf fallende Kurse in Deutschland (-4,8 Prozent), Großbritannien (-4,7 Prozent) und Schweden (-3,0 Prozent) bestehen. FondsManager Anderl berichtet, dass zuletzt die Sektoren Nicht-Basiskonsumgüter sowie Telekommunikation im Fonds eine besonders gute Performance verzeichneten, während IT-Titel und Aktien aus dem Gesundheitswesen zurückblieben. Bei der Branchenallokation sind aktuell Finanzdienstleister mit 33,0 Prozent Portfolioanteil der Spitzenreiter. Auf Platz zwei folgt das Gesundheitswesen mit 27,6 Prozent, Industrietitel sind im Fonds mit 16,5 Prozent gewichtet. Während Basis-Konsumgüter 13,8 Prozent der Portfolioallokation ausmachen, ist der Sektor übriger Verbrauchsgüter mit 9,2 Prozent gewichtet. Versorgeraktien, Energietitel und IT-Werte komplettieren die FondsZusammensetzung. Auf der Shortseite nennt Fondsmanager Anderl in erster Linie Engagements im Energiesektor, die wegen des Ölpreisrückgangs gute Beiträge zur Performance leisteten. Auch der Verkauf der deutschen Bayer-Aktie brachte positive Ergebnisse.
SJB Fazit. UBS European Opportunity Unconstrained.
Der in seiner Anlagestrategie komplett unbeschränkte europäische Aktienfonds überzeugt. FondsManager Anderl hat ein über Länder und Sektoren breit diversifiziertes Portfolio zusammengestellt, das Marktchancen in beide Richtungen realisiert. Fundierte Titelauswahl und hochgradige Flexibilität sorgen dafür, dass der Fonds mit seiner Performance den breiten europäischen Aktienmarkt deutlich hinter sich lassen kann. Ein ausgefeiltes Europaprodukt für Investoren, die alle Fesseln sprengen wollen!
UBS. Hintergründig.
Die UBS Global Asset Management wurde 1998 gegründet. Publikumsfonds in Deutschland: 244. Verwaltetes Vermögen insgesamt: 559 Milliarden Schweizer Franken. Zu Umsatz und Gewinn keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 3.800. Geschäftsführer: Axel Hörger, Andreas Varnavides, Stefan Winter. Stand: 31.12.2013. SJB Abfrage: 05.12.2014.
