Sprachliche Bilder für den Ertrag aus Partnerschaften gibt es viele: „Eins plus eins gleich drei“ gehört dazu oder die „Win-win-Situation“ oder der „Synergieeffekt“. Die Aussage ist gleich: In der Gruppe ist der Einzelne erfolgreicher als allein. Zu dieser Art des Kollektivismus gibt es auch eine Gegenbewegung in Form des Individualismus. Hier heißt es zum Beispiel „Der Starke ist am stärksten allein“.
Brauchen wir Partner? Einem Chinesen wird sich diese Frage nicht stellen, weil es in Chinas Küstenregionen zu eng ist, als dass man ihnen aus dem Wege gehen könnte. Doch obwohl wir in Europa mehr Platz haben, um unserer eigenen Wege zu gehen, kommt unsere klassisch-europäische Leitkultur doch zum gleichen Schluss wie die chinesische.
„Der erste Grund, Partnerschaften einzugehen“, schreiben die Römer über ihren Staat, „ist weniger Schwäche als vielmehr unsere natürliche Veranlagung zum Zusammenschluss. Denn der Mensch ist kein isolierter Einzelgänger, sondern so eingerichtet, dass er selbst im Überfluss nur in einem Netz von Partnerschaften existieren kann.“
Auch in Deutschland? Wir suchen den Kompromiss: Partner ja, aber bitte nach unserem Ebenbild. 2009 hatten bei 61 Prozent der 18 Millionen ehelichen und 2,6 Millionen nicht-ehelichen Paare die Lebensgefährten einen vergleichbaren Bildungsabschluss und 73 Prozent die klassische Altersverteilung, in der die Männer ein wenig älter sind, Und die SJB? Tja. Unsere Partnerschaften sind wohl klassisch deutsch, mit einem Schuss Italienisch. Va bene!