Die EZB bereitet den Ausstieg aus ihrem billionenschweren Anleihenkaufprogramm vor. Der richtige Zeitpunkt, sagt Bundesbankchef Weidmann. Zugleich empfiehlt er, den Wertpapierbestand wieder zu reduzieren. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist aus Sicht von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann auf Kurs in Richtung einer weniger expansiven Geldpolitik. “Nach den jüngsten Beschlüssen ist die geldpolitische Normalisierung absehbar,” sagte Weidmann der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”.
Die EZB hatte im Juni wegen des Konjunkturaufschwungs in Aussicht gestellt, ihre billionenschweren Anleihenkäufe bis Jahresende auslaufen zu lassen. Sie waren in den vergangenen drei Jahren ihr wichtigste Instrument, um die Konjunktur anzukurbeln und die aus ihrer Sicht zu schwache Inflation nach oben zu treiben. Weidmann stand den Käufen stets kritisch gegenüber. Die von den EZB-Ökonomen für 2020 vorausgesagte Inflationsrate von 1,7 Prozent steht aus Sicht des Bundesbank-Präsidenten im Einklang mit dem mittelfristigen Stabilitätsziel der Euro-Wächter.