Das Investment: „Der US-Dollar war, ist und bleibt eine Fluchtwährung in der Krise“

sjb_werbung_das_investment_300_200US-Staatsanleihen spielen im H&A Renten Global eine wichtige Rolle. Burkhard Allgeier, Leiter Anlagestrategie bei Hauck & Aufhäuser, erklärt die Hintergründe – und wie ein globaler Ansatz bei Rentenportfolios funktioniert.

DAS INVESTMENT: In der Niedrigzins-Ära haben Anleihen stark an Popularität eingebüßt. Und im Moment mehren sich weltweit die Anzeichen für eher wieder steigende Zinsen. Warum haben Renten nach wie vor eine Berechtigung in den Anlegerdepots?

Burkhard Allgeier: Die internationalen Anleihemärkte sind durch einen großen Facettenreichtum gekennzeichnet. Der Blick nur auf den heimischen Rentenmarkt mit negativen Renditen für viele Anleihen verstellt den Blick auf das, was tatsächlich zu erwirtschaften ist. Die oft zu hörende Klage über die Niedrigzinsen trifft nur dann zu, wenn man keine globale Perspektive hat. Und auf lange Sicht kann ein Anleihe-Investment immer ein Stabilisator sein.

Wo lohnt denn der Einstieg?

30-jährige US-Staatsanleihen zum Beispiel rentieren derzeit mehr als 2 Prozentpunkte über den deutschen Pendants. Ganz zu schweigen von den noch höheren Renditeniveaus in den Schwellenländern. Auch bei Unternehmensanleihen führte der „Trump-Schock“ im Zusammenhang mit der US-Präsidentenwahl zu höheren Renditeaufschlägen – jetzt ist eine gute Zeit für eine entsprechende Selektion, um vom Potenzial ausgewählter Corporate Bonds profitieren zu können.

Doch treibt die Sorge vor weiter steigenden Anleiherenditen nicht wenige um. Wie stehen Sie zu diesem Thema?

Die Beunruhigung rührt daher, dass Donald Trumps Politik häufig mit höheren Inflationsraten in Verbindung gebracht wird. Ob er eine Inflationierung in den USA bewirkt, ist allerdings keine ausgemachte Sache. Zwar hat der Rentenmarkt dies so interpretiert, aber vermutlich schoss er dabei über das Ziel hinaus.

Ein Handelskrieg kann zwar aufgrund höherer Importpreise zu steigenden Inflationsraten führen. Eine umfassende Deregulierung senkt die Preise aber eher. Die US-Notenbank wird darüber hinaus nur mit Bedacht an der Zinsschraube drehen.

Im H&A Renten Global können Sie das Rentenportfolio flexibel international breit aufstellen. Wie sieht die Struktur derzeit aus?

Etwa zwei Drittel des Portfolios entfallen gegenwärtig auf Staatsanleihen oder Covered Bonds. Ein Drittel ist in Unternehmensanleihen im tiefen Investment-Grade- oder im High-Yield-Bereich investiert. US-Staatspapiere haben wir nach dem Renditeanstieg in der Gewichtung sogar etwas erhöht, und zwar über das komplette Laufzeitenspektrum hinweg. Im Euro-Teil des Portfolios dominieren ganz klar Unternehmensanleihen im 5- bis 15-jährigen Laufzeitenbereich. Hintergrund ist hier, dass die Euro-Kurve für beste Bonitäten – also Bundesanleihen – bis zu sieben Jahren unter der Nulllinie liegt.

Sollte man im Umfeld eines zunehmenden Rechtspopulismus in Europa überhaupt noch weiter auf Euro-Unternehmensanleihen setzen?

Unternehmensanleihen reflektieren vor allem das spezifische Risiko des dahinterstehenden Unternehmens. Zweifelsohne haben auch politische Entscheidungen oder eine absinkende Bonität des Staats unmittelbar Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit von Unternehmen. Damit wird die Situation komplex.

HAIG Advantage M2 Renten B

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ISIN: LU0328784664

Performance 1 Jahr: 0,5%

Volatilität 1 Jahr: 7,9%

WEITERE INFORMATIONEN

 

 

 

Frühzeitige Risikovermeidung zahlt sich deshalb aus. Im H&A Renten Global setzen wir auch auf Unternehmen, die nicht zu den Daueremittenten gehören und die zugleich nicht ihren Sitz in der anfälligen Euro-Peripherie haben. Peripherie-Bonds haben wir dementsprechend sehr gering gewichtet.

Einen Bogen machen Sie aktuell auch um Schwellenländeranleihen. Was ist der Hintergrund?

Schwellenländerbonds können zwar eine starke Alphaquelle sein, aber nicht zu jeder Zeit und unter allen Umständen. Nach dem Ausverkauf Ende letzten Jahres haben wir das Portfolio mit einer über 5-prozentigen Position ausgestattet. Mittlerweile liegt das Exposure aber wieder bei null. Denn ein starker Dollar setzt den Emerging Markets zu. Außerdem darf man in Schwellenländern politische und ökonomische Aspekte nicht übersehen.

Apropos Dollar: Welchen Beitrag liefern Währungen zur Performance des Fonds?

Im laufenden Jahr waren Währungen – vor allem der Dollar, der mit über 40 Prozent am höchsten gewichtet ist – die wichtigste Ertragsquelle. Das half, phasenweise negative Beiträge anderer Währungen mehr als auszugleichen. Die Abwertung des Britischen Pfunds oder skandinavischer Währungen schlug deswegen nicht so stark zu Buche. Außerdem können wir Währungsrisiken über Absicherungsgeschäfte verringern oder indem wir manche Währungen wie aktuell den Japanischen Yen komplett aus dem Portfolio ausklammern.

Das klingt nach großer Überzeugung von der US-Währung.

Ja, im Währungsmanagement setzen wir auf „Conviction Buys“. Das Dollar–Engagement gehört seit Längerem dazu. Ein wichtiger Grund hierfür ist die auseinanderdriftende Geldpolitik zwischen Europa und den Vereinigten Staaten. In ein globales und krisensicheres Renten-Portfolio gehört der Greenback zweifelsohne. Er war, ist und bleibt eine Fluchtwährung in der Krise, selbst wenn sie – wie im Fall des Subprime-Debakels – in den USA ihren Ursprung hat.

Quelle: Das Investment

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