Rund vier von fünf institutionellen Anlegern achten bei ihren Investments bereits auf Nachhaltigkeit. Wie die Profi-Anleger die Entwicklung des Markts für ESG-Investments in den nächsten Jahren einschätzen, hat eine Untersuchung von BNP Paribas ermittelt.
Anlegen nach Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren ist schon lange keine „Marotte“ aus einem bewusst alternativen Milieu mehr. Auch die Dickschiffe unter den Anlegern, institutionelle Investoren, legen ihre Millionenbeträge mittlerweile überwiegend mit Blick auf Nachhaltigkeit an. Das hat eine Untersuchung der französischen Bank BNP Paribas ergeben.
Laut dem Report „Great Expectations: ESG – what’s next for asset owners and managers“ von BNP Paribas gaben fast vier von fünf „Instis” in der Umfrage an, bei den von ihnen gehaltenen oder verwalteten Vermögensgegenständen sogenannte ESG-Kriterien („Environment, Social, Governance“) zu berücksichtigen. Sowohl aus ihrer Warte als Vermögenswerte-Inhaber als auch als Asset Manager, die ESG-Investments vermarkten, gaben die Invetoren in der Befragung an, zukünftig ein noch größeres Gewicht auf das Thema Nachhaltigkeit legen zu wollen.
Die befragten institutionellen Investoren schätzen der Erhebung zufolge, dass Investitionen in alternative ESG-Vermögenswerte um 20 ansteigen und in allen Assetklassen vorzufinden sein werden – auch unter den alternativen Investments etwa im Bereich Private Equity und bei Hedgefonds.
Allerdings entlarvte die Studie auch zwei Hindernisse, die sich der weiteren Verbreitung von ESG-Investments in den Weg stellen könnten: Zum einen ist das der Mangel an zuverlässigen Daten. Denn wer auf Nachhaltigkeit bei der Anlage Wert legt, möchte in aller Regel auch nach belastbaren Kriterien vorgehen, die festlegen, was darunter genau zu verstehen ist. Hier sehen die befragten institutionellen Investoren noch Nachholbedarf.
Zweiter Knackpunkt: Die bereits erwähnten Kosten. Daten zum Kriterium Nachhaltigkeit müssen nicht nur erhoben, sondern auch ausgewertet werden, um sie für konkrete Anlageentscheidungen nutzbar zu machen. Von den befragten Profi-Anlegern hält das rund jeder Dritte für die größte Herausforderung in den kommenden zwei Jahren.
Viele Asset Manager befürchten darüber hinaus, dass sie den Produktbedarf ihrer Kunden nicht bedarfsgerecht erfüllen zu könnten.
Autor: Iris Bülow
Quelle: DAS INVESTMENT.