Das Investment: Crashtest-Sieger Mischfonds defensiv: Herr Stahlhacke, wie wollen Sie mit steigenden Zinsen umgehen?

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 08.10.2014. Minizinsen und eine drohende Zinswende am Horizont. Wie positioniert man zurzeit einen defensiven Mischfonds? DER FONDS sprach mit Marcus Stahlhacke, Leiter Multi-Asset-Active-Allocation bei Allianz Global Investors.

Sein Team managt den Allianz Flexi Rentenfonds, den besten der 192 von uns getesteten defensiven Mischfonds.Wir haben 192 defensive globale Mischfonds in den Bereichen „Performance“, „Stresstest“ und „Ratings“ getestet (News und die drei Sieger-Fonds im Porträt).

Mit fünf Punkten Vorsprung darf sich der Allianz Flexi Rentenfonds Crashtest-Sieger der Kategorie „Mischfonds defensiv global“ nennen. DER FONDS sprach mit Marcus Stahlhacke, Leiter Multi-Asset-Active-Allocation bei Allianz Global Investors.

DER FONDS: Kritiker warnen, dass defensive Mischfonds bei steigenden Zinsen ihre guten Ergebnisse der Vergangenheit nicht halten können oder gar Verluste erleiden. Sehen Sie eine solche Gefahr für den Allianz Flexi Rentenfonds?

Marcus Stahlhacke: Im aktuellen Niedrigzinsumfeld ist es natürlich schwieriger, hohe Renditen auf Rentenanlagen zu erzielen. Für Aktienanlagen sehen wir aktuell jedoch weiterhin ein günstiges Umfeld. Europäische Aktien sind im Vergleich zu vielen anderen Aktienmärkten noch nicht hoch bewertet, und die Geldpolitik ist weltweit weiterhin expansiv. Das Risikobudget im Fonds ist sehr ausgewogen auf Aktien- und Renteninvestments verteilt. Mit dieser robusten Mischung konnten wir auch in schwierigen Zeiten gute Ergebnisse erzielen.
Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist zwischenzeitlich auf unter einen Prozent gesunken. Sehen Sie hier noch Spielraum für weitere Kursgewinne?

Schon länger sehen wir in Bundesanleihen nicht mehr die erste Wahl für Anleger. Eine Beimischung in einem Mischfonds ist aber weiterhin als Schutz sinnvoll, zum Beispiel gegen unvorhersehbare Ereignisse, wie eine Eskalation geopolitischer Krisenherde.

Welche Euro-Anleihen sind denn besser?

Den größten Teil unserer Renteninvestments legen wir derzeit in Anleihen mit höheren Renditen an. Im laufenden Jahr und auch aktuell setzen wir einen Schwerpunkt auf Anleihen aus europäischen Peripherieländern. Von den Kursgewinnen in diesen Segmenten hat der Fonds stark profitiert. Und Trends laufen meist länger als man denkt. Aktuell ist die Gefahr einer Zinswende in der Eurozone infolge starken Wachstums eher gering.

Warum haben Sie Unternehmensanleihen so schwach gewichtet?

Bei Unternehmensanleihen haben sich die Risikoaufschläge bereits deutlich verengt. Wir halten es auf längere Sicht für interessanter, die häufig im Vergleich zum Zinskupon höhere Dividendenrendite bei den entsprechenden Aktien zu vereinnahmen.

Welche Auswirkungen erwarten Sie von einer Zinserhöhung in den USA auf Euro-Anleihen?

Wir gehen davon aus, dass sich die Zinszyklen in den USA und der Eurozone voneinander lösen werden. So rechnen viele Beobachter mit einer Leitzinserhöhung der Fed in der ersten Hälfte des kommenden Jahres. Die ersten Anzeichen einer Zinswende der EZB dürften noch länger auf sich warten lassen.

Wo sehen Sie die besten Chancen für Aktien?

Beim Aktienteil der Portfolios suchen wir gezielt Einzeltitel nach fundamentalen Bewertungskriterien aus. Daraus ergibt sich dann erst in der Folge die Länder- und Sektorallokation. Wichtige Kriterien bei der Auswahl sind neben der Bewertung eine nachhaltige Dividendenpolitik, die Qualität des Managements sowie strukturelle Wachstumsfaktoren im Hinblick auf Cashflow und Gewinn. Total SA, Sanofi, Bayer, Anheuser-Busch Inbev sowie SAP zählen aktuell zu den Top-Holdings auf der Aktienseite.

Von: Sabine Groth

Quelle: DAS INVESTMENT.

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