Im Jahr 2018 verschlechterten sich die Aussichten für die globalen Finanzmärkte zusehends. Einzig die Prognosen für den Edelmetallsektor verbesserten sich. Kein Wunder, sagen Analysten aus dem Rohstoff-Team von BlackRock, schließlich treibt das steigende Risiko an den Börsen die Nachfrage.
Die ersten neun Monate des Jahres 2019 waren ein Desaster für Gold und Goldaktien: Zwischenzeitlich hatten das gelbe Edelmetall über 9 Prozent und der FTSE Gold Mines Index (FTGM) über 27 Prozent an Boden verloren. Für den stärksten Gegenwind sorgte der Höhenflug des US-Dollars, der sich am Anstieg des US-Dollar-Index (DXY) von 92,0 auf 97,5 Zähler ablesen lässt. Dafür waren offenbar die rückläufigen Wachstumserwartungen außerhalb der USA und die weiteren Zinserhöhungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) verantwortlich.
Goldpreis bereitete Sorgen
In den ersten drei Quartalen 2018 war die Stimmung der Anleger gegenüber Gold im Keller. An der Rohstoff-Terminbörse Comex fielen folglich die Netto-Long-Positionen für Gold auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2001. Auch mit physischem Gold unterlegte ETFs verzeichneten Abflüsse, aber ihr Gesamtbestand sank nicht unter das im Dezember 2015 erreichte Tief.
Obwohl die Stärke des US-Dollars bis zum Jahresende anhielt, erholte sich die Anlegernachfrage im Schlussquartal. Ursache dafür: Die Aktienmärkte gerieten unter Druck, plötzlich waren sichere Häfen gefragt. Goldaktien reagierten in dieser Zeit empfindlich auf steigende wie auf fallende Goldpreise.
Goldpreis und Performance von Goldaktien in 2018 im Vergleich:
Die dargestellten Zahlen beziehen sich auf die Wertentwicklung in der Vergangenheit. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für aktuelle oder zukünftige Ergebnisse.
Aktienmarkt sorgt für gute Wertentwicklung
Gegenwärtig sind Vorteile der Risikostreuung unseres Erachtens ein schlagendes Argument für eine Anlage in Gold. Ermutigend finden wir, dass das gelbe Edelmetall trotz der Stärke des US-Dollars mit einem Preisanstieg auf die jüngste Schwäche an den Aktienmärkten reagierte und seinen Status als sicherer Hafen erneut bekräftigte. An der Stärke des Wirtschaftswachstums kommen erste Zweifel auf, die geopolitischen Risiken sind unverändert hoch und an den Aktienmärkten sind die Bewertungen trotz der jüngsten Korrektur immer noch teuer.
Sollte die Talfahrt an den Börsen weitergehen, das Wirtschaftswachstum nachlassen, sich der Handelskonflikt zuspitzen und die Fed die Zinsen langsamer anheben als derzeit erwartet, dann steht einer guten Wertentwicklung von Gold aus unserer Sicht nichts im Wege.
Diese Treiber sprechen für ein Comeback in 2019
In diesem Jahr dürfte die Nachfrage zu Anlagezwecken, wie Positionierungen am Terminmarkt oder Investments in Gold-ETFs, der wichtigste Treiber für den Goldpreis sein. Beim Blick auf den Goldmarkt fällt auf, dass die Netto-Positionen am Terminmarkt zwar nicht mehr extrem niedrig sind, aber immer noch unter dem Fünfjahresdurchschnitt liegen.
In den vergangenen drei Monaten waren zudem kontinuierlich Zuflüsse in physisch hinterlegte Gold-ETFs zu verzeichnen. Auf längere Sicht erwarten wir, dass in Asien die Goldnachfrage zunimmt und die Minenproduktion wegen Ausgabenkürzungen nicht weiter steigt. Beide Entwicklungen dürften den Goldpreis stützen.
In Anbetracht der aktuellen Margen gehen wir davon aus, dass Goldaktien auch in den nächsten zwölf bis 18 Monaten stark auf Veränderungen beim Goldpreis reagieren werden. Überdies sind der jüngste Ölpreisverfall und die Abwertung von Produzentenwährungen – etwa die Schwäche des Australischen Dollars – eine Stütze für die Margen von Goldproduzenten.
Von: BlackRock
Quelle: Das Investment