Am 15. März läuft die Frist ab – ab dem Termin ist die US-Schuldenobergrenze bei 20 Billionen US-Dollar gedeckelt. Ob die neue US-Regierung ihre kostspieligen Vorhaben noch durchsetzen kann, diskutiert hier Hans-Jörg Naumer, Leiter Kapitalmarktanalyse bei Allianz Global Investors.
Am 15. März läuft eine Frist aus: Bis zu dem Datum wurde die noch unter Präsident Obama festgelegte Schuldenobergrenze für den US-Staatshaushalt ausgesetzt. Danach soll sie bei 20 Billionen US-Dollar gedeckelt sein.
Da kommt schnell die Frage auf: Reicht das Geld? Der neue US-Präsident Donald Trump hat einige kostspielige Pläne verkündet, darunter das Vorhaben, die heimische Infrastruktur umfangreich ausbauen zu wollen.
Ob das auf die angedachte Weise funktionieren kann – und ob der Kongress letztendlich doch noch beschließt, die Schuldengrenze ausweiten, schätzt hier Hans-Jörg Naumer, Leiter Kapitalmarktanalyse bei Allianz Global Investors, ein:
„Die am 15. März anstehende Schuldenobergrenze wird eine Stunde der Wahrheit für den neuen US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Was bei dem Freudenfeuer an den Börsen auf dessen angekündigte Staatsausgaben abgefeuert wurde, tritt jetzt in die Realitätsphase ein. Die Frage, die um Raum steht, ist: Was kann der POTUS am Ende tatsächlich durchsetzen?
„Die Schuldengrenze dürfte angehoben werden“
Dabei ist der Kampf um die Anhebung der verfassungsrechtlichen Obergrenze kein Novum. Das gab es schon öfter in der Geschichte der USA. Die Erfahrungen daraus lehren: Es dürfte ein längeres Tauziehen werden, bei denen das Schatzamt möglicherweise wieder seine ganze Kreativität zeigen muss, um dem Zahlungsverzug zu entgehen.
Am Ende dürfte es zu einer Anhebung kommen, wobei allerdings zu erwarten ist, dass beide Seiten Federn lassen. Wichtig wird dabei zu sehen, inwieweit Trumps eigene Partei hinter ihm steht. Der Wille zu höheren Schulden ist dort nicht sonderlich ausgeprägt – im Gegenteil.
Das kommt auf die Kapitalmärkte zu
Die Kapitalmärkte müssen ihre Aufmerksamkeit einem neuen Agendapunkt widmen, den sie bisher übersehen hatten. Das führt zu Unsicherheiten, die wiederum zu erhöhter Volatilität führen und auch für Enttäuschungen gut sind.
Die letztlich zu erwartende Erhöhung der Schuldenobergrenze kommt in eine Phase einer unverändert expansiven Geldpolitik der US-Zentralbank Fed. Beides führt zu Preisdruck und sollte am Ende bewirken, dass Janet Yellen die Zinsen eher zügiger erhöht, als dies die Märkte aktuell einpreisen. Insgesamt spricht das für drei Zinsschritte der Fed noch in diesem Jahr.“
Quelle: Das Investment