Eine von NN IP durchgeführte Analyse basierend auf Daten von JP Morgan1 belegt eine positive Korrelation von Substanzwerten – derzeit auf dem höchsten Stand seit 30 Jahren – mit US-Zinsen
NN IP ist überzeugt, dass die Fed die Zinsen schneller anheben muss, als vom Markt erwartet, da der starke Arbeitsmarkt die Inflation antreiben könnte
Bei ihren aktuellen Kurs-Buchwert-Verhältnissen und KGVs werden einige Zykliker bereits mit erheblichen Abschlägen gehandelt, so NN IP
Eine Anhebung der Leitzinsen durch die Federal Reserve sowie eine Erholung an den Rohstoffmärkten würde nach Angaben von NN Investment Partners (NN IP) unterbewerteten Substanzaktien – vor allem in den USA – zugutekommen.
Die allmähliche Normalisierung der amerikanischen Geldpolitik wäre für Wertpapiere mit Substanzcharakter positiv. Diese Aktien profitieren seit jeher von einer steigenden und steiler werdenden Zinsstrukturkurve. Die von NN IP durchgeführte Analyse1 zeigt, dass sich die Korrelation zwischen der Performance von US-Substanzwerten und Langfristzinsen im Laufe des letzten Jahrzehnts verstärkt hat und jetzt auf dem höchsten Stand seit 30 Jahren liegt.
NN IP ist davon überzeugt, dass die Fed wegen des starken Arbeitsmarktes die Zinsen schneller anheben muss, als vom Markt erwartet. Vollbeschäftigung ist in Sicht, und die steigenden Löhne und Gehälter dürften die Inflationsrate in die Höhe treiben. Eine solche Entwicklung müsse gesteuert werden.
Dazu Moudy El Khodr, Senior Portfolio Manager, US High Dividend, NN IP:
„Die Markterwartungen hinken der Realität hinterher. Es hat den Anschein, dass die Märkte mögliche Szenarien weitgehend ignorieren, wie z. B. die Möglichkeit, dass die Wirtschaft die Erwartungen übertrifft, die Finanzbedingungen sich lockern und die Gefahren, die Brexit und andere internationale Entwicklungen für das Wachstum darstellen, nachlassen. Sollte sich ein solches Szenario bewahrheiten, würde dies eine schnellere Anpassung erforderlich machen.“
Kerninflation in den USA ist seit einigen Monaten weitgehend stabil, trotz der fallenden Preise für Energie- und Nichtenergieimporte. Das deutet darauf hin, dass sich die Gesamtinflationsrate mittelfristig dem Zielwert von 2,0 Prozent annähern wird, vorausgesetzt das Wirtschaftswachstum bleibt moderat, und vor allem stabil.
Nicolas Simar, Head of Team, European High Dividends, bei NN IP, erklärte:
„Sofern die Fed die Zinsen aus gutem Grund anhebt – nämlich wegen des starken Wirtschaftswachstums – wird auch das lange Ende der Kurve steigen. Angesichts der hohen Korrelation von Substanzwerten mit Langfristzinsen wäre das positiv für diesen Anlagestil. Der positive Effekt käme zunächst über Finanzwerte und andere zyklische Sektoren zum Tragen.“
„Ein weiterer Aspekt ist der Trend bei der Gewinndynamik. Mit Ausnahme des Energiesektors hat sich die Ertragsdynamik der zyklischen Sektoren verbessert.“
Laut NN IP dürfte die Erholung der Öl- und Rohstoffpreise Substanzaktien ebenfalls begünstigen. Diese – wenn auch offenbar zögerliche – Erholung trägt dazu bei, die Risikostimmung zu heben und dürfte gestresste Segmente des Marktes entlasten. Eine weitere Stabilisierung könnte einen anhaltenden Schub für substanzorientierte Investments bringen.
Nicolas Simar weiter: „Die Erholung der Rohstoffpreise ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass sich die Konjunkturaussichten verbessern. Im Übrigen lockern sich auch die Finanzbedingungen, entsprechend nimmt die Kreditvergabe durch Banken wieder zu. Vor allem aber sind Bewertungen und geringe Erwartungen ausgesprochen günstig für diese Entwicklung.“
„In den letzten zwei Jahren gab es zugegebenermaßen mehrere Scheinerholungen, wenn Konjunkturoptimismus schließlich makroökonomischer Enttäuschung weichen musste. Doch die Entwicklung verläuft selten kerzengerade. Momentan sehen wir ermutigende Zeichen in den USA, wo die Kerninflation leicht steigt. Das könnte eine Trendwende signalisieren – unter Umständen spielen Bewertungen ab jetzt eine größere Rolle.“
NN IP hat seine Exponierung gegenüber stärker konjunkturabhängigen Unternehmen wie Banken und bestimmten Energieunternehmen nach und nach verstärkt. Das Haus setzt weiterhin auf Untergewichtung teurer defensiver Werte, deren Bewertungen aus fundamentaler Sicht zu hoch sind.