Matthews Asia | London, 07.08.2019.
Der mittlerweile seit März vergangenen Jahres andauernde Handelsstreit zwischen den USA und China ist in eine neue Runde getreten – „die größten Lasten aber haben bislang die US-Verbraucher zu tragen – nicht die chinesischen Produzenten“, sagt Robert Horrocks. Der Chief Investment Officer des Asienspezialisten Matthews Asia hat die Marktdaten der vergangenen Monate zum Handel zwischen den beiden Großmächten ausgewertet und daraus vier Folgen der Auseinandersetzung abgeleitet. US-Präsident Donald Trump hatte erst zu Beginn dieses Monats gedroht, er werde 10-prozentige Strafzölle auf, mehr oder weniger alle, Importe aus China im Wert von 300 Milliarden US-Dollar erheben. Chinas Regierung antwortete prompt mit der Freigabe des Umrechnungskurses seiner Währung, des Yuan, was diesen zum ersten Mal in einem Jahrzehnt auf einen Wert von über sieben Yuan gegenüber einem US-Dollar fallen ließ.
Die vier Effekte, die Horrocks ableitet, sind:
1. Die Ankündigung von Tarifen werden begleitet von hohen Verlusten an den Aktienmärkten, ob in Asien, beim MSCI All Country World Index oder im S&P-500-Index, der am Montag um fast 3 Prozent gefallen ist (s. Reuters-Meldung, 6. August 2019: „Jolted market mark new 2019 milestones“).
2. Die Preise von Waren in den Vereinigten Staaten, die mit Zöllen belegt wurden, sind stärker gestiegen als die von Gütern ohne Zölle. Und obwohl das Handelsdefizit der USA mit China in den vergangenen Monaten abgenommen hat, ist es gegenüber anderen Ländern, die davon profitiert haben, gewachsen – etwa Vietnam (s. Statista-Infografik „Trade war causes $31 bn. drop in Chinese imports“, 5. August 2019).
3. Die Rhetorik, welche mehr an einen Krieg als an einen Wirtschaftsstreit zwischen zwei Nationen erinnert, ist überspitzt und gibt eine völlig falsche Sichtweise auf den internationalen Handel wieder. Der wahre Einfluss, den die USA auf ausländische Unternehmen hätten, liege im Finanzsektor, sagt Horrocks – etwa durch die Weigerung, Banklizenzen für den größten Finanzmarkt der Welt zu vergeben.
4. Der am stärksten vom Handelsstreit betroffene Bereich ist Technologie – was die Schwäche mancher Technologieaktien in jüngerer Zeit erkläre. „Glauben wir wirklich, dass die USA den Technologiesektor gefährden wollen – also ausgerechnet den Sektor, der den Aktienmarkt in die Höhe getrieben hat und damit das rhetorische Barometer der wirtschaftlichen Gesundheit der USA ist?“, fragt der CFO.
„Die Unruhe in den Märkten scheint mir viel eher politisch motiviert und getaktet“, schließt Horrocks seine Analyse mit Blick auf den Vorwahlkampf in den USA und die Nominierung eines Präsidentschaftskandidaten der oppositionellen Demokraten. An Asiens langfristigen Wachstumsaussichten ändere sich dadurch überhaupt nichts.
Sie lesen den vollständigen Kommentar hier (MA – Perspective_Trade War Won’t Stop Asia’s Growth (August 2019).pdf). Falls Sie Interesse an einem Gespräch mit Robert Horrocks haben, lassen Sie es mich bitte wissen.
Matthews Asia ist der größte spezialisierte Anbieter für asiatische Investments in den USA mit einem verwalteten Vermögen von 29,9 Milliarden US-Dollar (Stand: 30. Juni 2019). Seit seiner Gründung 1991 verfolgt Matthews Asia einen fundamental getriebenen Bottom-up-Investmentstil, der auf langfristige Performance zielt. Außerhalb der Vereinigten Staaten bietet Matthews Asia zwölf SICAV-Fonds an. Weitere Informationen sowie ausführliche Research-Berichte zu den Märkten Asiens lesen Sie auf der internationalen Website von Matthews Asia: global.matthewsasia.com.
Viele Grüße, Hagen Gerle
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