Das Investment: Philipp Vorndran rechnet mit dem Februar ab: Herr Vorndran, welche Assetklasse wird aktuell zu Unrecht gehypt?

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 02.03.2015. Der kürzeste Monat des Jahres ist rum. DAS INVESTMENT.com hat Philipp Vorndran, Chefstratege bei Flossbach von Storch, nach seinen Eindrücken des Februars gefragt.

DAS INVESTMENT.com: Welche Zahl oder Statistik hat Sie im Februar am meisten beeindruckt oder überrascht?

Philipp Vorndran: Da gibt es mehrere, etwa die Höhe der Steuereinnahmen der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2014, rund 590 Milliarden Euro. Interessant ist, dass die Rekordeinnahmen im Zusammenspiel mit den historisch niedrigen Refinanzierungskosten des Bundes gerade einmal ausreichen, um dessen Haushalt auszugleichen. Oder eine Zahl, die das „Research on Money in the Economy“ (ROME) zu den geschätzten Zinsverlusten der deutschen Sparer veröffentlicht hat – rund 70 Milliarden Euro pro Jahr!

Welche Assetklasse wird aus Ihrer Sicht zurzeit unverhältnismäßig stark und zu Unrecht gehypt?

Deutlich übertrieben erscheint uns der zunehmende Einsatz von Hochzinsanleihen in klassischen Rentenprodukten. Auf der verzweifelten Jagd nach Rendite nehmen die Verantwortlichen von Anleihefonds immer höhere Risiken in Kauf, die einerseits die Chancen des Investments unseres Erachtens bei weitem übersteigen und andererseits dem vom Endkunden gewünschten konservativen Anlageprofil seines Investments nicht wirklich gerecht werden.

Was war für Sie im Februar die Top-Assetklasse?

Deutsche Wohnimmobilien-Aktien, deren Rally sich fortgesetzt hat.

Man lernt nie aus: Was haben Sie im Februar gelernt? Welche neue Erkenntnis in Bezug auf die Kapitalmärkte oder Ihre Arbeit haben Sie gewonnen?

Viele kleine, möglicherweise auch nebensächliche Dinge, die nicht unbedingt im direkten Zusammenhang mit der Börse stehen, aber den Horizont erweitern. Etwa dass der Valentinstag – von vielen als Erfindung geschäftstüchtiger Amerikaner kritisiert – in Wahrheit auf das Jahr 1383 zurückgeht. Genauer gesagt auf ein Gedicht des englischen Schriftstellers Geoffrey Chaucer – „Parlament der Vögel“. Darin heißt es, an ebendiesem Feiertag würden sich alle Vögel um „Göttin Natur“ versammeln, damit ein jeder einen Partner finde.

Würden Sie Ihrem Patenkind jetzt gerade Gold(-aktien) zum Geburtstag schenken?

Es bekommt von mir hin und wieder ein paar Silbermünzen, da ich weiß, dass sein Papa ihn bereits angemessen mit Gold vorsorgt.

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