Das Investment: „Im Mai waren Mischfonds, Rentenfonds und Europa-Aktienfonds gefragt“

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In einer exklusiven Kooperation mit der B2B-Direktbank Ebase wirft DAS INVESTMENT monatlich einen Blick in mehr als eine Million Kundendepots der angeschlossenen Fondsberater. Im Gespräch nennt Ebase-Chef Rudolf Geyer die wichtigsten Trends im Mai 2017.

DAS INVESTMENT.com: Herr Geyer, welche Entwicklung der Depotanalyse für Mai 2017 hat Sie am meisten überrascht?

Rudolf Geyer: Hier ist für den vergangenen Monat insbesondere der starke Anstieg bei den Handelsaktivitäten zu nennen, der sich durch alle Fondskategorien zieht.

Am auffälligsten zeigt das Fondsbarometer der Ebase dies einerseits bei Rentenfonds und andererseits bei Asien-Investments, die seitens der Kunden der mit der Ebase verbundenen Finanzberater um 43 beziehungsweise 44 Prozentpunkte über den durchschnittlichen Handelsaktivitäten im Jahr 2016 lagen. Insgesamt sind die Handelsaktivitäten auf 124 Prozent gestiegen und lagen somit im Mai um rund ein Viertel über dem Durchschnitt des Vorjahres (siehe Grafik).

Worauf führen Sie diese Entwicklung zurück?

Geyer: Ich vermute, dass die Finanzberater gemeinsam mit ihren Kunden auf die Entwicklung an den Finanzmärkten reagiert haben, um neue Positionen aufzubauen und an anderer Stelle auch Bestände aufzulösen und hier ggf. Gewinne mitzunehmen. Das Ausmaß der Handelsaktivitäten bedeutet schließlich nicht nur, dass Fondsanteile gekauft, sondern auch zurückgegeben wurden.

Welche Fondsinvestments waren denn besonders gefragt?

Geyer: Dies lässt sich sehr gut an der Entwicklung des Kaufquotienten ablesen. Der Kaufquotient misst das Verhältnis von Zu- und Abflüssen aus Fonds beziehungsweise aus Fondskategorien. Bei einem Kaufquotienten von über 1 überwiegen die Zuflüsse, bei einem Quotienten von unter 1 überwiegen die Abflüsse.

Im Mai waren demnach insbesondere Mischfonds, Rentenfonds, Aktienfonds mit Schwerpunkt Europa und einmal mehr ETFs stark gefragt. Der Kaufquotient von 2,01 für ETFs mit Schwerpunkt Deutschland zeigt beispielsweise an, dass diese Fondskategorie doppelt so stark gekauft wie verkauft wurde. Weltweit investierende Rentenfonds weisen einen Kaufquotienten von 2,59 auf, womit die Zuflüsse um 159 Prozent über den Abflüssen lagen. Bei Mischfonds mit Schwerpunkt Deutschland wiederum übertrafen die Neuinvestments mit einem Kaufquotienten von 3,58 die Anteilsverkäufe um 258 Prozent. Alles in allem lagen im Mai bei aktiven Fonds die Mittelzuflüsse um 16 Prozent über den Abflüssen, wie der Fundflow-Faktor zeigt (siehe Grafik).

Sie sprachen aber auch von Nettomittelabflüssen?

Geyer: Das ist richtig. Das Ebase-Fondsbarometer zeigt dies beispielsweise für Aktienfonds mit Schwerpunkt Asien, USA und Deutschland an. Hier liegt die Vermutung nahe, dass Anleger im Mai Gewinne realisiert, oder sich zumindest teilweise von Beständen getrennt haben. Der Kaufquotient von 0,61 für Aktienfonds USA bedeutet, dass die Verkäufe die Käufe um 39 Prozent übertrafen. Bei Fonds für deutsche Aktien lagen die Verkäufe um 14 Prozent über den Käufen (Kaufquotient: 0,86). Deutlich stärker noch sind die Verkäufe bei Rentenfonds mit Schwerpunkt Deutschland ausgefallen, die laut Fondsbarometer um 71 Prozent über den Käufen lagen (Kaufquotient: 0,29).

Welche Auffälligkeiten gab es schließlich bei der Einzelfondsanalyse?

Geyer: Hier zeigt sich, dass die schon seit einiger Zeit sehr beliebten aktiven Fonds auch im Mai großen Zuspruch verzeichneten. In der Grafik „Fundflows der umsatzstärksten Fonds“ finden sich hierzu die sechs umsatzstärksten Fonds mit positivem Mittelaufkommen. Letztlich spiegelt das auch das bereits angesprochene Anlegerinteresse an Mischfonds wider, von denen gleich drei Fondsangebote in den Top 6 vertreten sind.

Von: Svetlana Kerschner
Quelle: Das Investment

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