Das Investment: UBS: Länder-Cap erhöht Ertragschancen

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Börsengehandelte Indexfonds auf Emerging-Markets-Anleihen waren 2017 gefragt wie nie. Dag Rodewald, Leiter Passive und ETF Specialist Sales Deutschland und Österreich bei UBS, zeigt wie sich in das Segment investieren lässt.Die US-Notenbank Fed ist im Zinserhöhungszyklus und hat im Oktober begonnen ihre aufgeblähte Bilanz zu schrumpfen. Die Europäische Zentralbank bläht ihre Bilanz durch Anleihekäufe zwar noch weiter auf, ab 2018 aber nur noch im halben Tempo.Trotz erster Anzeichen für einen Kurswechsel der globalen Geldpolitik sind die langfristigen Zinsen immer noch am Boden. Vor allem im Euroraum sind die Anleiherenditen – nicht nur für Staatsanleihen – äußerst mager.

Daher haben Investoren chancenreichere Anleihesegmente ins Visier genommen, zum Beispiel Bonds aus den Schwellenländern. Allein in diesem Jahr flossen bis Ende September knapp 16 Milliarden Dollar in den USA und in Europa domizilierten börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs). Auch europäische Anleger schauen vermehrt in die aufstrebenden Märkte. Das verwundert kaum. Denn schließlich liegen die Renditen von Staatsanleihen aus den Schwellenländern in Hartwährung mittlerweile deutlich über den Renditen von Euro-Hochzinsanleihen. Das insgesamt investierte Volumen in Schwellenländeranleihen-ETFs liegt in Europa bei etwa 25 Milliarden Dollar. Da kann man nicht mehr von einer Nische sprechen.

Das ETF-Angebot ist allerdings noch relativ übersichtlich. Im Bereich der Schwellenländer-Staatsanleihen in Hartwährung beispielsweise sind in Deutschland rund ein Dutzend ETFs im Angebot, einschließlich währungsgesicherter und Smart-Beta-Varianten. Seit Januar 2016 zählt auch der UBS ETF Barclays USD Emerging Markets Sovereign UCITS ETF dazu, den es sowohl ungesichert als auch abgesichert auf den Euro, den Schweizer Franken und das Britische Pfund gibt.

Anleihen von rund 60 Staaten

Der UBS-ETF bildet möglichst eng den Bloomberg Barclays Emerging Markets USD Sovereign & Agency 3% Country Capped Index ab. Dieser enthält Staatsanleihen in US-Dollar aus rund 60 Schwellenländern. Hinzu kommen Anleihen von staatlichen Agenturen. Das sind öffentliche Institutionen wie zum Beispiel die Asiatische Entwicklungsbank. Das Besondere an dem Index ist seine Länderbegrenzung auf drei Prozent. Kein Staat darf mehr als drei Prozent des Gesamtindex ausmachen.

Der Hintergrund: In klassischen Emerging-Markets-Bond-Indizes haben wenige Länder ein relativ hohes Gewicht. Schaut man zurück ins Jahr 2006, so hatten damals fünf der insgesamt 28 Länder im Barclays Emerging Markets USD Sovereign Index einen Anteil von insgesamt 64 Prozent. Heute ist das Risiko zwar schon deutlich besser gestreut – allein schon dadurch, dass der Index nun rund 60 Länder enthält. Im ersten Halbjahr 2017 standen aber die größten sieben Emittenten immer noch für knapp die Hälfte des Index.

China beispielsweise hat im klassischen Index eine Gewichtung von 16 Prozent, Mexiko knapp acht Prozent, Brasilien, Russland und Argentinien jeweils um die fünf Prozent. Durch die Umschichtung haben in der Cap-Variante des Index etwa 15 Länder einen Anteil von um die drei Prozent. Das Ergebnis ist eine höhere Diversifikation, ein Performance-Vorteil und eine deutlich geringere Volatilität.

Optimierungsverfahren spart Kosten

Da der Index rund 950 Anleihen enthält, ist eine volle Replikation aufwändig und kostenintensiv. Hier bietet sich ein Optimierungsverfahren an. Der Index wird mit 517 Komponenten abgebildet, was die Handelskosten im ETF deutlich reduziert. Neben Hartwährungs-Staatsanleihen, die die ersten Schwellenländeranleihen überhaupt waren, gibt es mittlerweile weitere Bond-Segmente in den Emerging Markets. Auch diese hat UBS im Blick. Im November ist der zweite Emerging-Market-Bond-ETF der Gesellschaft gestartet. Er bildet den JP Morgan EM USD Diversified 3% capped 1-5 years Index ab. Dieser verbindet Hartwährungsstaatsanleihen mit Unternehmensanleihen. Diese Kombination hat bislang kein anderer Anbieter im Angebot. Weitere Besonderheiten sind – wie beim ersten UBS-ETF – der Länder-Cap bei drei Prozent und eine Einschränkung der Laufzeiten der Anleihen auf ein bis fünf Jahre. Die modifizierte Duration liegt daher nur bei 2,5 Jahren, entsprechend gering ist das Zinsänderungsrisiko. Die Indexauswahl entspricht der klassischen Herangehensweise des Unternehmens, die auch schon beim ersten Emerging-Markets-Anleihe-ETF gegriffen hat: Wir schauen, was der Markt bietet, und überlegen, wie man das Angebot optimieren kann.

Von: Dag Rodewald
Quelle: Das Investment

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