Das Investment: Die besten flexiblen globalen Mischfonds

sjb_werbung_das_investment_300_200Flexibel ohne Einschränkungen auf der ganzen Welt investieren – das ist die Königsklasse der Mischfonds. Besonders erfolgreich sind in diesem Segment derzeit einige bis auf eine Ausnahme wenig im Rampenlicht stehende Manager aus Deutschland.

Vor allem vor der Einführung der Abgeltungssteuer zum 1. Januar 2009 haben viele Vermögensverwalter und -berater in Deutschland ihre Strategie noch schnell in einen Fonds verpackt, um ihr Portfolio auch über diesen Stichtag hinaus weiter steuerfrei umschichten zu können. Die Zahl der Mischfonds – meist mit vermögensverwaltendem Charakter – ist damals rasant gestiegen.

Bei weitem nicht alle neu gegründeten Fonds waren allerdings von Erfolg gekrönt. Einige wurden bereits wieder geschlossen, zahlreich Verwalter kämpfen mit niedrigen Fondsvolumina. In der Datenbank der auf vermögensverwaltende Fonds konzentrierten Analysegesellschaft MMD Multi Manager GmbH in Arnsberg weist etwa jeder sechste Fonds ein Volumen von unter 10 Millionen Euro aus.

Andere Vermögensverwalter sind jedoch durchaus erfolgreich mit ihren Fonds – wie der jüngste Crashtest zu flexiblen globalen Mischfonds zeigt. Die ersten beiden Plätze gehen an Fonds, die die Strategien deutscher Vermögensverwalter umsetzen. Den Gewinnerfonds Ampega Balanced 3 managt Hannes Peterreins von der Münchner Dr. Peterreins Portfolio Consulting. Für den zweitplatzierten Fonds ist Manfred Stiegel von der MS Finance Support zuständig.

Den dritten Platz sicherte sich die Deutsche Asset & Wealth Management – allerdings nicht mit einem Dickschiff, sondern mit dem Multi Opportunities, der wie die anderen beiden Sieger-Fonds ein eher überschaubares Volumen hat. Erst auf dem vierten Platz folgt mit dem über 7 Milliarden Euro schweren FvS Multi Opportunities ein ausgesprochener Publikumsliebling, dessen Manager Bert Flossbach unter ungleich höherer öffentlicher Beobachtung steht.

Die vier Siegerfonds im Kurz-Porträt

Platz 1: Ampega Balanced 3

Nicht treffsichere Prognosen seien der Schlüssel zum Anlageerfolg, sondern viel wichtiger seien eine gute Diversifikation und ein aktives Risikomanagement, meint Hannes Peterreins. „Denn es kann immer anders kommen, als man denkt, gerade an den Kapitalmärkten“, so der Inhaber der Münchner Vermögensverwaltung Dr. Peterreins Portfolio Consulting, der den 2007 bei Ampega aufgelegten Sieger-Fonds managt.

Hierbei scheut sich Peterreins allerdings keinesfalls vor klaren Positionierungen. Gleichzeitig ist er stets bereit, eine einmal gefasste Marktmeinung schnell zu revidieren. Darüber hinaus nutzt der Stop-Loss-Orders, um Verluste zu begrenzen.

Grundidee des Fonds ist es, unter Berücksichtigung der Marktzyklen verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder alternative Investments optimal zu gewichten. Dabei ist Peterreins sehr flexibel. „Wir können sehr schnell von 100 Prozent Aktien auf 100 Prozent Cash gehen, wenn wir es für richtig halten“, erläutert der promovierte Mathematiker.

Investiert wird sowohl in Einzeltitel als auch in aktiv gemanagte Fonds und ETFs. Zu den größten Positionen zählen zurzeit etwa der Vanguard-U.S. Opportunities Fund und der Vanguard-US Discoveries Fund. Das meiste Geld hat Peterreins allerdings in der Kasse. Zu Ende August lag die Cash-Position bei knapp 75 Prozent, Ende Mai waren es nur 9 Prozent. Der Rest verteilt sich größtenteils auf Aktien und Aktienfonds.

Platz 2: Global Opportunities HAIG World Select

Der bei Hauck & Aufhäuser aufgelegte Fonds wird von MS Finance Support aus dem süddeutschen Stadtbergen beraten. Vermögensverwalter Manfred Stiegel kann global in Aktien, Anleihen und Cash investieren, konzentriert sich aber vor allem auf Aktien und darauf, die Aktienquote an die jeweilige Marktlage anzupassen.

Grundlage dafür ist eine selbst entwickelte Risikomatrix, über die er den Aktienanteil zwischen 0 und 100 Prozent steuert. „Diese wies, fast optimal, Ende Juli auf große Gefahren hin. Deshalb haben wir die Netto-Aktienquote durch Verkäufe von Aktien und Indexterminkontrakten de facto auf null reduziert“, erklärt Stiegel.

Daran hat sich seitdem nichts geändert. „Im Gegenteil: Ich erwarte einen nochmaligen Einbruch an den Aktienmärkten“, so Stiegel. Zurzeit lasse sich noch nicht absehen, wann die Risiken vorbei sind. Über seine Matrix hat er die Signale des Aktienmarkts aber genau im Blick.

Für die Aktienauswahl nutzt Siegel ebenfalls seine Risikomatrix, die ihm anzeigt, welche Branchen attraktiv sind. Dort wählt er Einzelwerte aus, kauft aber nur die, von denen er wirklich überzeugt ist. Dabei beschränkt er sich auf 20 bis 25 Titel.

Dem Rentenmarkt steht Stiegel schon seit 2010 skeptisch gegenüber: „Rentenpapiere sind als ertragreiche Geldanlage nach meiner Einschätzung aktuell vollkommen uninteressant.“ Die mit knapp 10 Prozent zurzeit größte Position im Fonds, einen Renten-ETF, sieht er lediglich als Cash-Ersatz. „Falls sich die Märkte wieder entspannen, wird diese Position sofort verkauft“, so Stiegel.

Platz 3: Multi Opportunities

Der Fonds gehört zur Palette der Deutschen Asset & Wealth Management, hat aber nichts zu tun mit dem von der Gesellschaft zurzeit aktiv vertriebenen und mittlerweile milliardenschweren DWS Multi Opportunities (bis Ende 2013 Multi Opportunities II) und dem Multi Opportunities III (Platz 7 im Crashtest). Alle drei Fonds haben unterschiedliche Fondsmanager.

Für den Multi Opportunities – mit 113 Millionen Euro Volumen der kleinste der drei – ist seit 2007 der Aktienspezialist Henning Gebhardt zuständig. Je nach Markteinschätzung kann er die Anlageklassen und Währungen flexibel gewichten und den Cash-Anteil aktiv steuern. Historisch liegt die durchschnittliche Allokation bei 60 Prozent globale Aktien und 40 Prozent globale Renten sowie Kasse und alternative Anlagen.

Der Fonds ist als Dachfonds konzipiert, Einzelwerte mischt Gebhardt bei. Das Fondsuniversum wird über eine quantitative und qualitative Analyse auf rund 70 bis 100 Zielfonds gefiltert, die es auf die Auswahlliste für den Dachfonds schaffen. Auffällig ist, dass sich unter den Top-Ten-Positionen neben einem Axa-Fonds neun konzerneigene Produkte befinden. Insgesamt sind zurzeit rund 16 Prozent des Fondsvermögens in Rentenfonds und Renten investiert. Knapp 60 Prozent stecken in Aktienfonds, weitere 19 Prozent in Einzelaktien.

Von: Sabine Groth

Quelle: DAS INVESTMENT.

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