Das Investment: Frank Fischer mit viel Cash und neuem Fonds

sjb_werbung_das_investment_300_200Der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen hat sich in den vergangenen Jahren zum Anlegerliebling entwickelt. Seine Outperformance-Stärke bewies Fondsmanager Frank Fischer zuletzt beim Brexit-Crash. Um neue Kunden aufnehmen zu können, ist die deutsche Vertriebszulassung eines neuen Fonds geplant.

Die erste Woche nachdem der Brexit-Schock die Kapitalmärkte in den Keller schickte, schließt der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen mit einem Minus von rund 4 Prozent ab. Während seine Benchmark für europäische Nebenwerte am Mittwoch auf bis zu knapp 7 Prozent gegenüber seinem Stand vor dem Brexit-Referendum eingebrochen war, verzeichnete das Fondsportfolio einen maximalen Verlust von etwa 4,5 Prozent.

Diese Outperformance erklärt sich Fondsmanager Frank Fischer in einem Gastbeitrag für Wallstreet Online mit seiner vergleichsweise geringen Gewichtung englischer Aktien von etwa 5 Prozent gegenüber 30 Prozent bei der Benchmark. Doch das sei nicht in Erwartung des Abstimmungsergebnisses für den EU-Austritt Großbritanniens geschehen, gibt Fischer zu: „Wir haben nicht mit einem Brexit gerechnet.“

„Cash is King und schafft Spielraum für Schnäppchen“

Jetzt könne er von den gefallenen Kursen auf der Insel profitieren: „Cash is King und schafft Spielraum für Käufe in Europa-Schnäppchen“, so Fischer. Noch am Tag nach dem Referendum habe er die Aktienquote um mehr als 10 Prozent reduziert. „Dies erfolgte durch den Verkauf von US-Qualitätstiteln wie Berkshire, Microsoft, Oracle und Alphabet, die aufgrund der starken US-Dollar-Entwicklung in Euro gesehen nicht gelitten haben“, erklärt Fischer.

Bei der Schnäppchenjagd an Europas Börsen rückten jetzt beispielsweise Finanztitel in Fischers Fokus: „Wir hatten und haben keine einzige Bankaktie in den Mandaten.“ Nach den Kursrückgängen von teilweise mehr als 20 Prozent – wie zum Beispiel bei Banco Santander, Barclays oder Unicredit – seien sie zwar derzeit günstig zu haben. „Die Stimmung gegen die Banken kann die Aktionäre aber auch zu Opfern machen – das ist uns zu heiß.“

„Exportstarke englische Mittelstandsfirmen gesucht“

„Exportstarke englische Mittelstandsfirmen und günstige, eigentümergeführte Aktien aus Europa mit strukturellem Wettbewerbsvorteil sind uns da lieber“, so Fischer weiter. Er warte mit Geduld auf neue Kaufgelegenheiten. „Denn trotz Brexit wird die Insel nicht untergehen. Und auch in dieser neuen Konstellation gibt es neue Profiteure, wie zum Beispiel den Finanzplatz Frankfurt und seinen Immobilienmarkt.“

Vertriebszulassung für neuen Fonds

Profitieren können von Fischers Fondsstrategie, die ihren Vergleichsindex auf Jahressicht zum Stichtag 30. Juni um knapp 11,5 Prozent geschlagen hat, derzeit nicht alle Privatanleger: Mit einem aktuellen Fondsvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro ist er so schwer geworden, dass Fischers Shareholder Value Management seit Mai versucht, die Anteilsscheinausgabe auf die bestehenden Investoren zu begrenzen.

Eine Alternative für Anleger, die von dem Soft Close betroffen sind, bietet Shareholder Value Management mit dem Mischfonds Prima Globale Werte an. Dieser Fonds ist im Gegensatz zum Frankfurter Aktienfonds nicht auf europäische Nebenwerte fokussiert, sondern investiert weltweit und auch in Standardwerte. Allerdings ähneln sie sich hinsichtlich ihrer Aktienquoten von jeweils rund 80 Prozent sehr.

Shareholder Value plant dritten Fonds

Künftig soll es darüber hinaus auch einen dritten Fonds der Shareholder Value Management am deutschen Markt geben, erklärt Vertriebschef Philipp Prömm auf Anfrage von DAS INVESTMENT.com: „Wir planen, für einen weiteren Fonds die Zulassung zum Vertrieb in Deutschland zu beantragen.“ Bislang erfüllt dieser Alternative Investmentfonds (AIF) allerdings noch nicht den regulatorischen Anforderungen der Ucits-Richtlinie.

Der vor acht Jahren bei Axxion in Luxemburg aufgelegte Fonds investiert in ein sehr konzentriertes Portfolio von derzeit nur 14 Small Caps. Ein Hauptinvestment kann sogar bis zu 35 Prozent des Fonds ausmachen. Die Mindestanlage des Fonds beträgt 200.000 Euro und es besteht eine Rückgabefrist von sechs Monaten.

Alternativer Investmentfonds wird gezügelt

„Die entsprechenden Regeln im Verkaufsprospekt könnten für die Zulassung in Deutschland, die möglicherweise als Ucits-Fonds erfolgt, angepasst werden“, erklärt Prömm. Dann sollen auch mit diesem Produkt Kundengelder eingesammelt werden: „Ein Soft Close bei diesem Fonds ist Das Fondsvolumen von derzeit knapp 47 Millionen Euro könnte sich etwa verzehnfachen, bevor wir eine Beschränkung der Mittelzuflüsse dieses Fonds in Erwägung ziehen.“

Von: Christian Hilmes

Quelle: Das Investment

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