SJB | Korschenbroich, 02.03.2016.
Der schwache Jahresauftakt an den globalen Aktienmärkten setzte nicht nur die etablierten Börsen, sondern auch die Frontier Markets unter Abgabedruck. Der rasant fallende Rohölpreis sowie anhaltende Befürchtungen über deutlich schwächere Wachstumsaussichten in China wirkten sich kursdämpfend aus. Doch unter den Grenzmärkten gibt es eine Reihe von Ländern, die in dem veränderten weltwirtschaftlichen Umfeld weiter gute Ertragsaussichten bieten. Negativ wirkten sich die jüngsten Marktentwicklungen, insbesondere im Rohstoffsektor, auf die Performance der direkt mit Öl in Beziehungen stehenden Länder wie Georgien oder Kuwait aus. Frontier-Markets-Experte Stefan Böttcher, der bereits seit fünfzehn Jahren für Charlemagne Capital tätig ist und dort den Magna New Frontiers Fund betreut, berichtet, dass zu Jahresbeginn zudem die asiatischen Grenzmärkte wie die Philippinen oder Vietnam Kurseinbußen zu verzeichnen hatten.
Während die dortigen Börsen durch die Sorge um einen konjunkturellen Einbruch Chinas in Mitleidenschaft gezogen wurden, sah es in den Frontier Markets Südamerikas weit besser aus. Besonders die Performance Argentiniens konnte überzeugen, da das einen Reformprozess durchlaufende Land nach den jüngsten Wahlen seinen ökonomischen Aufschwung fortsetzt. Durch die Liberalisierung der Währung, das Zurückfahren staatlicher Subventionen und die Aussicht auf einen baldigen Deal für noch ausstehende Schulden macht Argentinien beträchtliche Fortschritte in seinem Transformationsprozess und beginnt wieder, ausländisches Kapital anzulocken. FondsManager Böttcher nutzt die sich hieraus ergebenden Chancen und baut seine Argentinien-Position weiter aus, wo er zuletzt zwei Banken und einen Versorger neu ins Portfolio aufgenommen hat.
Der Magna New Frontiers Fund R EUR (WKN A1H7JG, ISIN IE00B68FF474) wurde im März 2011 ins Leben gerufen, hat sich ganz dem Anlageuniversum der Grenzmärkte verschrieben und weist dabei einen globalen Fokus auf. Frontier-Markets-Stratege Böttcher legt seinen aktuellen Fokus auf den arabischen Raum, wo mit der Öffnung des iranischen Aktienmarktes nach dem Fall der europäischen Sanktionen eine neue Aufbruchsstimmung zu verzeichnen ist, und zeigt sich auch von den guten Aussichten Pakistans überzeugt. Dem Land traut er die baldige Heraufstufung zum „Emerging Market“ zu, eine Einschätzung, die auch für das mit 6,5 Prozent sehr wachstumsstarke Vietnam sowie den europäischen „Grenzmarkt“ Rumänien gilt. Mit dieser Aufwertung gehen klassischerweise ein erhöhtes Anlegerinteresse sowie eine Verbesserung von Liquidität, Transparenz und regulatorischen Voraussetzungen einher. Der Magna New Frontiers Fund nutzt als Benchmark den MSCI Frontier Markets Index, weicht aber im Rahmen seines aktiven Portfoliomanagements teils erheblich von diesem ab. Im Gesamtjahr 2015 gelang es dem Magna-Fonds, mit einer Wertentwicklung von +6,3 Prozent in Euro den Vergleichsindex um mehr als zehn Prozentpunkte zu übertreffen, der eine Performance von -4,7 Prozent verzeichnete. Das Investmentprodukt besitzt den Euro als Basiswährung und verfügt aktuell über ein Volumen von 16,3 Millionen EUR. Was zeichnet die so erfolgreiche Anlagestrategie im Detail aus?
FondsStrategie. Einzelwerte. Selektiert.
Der Magna New Frontiers Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum durch Investitionen in ein breit gestreutes Portfolio aus Aktien der weltweiten Frontier-Märkte an. Dabei werden Anlagen in Unternehmen der sich schnell entwickelnden Grenzmärkte in Europa, Afrika, dem Nahen Osten, Zentral- und Südamerika sowie in Asien getätigt. Die Gesellschaften müssen in der Regel ihr Domizil in den Frontiermärkten haben, es können jedoch einzelne Titel von Unternehmen beigemischt werden, die ihre Geschäfte vorwiegend in Frontiermärkten betreiben. FondsManager Stefan Böttcher zeigt sich von dem weiteren Wachstums- und Anlagepotenzial der Grenzmärkte überzeugt und verfolgt bei seiner Titelauswahl einen Stockpicking-Ansatz. Im Rahmen einer Bottom-up-Strategie investiert er in ein konzentriertes Portfolio von derzeit 42 Einzelaktien, das sich durch völlige Freiheit von der Länder- und Branchengewichtung des Vergleichsindex MSCI Frontier Markets auszeichnet. Böttcher legt ganz eigene Schwerpunkte bei der Einzeltitelselektion und hat dabei keine Vorgaben zur Marktkapitalisierung zu beachten. Dieser individuelle Anlagestil hat sich als sehr erfolgreich erwiesen: Im aktuellen Morningstar-Ranking im Vergleich mit den Mitbewerbern aus dem Bereich der Frontier-Markets-Produkte liegt der Magna Fonds sowohl im Zeithorizont über ein Jahr als auch über drei Jahre auf Platz eins der Rangliste. Hier wirkt sich zudem positiv aus, dass der Fonds am Ende seiner Titelauswahl nach Bottom-up-Kriterien einen strikten Risikomanagementprozess durchführt. Wie setzt sich das individuell zusammengestellte FondsPortfolio im Detail zusammen?
FondsPortfolio. Emirate. Favorisiert.
In der Länderallokation des Magna New Frontiers Fund liegen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit 20,0 Prozent Portfolioanteil vorn. Knapp dahinter folgt Vietnam mit 19 Prozent, ein Markt, den FondsManager Böttcher als „eine der positivsten Reform-Storys im Universum der Frontier Markets“ bezeichnet. Nach den Wirtschaftsreformen der letzten drei Jahre überzeugt Vietnam als einer der am schnellsten wachsenden Grenzmärkte, der zudem durch die Reform des Aktienmarktes Auftrieb erhält. Den dritten Platz der Ländergewichtung belegt Argentinien, wo 11,0 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Rumänien macht 9,0 Prozent der FondsBestände aus, in Pakistan sind gleichfalls 9,0 Prozent der Anlegergelder investiert. Georgien bringt es auf einen Anteil von 8,0 Prozent am FondsVolumen. In Kuwait sind 7,0 Prozent des FondsVolumens angelegt, kleinere Positionen auf den Philippinen (5,0 Prozent) sowie in Ägypten (4,0 Prozent) runden die geographische Zusammensetzung des Fonds ab. Sonstige Frontier Markets decken weitere 9,0 Prozent des FondsPortfolios ab.
Bei der Branchengewichtung des Magna-Fonds liegt der Schwerpunkt auf Finanztiteln, die 29,0 Prozent der FondsBestände ausmachen. Aktien von Unternehmen des Gesundheitssektors nehmen mit 21,0 Prozent den zweiten Platz in der Branchenallokation ein. Merklich geringer sind Firmen aus dem Bereich der Basiskonsumgüter vertreten, die einen Anteil von 9,0 Prozent am FondsVermögen besitzen. Unterdurchschnittlich stark ist die Gewichtung von Nicht-Basiskonsumgütern (7,0 Prozent), Versorgeraktien (6,0 Prozent) sowie von Industriewerten (5,0 Prozent). Abgerundet wird das nach Sektorenaufteilung breit gestreute Portfolio durch Energieunternehmen (3,0 Prozent), Rohstoffwerte (2,0 Prozent) sowie IT-Unternehmen, die 2,0 Prozent des Gesamtbestandes repräsentieren. Größte Einzelposition des Portfolios ist die Aktie von NMC Healthcare, einem an der Londoner Börse notierten Unternehmen für Gesundheitsdienste aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Wie FondsManager Böttcher betont, ist das Unternehmen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 trotz der starken Performance der letzten Jahre weiter attraktiv bewertet, da es stärker als die meisten vergleichbaren Wettbewerber aus den Schwellenmärkten wächst.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Unsere unabhängige SJB FondsAnalyse stellt den Magna New Frontiers Fund dem MSCI Frontier Markets EUR NETR als Benchmark gegenüber. Mit dem weltweit diversifizierten Aktienindex für die wichtigsten Grenzmärkte liegt die Korrelation bei 0,86 für drei Jahre, über ein Jahr ist sie mit 0,82 ähnlich stark ausgeprägt. Die Kursentwicklung von Fonds und Referenzindex befindet sich damit weitgehend im Gleichlauf, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,74, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,68 an. Damit haben sich mittelfristig 26 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 32 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Böttcher mit seiner Stockpicking-Strategie zuletzt stärker von der Benchmark abgewichen ist. Der Tracking Error des Fonds liegt über drei Jahre bei 7,20 Prozent, auf Jahressicht legt die Spurabweichung auf 8,23 Prozent leicht zu. Der Frontier-Markets-Experte geht demnach nur moderate aktive Risiken bei seiner Portfoliozusammenstellung ein. Mit welchen Schwankungswerten hat der Fonds aufzuwarten?
FondsRisiko. Volatilität. Geringer.
Der Magna New Frontiers Fund weist über drei Jahre eine Volatilität von 14,50 Prozent auf, die noch unterhalb der 15,28 Prozent liegt, die der MSCI Frontier Markets EUR NETR als Benchmark zu verzeichnen hat. Über ein Jahr fällt die Schwankungsneigung des aktiv gemanagten Aktienfonds gleichfalls niedriger als diejenige des globalen Grenzmärkteindex aus: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 17,76 Prozent, während die MSCI-Benchmark eine mittlere Schwankungsbreite von 17,93 Prozent aufweist. Damit besitzt der von Charlemagne Capital aufgelegte Fonds eine durchweg geringere Volatilität als sein Vergleichsindex und kann demzufolge mit der günstigeren Risikostruktur aufwarten. Kann die Beta-Analyse dieses positive Bild bestätigen?
Wie die Risikokennziffer Beta von 0,84 über drei Jahre belegt, macht der Magna-Fonds die Kursschwankungen der weltweiten Frontier Markets nur unterdurchschnittlich mit. Für ein Jahr nimmt das Beta einen Wert von 0,89 an und beweist, dass der mit einem strengen Risikomanagement arbeitende Grenzmärktefonds eine erfreulich geringe Sensitivität gegenüber den Marktbewegungen hat. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre bestätigt den guten Gesamteindruck: In 25 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wies der Fonds geringere Wertschwankungen als der MSCI-Referenzindex auf und verzeichnete dabei Beta-Werte bis 0,37 im Tief. Lediglich in elf der untersuchten Einjahresperioden befand sich das FondsBeta über dem Marktrisikofixwert von 1,00 und erreichte ein Maximum von 1,18. Damit geht der Magna-Fonds mehrheitlich ein geringeres Risiko als die Benchmark ein und besitzt im Vergleich zur Frontier-Markets-Benchmark die attraktivere Risikostruktur. Welche Renditen kann FondsManager Böttcher auf dieser Basis erzielen?
FondsRendite. Alpha. Generiert.
Per 22. Februar 2016 hat der Magna New Frontiers Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +35,01 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +10,52 Prozent p.a. entspricht. Eine überzeugende Wertentwicklung für das FondsProdukt aus dem Bereich der Grenzmärkte, wie der kräftige Renditevorsprung gegenüber der Benchmark MSCI Frontier Markets EUR NETR beweist. Der weltweit investierende Grenzmärkteindex verzeichnet über drei Jahre eine Euro-Gesamtrendite von +20,21 Prozent bzw. ein jährliches Renditeergebnis von +6,33 Prozent. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung kann FondsManager Böttcher die Pole Position behalten: Mit einer Wertentwicklung von -5,41 Prozent stellt sich die Performance des Magna-Fonds deutlich besser als diejenige der Benchmark dar (MSCI Frontier Markets: -15,52 Prozent). Da der Magna New Frontiers in beiden Untersuchungszeiträumen die erheblich bessere Renditeleistung erbringt, ist der aktiv gemanagte Fonds klarer Sieger im Performancevergleich mit dem passiven Referenzindex.
Der positive Gesamteindruck wird durch die Ergebnisse der Alpha-Analyse bestätigt. Über drei Jahre liegt die Renditekennziffer bei 0,42 und damit klar über Marktniveau, auf Jahressicht fällt die Kennzahl mit 0,79 nochmals attraktiver aus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt, dass die Phasen der Mehrrendite das prägende Element der FondsBilanz sind: In 28 der letzten 36 Einzelperioden konnte der Magna-Fonds ein positives Alpha bis 1,70 in der Spitze generieren. Nur in den acht Zeitintervallen zwischen März und Oktober 2013 verzeichnete das Investmentprodukt vergleichsweise schwächere Jahresrenditen und lieferte Alpha-Werte bis zutiefst -1,22. Insgesamt erzielt FondsManager Böttcher eine nachhaltige Outperformance zum MSCI-Vergleichsindex mit unterdurchschnittlichen Kursschwankungen. Als Konsequenz hat der Magna New Frontiers Fund eine attraktive Rendite-Risiko-Struktur aufzuweisen: Die Information Ratio des Fonds liegt mit 0,55 über den letzten Dreijahreszeitraum klar im grünen Bereich.
SJB Fazit. Magna New Frontiers Fund.
Im Bereich der Frontier Markets finden entdeckungsfreudige Investoren ausgezeichnete Anlagemöglichkeiten vor – dies gilt umso mehr in einer Zeit, in der die etablierten Börsen zur Schwäche neigen. Wer seinen geographischen Horizont erweitern und die so genannten „Grenzmärkte“ wie Vietnam, Argentinien oder die Vereinigten Arabischen Emirate ins Depot aufnehmen will, findet in dem Magna New Frontiers Fund ein ausgezeichnet gemanagtes FondsProdukt. Marktexperte Stefan Böttcher erzielt mit seiner Stockpicking-Strategie eine verlässliche Mehrrendite zur Benchmark und wählt die besten Einzelaktien mit attraktiven Wachstumsraten und guten langfristigen Entwicklungsperspektiven aus.
Hintergründig. Charlemagne Capital.
Charlemagne Capital wurde 2000 gegründet. Fonds in Deutschland: 8. Verwaltetes Vermögen: 1,90 Mrd. US-Dollar. Zu Umsatz und Gewinn macht die FondsGesellschaft keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 70. Geschäftsführer: Michael Baer, Jayne Sutcliffe, Jane McAndry, James Mellon, Huw Lloyd Jones, Lord Lang of Monkton und Jacob Johan van Duijn. Stand: 31.12.2015. SJB Abfrage: 25.02.2016.