SJB | Korschenbroich, 27.04.2016.
Zu Jahresbeginn sah es für die Börsen der Emerging Markets noch recht düster aus – hohe Kapitalabflüsse institutioneller Investoren gepaart mit kräftig nachgebenden Rohstoffpreisen und einem anziehenden US-Dollar setzten die Märkte der Schwellenländer unter Druck. Doch zu Beginn des zweiten Quartals 2016 hat sich die Lage deutlich aufgehellt. Für viele Anleger überraschend, sind Aktien aus Lateinamerika, China, den asiatischen Emerging Markets oder Südafrika plötzlich gefragt und gehören zu den Top-Performern. Schwellenländerexperte Nick Price von Fidelity Investments, der dort das Aktienteam für den Emerging-Markets-Bereich leitet und über eine mehr als zwanzigjährige Investmenterfahrung verfügt, nennt zwei Beispiele für Länder, die sich nach einem zwischenzeitlichen Ausverkauf zuletzt sehr positiv entwickelt haben: Brasilien und China. Während in Brasilien das gegen Präsidentin Dilma Rousseff eingeleitete Amtsenthebungsverfahren für enorme Kursfantasie gesorgt hat, da es die Hoffnung auf einen Misswirtschaft und Korruption abschüttelnden ökonomischen Neuanfang in dem so rohstoffreichen Land befeuert, hat sich auch in der Volksrepublik China die Lage stabilisiert.
Nach dem Ende des Ausverkaufs chinesischer Aktien sind die dortigen Bewertungen auf einem attraktiven Niveau angekommen, betont Marktstratege Price. Während der Industriesektor in China tatsächlich eingebrochen sei, so Price weiter, sorge der Binnenkonsum mit jährlichen Wachstumsraten von über zehn Prozent weiterhin für eine solide Unterstützung des chinesischen Wirtschaftswachstums. Besonders im Bereich der konsumnahen Unternehmen und Dienstleister gebe es derzeit ausgezeichnete Investmentgelegenheiten, betont Price, während Stahlproduzenten oder der Maschinenbau mit Vorsicht zu genießen seien. Die Diagnose attraktiver Bewertungsniveaus ist Price zufolge aber nicht nur für China, sondern für die Gesamtheit der Emerging Markets zutreffend. So liege das Preis/Buch-Verhältnis der im MSCI Emerging Markets enthaltenen Titel derzeit auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren, betont der Marktexperte, und auch das relative Kurs/Buch-Verhältnis gemessen am MSCI World habe den tiefsten Stand seit einer Dekade erreicht. Die Konsequenz: Schwellenländeraktien werden derzeit mit einem Bewertungsabschlag von rund 30 Prozent im Vergleich zu internationalen Standardtiteln gehandelt.
Mit Sicherheit kein schlechter Zeitpunkt für global orientierte FondsInvestoren, einen breit gestreuten Schwellenländerfonds wie den Fidelity Emerging Markets Fund A USD (WKN 973267, ISIN LU0048575426) ins Depot aufzunehmen. Der Fonds investiert in die wachstumsstärksten Schwellenländer-Regionen weltweit und hat seine Anlageschwerpunkte in Afrika, Südostasien und Lateinamerika. FondsManager Nick Price verfolgt nicht nur die ökonomischen, sondern auch die politischen Entwicklungen in den jeweiligen Märkten sehr genau. Positiv gestimmt ist er auf dieser Basis auch für Indien, wo die eingeleitete Reformpolitik zu einer weiteren Beschleunigung des BIP-Wachstums in den kommenden Jahren führen dürfte. Der Fidelity Emerging Markets Fund wurde am 18. Oktober 1993 aufgelegt und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 3,07 Milliarden Euro. Als Benchmark verwendet der Fonds den MSCI Emerging Markets, der langfristig in seiner Performance klar übertroffen wurde: Einer Wertentwicklung über den letzten Fünfjahreszeitraum von +24,03 Prozent in Euro des Fidelity-Fonds steht eine Gesamtrendite von lediglich +1,48 Prozent beim Vergleichsindex gegenüber. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie von FondsManager Price im Detail aus?
FondsStrategie. Bottom-up-Analyse. Praktiziert.
Der Fidelity Emerging Markets Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert hierzu mindestens 70 Prozent des FondsVermögens in Aktien von Unternehmen aus Gebieten mit raschem Wirtschaftswachstum weltweit. Zu den Schwellenländern im Anlageuniversum des Fonds zählen die Staaten Lateinamerikas, Südostasiens, Afrikas, Osteuropas (einschließlich Russlands) und der Nahe Osten. Des Weiteren kann der Fidelity-Fonds sein Nettovermögen direkt in chinesische A- und B-Aktien anlegen. FondsManager Nick Price ist durch die Länder- und Sektorengewichtung der Benchmark nicht gebunden und kann seine Asset Allokation ganz nach eigenem Ermessen durchführen. Der Fidelity Emerging Markets Fund engagiert sich in allen wichtigen Schwellenländern und konstruiert sein FondsPortfolio rund um die zentralen Wachstumsfaktoren Demografie, Infrastruktur, Rohstoffe und Konsum, die die wirtschaftliche Expansion der Region bestimmen. FondsManager Nick Price fokussiert sich bei seinem Stockpicking-Prozess auf die Identifizierung wachstumsstarker Unternehmen vor Ort, die langfristiges Kapitalwachstum versprechen. Der gebürtige Südafrikaner investiert vorzugsweise in qualitativ gute, attraktiv bewertete Unternehmen, die in der Lage sind, nachhaltige Erträge zu erwirtschaften. Dabei favorisiert Price Firmen mit starker Marktstellung und deutlichen Wettbewerbsvorteilen, weil diese unabhängig vom jeweiligen Konjunkturzyklus solide Gewinne erzielen können. Zudem gefallen ihm Unternehmen mit überdurchschnittlicher Kapitalrendite und guter Finanzausstattung. Am Ende der auf gründlicher Fundamentalanalyse fußenden Bottom-up-Strategie steht ein gut diversifiziertes Portfolio von derzeit 62 Einzeltiteln, das das Risiko durch seine breite geographische Streuung minimiert. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. Südafrika. Führend.
In der Länderallokation des Fidelity Emerging Markets Fund liegt Südafrika mit 18,7 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Knapp dahinter folgt China, das 18,0 Prozent der Bestände auf sich vereint. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung liegt Indien mit 12,5 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus Hongkong besitzen einen Portfolioanteil von 10,1 Prozent, Dividendentitel aus Taiwan sind mit 9,3 Prozent gewichtet. FondsBestände bei US-Titeln (6,6 Prozent) und in Mexiko (4,5 Prozent) gehören ebenfalls zum Portfolio des Emerging-Markets-Produktes. Hinzu kommen Aktienwerte aus Indonesien (4,2 Prozent) sowie Israel (3,7 Prozent). Komplettiert wird die geographische Aufteilung des Fidelity-Fonds durch weitere Schwellenländer mit 8,3 Prozent Anteil am FondsVermögen.
Welche Sektorengewichtung nimmt FondsManager Nick Price vor? In der Branchenallokation des Fidelity-Produktes liegen Unternehmen aus dem Bereich der Konsumgüter mit einem Anteil von 27,4 Prozent auf dem ersten Platz. Informationstechnologie-Aktien bringen es auf 24,1 Prozent, Finanzunternehmen sind mit 22,6 Prozent im Portfolio vertreten. Ebenfalls überdurchschnittlich ist die Gewichtung des Schwellenländerfonds bei nicht-zyklischen Konsumgütern (12,5 Prozent). Aktien aus dem Gesundheitssektor repräsentieren 5,9 Prozent des FondsVermögens. Das Branchenengagement im Bereich der Industriewerte liegt bei 3,9 Prozent, Roh- und Werkstoffproduzenten stellen 1,1 Prozent des FondsVolumens. Ein geringer Bestand im Bereich der Versorger (0,2 Prozent) rundet die Sektorenverteilung des Fidelity-Fonds ab. Größter Einzelwert unter den Top 10 des Fonds ist der südafrikanische Medienkonzern Naspers, gefolgt von der indischen HDFC Bank. Besonders überzeugt ist Schwellenländerexperte Nick Price auch vom taiwanesischen Halbleiterproduzenten Taiwan Semiconductor Manufacturing sowie dem chinesischen Online-Spieleanbieter NetEase. Mit einem aktuellen KGV von 11,2 bei einem gleichzeitigen Ertragswachstum von 14 Prozent hält Price die Aktie für attraktiv bewertet.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fidelity Emerging Markets Fund dem MSCI Emerging Markets USD STRD als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem globalen Aktienindex für Schwellenländertitel zeigt einen hohen Grad der Übereinstimmung. Mit 0,90 ist die Korrelation über drei Jahre stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,85 kaum geringer aus. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark verläuft weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,81, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,73 an. Damit haben sich mittelfristig 19 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 27 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Nick Price die Unabhängigkeit seiner Länder- und Branchengewichtung zuletzt noch gesteigert hat. Der Tracking Error des Fidelity-Fonds beträgt für drei Jahre moderate 7,15 Prozent, auf ein Jahr legt die Spurabweichung auf 8,14 Prozent zu. Hohe aktive Risiken werden im FondsPortfolio demnach keine eingegangen. Mit welcher Volatilitätsstruktur hat der Schwellenländerfonds aufzuwarten?
FondsRisiko. Beta. Attraktiv.
Der Fidelity Emerging Markets Fund verzeichnet für den letzten Dreijahreszeitraum mit 17,73 Prozent eine merklich niedrigere Schwankungsbreite als der Referenzindex, der es auf eine Volatilität von 19,25 Prozent bringt. Auch über ein Jahr weist der aktiv gemanagte Aktienfonds diesen Vorzug gegenüber der passiven Benchmark auf: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 19,52 Prozent und liegt damit knapp zwei Prozentpunkte unterhalb der Schwankungsbreite des MSCI Emerging Markets USD STRD, der eine Volatilität von 21,86 Prozent an den Tag legt. Damit ist das Risikoprofil des Fidelity-Fonds durchweg günstiger, die Kursbewegungen gemessen am SJB-Vergleichsindex fallen in beiden Zeithorizonten moderater aus.
Einen weiteren Vorteil für die Risikostruktur des Fidelity-Fonds stellt das unter Marktniveau liegende Beta dar, das über drei Jahre einen Wert von 0,85 aufweist. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei 0,83 und ist damit gleichfalls geringer ausgeprägt als das marktneutrale Niveau von 1,00. Das Schwellenländerprodukt aus dem Hause Fidelity überzeugt demnach kurz- wie mittelfristig mit niedrigeren Wertschwankungen als der breite Markt. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre bekräftigt das positive Szenario aus FondsPerspektive: Die Risikokennzahl befindet sich in allen der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei einen Wert von zutiefst 0,71 an. Selbst bei dem im Maximum erreichten Beta-Wert von 0,95 liegt das Schwankungsniveau des FondsProduktes noch fünf Prozent niedriger als beim MSCI-Vergleichsindex. Die attraktiven Beta-Werte beweisen: Marktstratege Price hat das FondsRisiko bestens im Griff, sein Portfolio präsentiert sich durchweg weniger volatil als die globalen Emerging Markets. Welche Renditeergebnisse kann der FondsManager mit seinen ausgewählten Schwellenländertiteln erzielen?
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Per 18. April 2016 hat der Fidelity Emerging Markets Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +20,66 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +6,45 Prozent p.a. entspricht. Die ganze Attraktivität dieser Performanceleistung erschließt sich erst in der Gegenüberstellung mit dem MSCI Emerging Markets als Vergleichsindex: Die SJB-Benchmark rutscht über drei Jahre in die roten Zahlen und verzeichnet eine leicht negative Performance von -2,34 Prozent auf Eurobasis, was einem Ergebnis von -0,79 Prozent p.a. gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung erhält sich der Renditevorsprung des Fidelity-Fonds zum MSCI-Referenzindex: Mit einer Jahresrendite von -15,74 Prozent in Euro fällt die Wertentwicklung des Fidelity-Produktes erneut besser als die des Kursbarometers für die globalen Schwellenländer von -22,56 Prozent aus. In beiden untersuchten Zeiträumen konnte FondsManager Price mit seiner Stockpicking-Strategie eine attraktive Mehrrendite zum breiten Markt erzielen, die in ihrer absoluten Höhe zwischen sieben und 22 Prozentpunkten überzeugt. Wie manifestiert sich dies in den Alpha-Werten des Emerging-Markets-Fonds?
Das Alpha des Fidelity-Produktes liegt über drei Jahre bei 0,58 und befindet sich damit klar im grünen Bereich. Auch auf Jahressicht stellt sich die Kennzahl mit 0,33 positiv dar. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der weltweit anlegende Schwellenländerfonds fast ausnahmslos erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 35 der untersuchten 36 Perioden gab es ein positives Alpha bis 1,29 in der Spitze zu verzeichnen, was von einer ausgeprägten Mehrrendite gegenüber dem Referenzindex kündet. Lediglich in einem einzigen Einjahreszeitraum verzeichnete der Fidelity-Fonds einen negativen Alpha-Wert, der mit -0,05 sehr moderat ausfiel. Damit ist der Schwellenländerfonds von Nick Price klarer Sieger im Performancevergleich mit der Benchmark. Das attraktive Rendite-Risiko-Profil des Fidelity Emerging Markets Fund wird auch durch die Information Ratio von 1,02 über den letzten Dreijahreszeitraum bestätigt, die demonstriert, dass bei unterdurchschnittlicher Schwankungsintensität ein überzeugender Performancevorsprung generiert wird.
SJB Fazit. Fidelity Emerging Markets Fund.
Mit wieder anziehenden Rohstoffpreisen, sich verbessernden politischen Rahmenbedingungen sowie einem günstigen Bewertungsniveau nach dem Ende des übertriebenen Ausverkaufs sind die Aktienmärkte zahlreicher Schwellenländer auf dem aktuellen Kursniveau sehr attraktiv. Wer als chancenorientierter FondsInvestor von einem neuen Aufschwung in Brasilien, einer Stabilisierung in China oder dem Kurssteigerungspotenzial ausgewählter Einzelaktien aus Indien oder Südafrika profitieren will, ist beim Fidelity Emerging Markets Fund bestens aufgehoben. Schwellenländerexperte Nick Price findet in seinem Portfolio die richtige Balance zwischen einer vergleichsweise niedrigen Volatilität und dem langfristigen Kurssteigerungspotenzial.
Die US-amerikanische FondsGesellschaft Fidelity Worldwide Investment wurde 1969 von Edward C. Johnson II gegründet. Das Unternehmen besitzt Niederlassungen in 25 Ländern weltweit und verfügt über ein verwaltetes Vermögen von 224,4 Mrd. Euro. In Deutschland ist Fidelity Worldwide Investment seit 1992 tätig, beschäftigt mehr als 300 Mitarbeiter und betreut ein Kundenvermögen von 29,4 Milliarden Euro. Publikumsfonds in Deutschland: 149. Anzahl der Mitarbeiter weltweit: 6.900. Geschäftsführer: Dr. Klaus Mössle, Dr. Hans-Jörg Frantzmann, Alexander Leisten, Claude Hellers. Stand: 31.12.2015. SJB Abfrage: 21.04.2016.