Das Investment: 26 Fonds im Crashtest: Die besten Fonds für Pazifik-Aktien

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 13.07.2015.Das aufstrebende Asien lockt seit jeher Investoren, und auch japanische Aktien stehen bei vielen Investoren wieder auf der Kaufliste. Beste Aussichten also für Asia-Pazifik-Fonds, deren Manager in beiden Regionen unterwegs sind – und Zeit für ein Update.

Robeco Asia-Pacific Equities Fund vor Fidelity Pacific – so lautete im November 2014 der Zieleinlauf für diese Kategorie. Auch im aktuellen Crashtest von 26 Pazifik-Fonds liegen diese beiden Produkte vorn, dieses Mal allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Der Fidelity Pacific hat in der Kategorie „Performance“ mächtig aufgeholt und liegt dort mit dem Robeco-Fonds nach Punkten gleichauf. Sein Vorsprung im Stresstest hat ihm schließlich den Sieg eingebracht.

War im vergangenen Jahr noch Indien der Star in Asien, lieben Aktieninvestoren jetzt wieder China. Die Abkühlung der Konjunktur veranlasst die chinesische Notenbank, ihren Pendants in den Industrieländern nachzueifern. Die Zinsen und der Mindestreservesatz wurden bereits mehrfach gesenkt, und die lockere Geldpolitik scheint noch nicht am Ende. Viele Investoren erwarten, dass die People`s Bank of China noch häufiger in ihre Trickkiste greift, und greifen deshalb selbst stark bei den Aktien zu. Die Kurse, vor allem für die an den Börsen in Shanghai und Shenzen gelisteten A-Aktien, sind im Frühjahr nach oben geschossen.

Die drei Sieger-Fonds im Kurz-Porträt

Platz 1: Fidelity Pacific Fund

Beim vorangehenden Crashtest im November hatte Fondsmanager Dale Nicholls China deutlich übergewichtet. Mit 30 Prozent war das Land noch vor Indexschwergewicht Japan die größte Position. Daran hat sich bis heute nichts geändert. „China bietet langfristig enorme Chancen und bleibt meine größte Übergewichtung“, sagt Nicholls. Allerdings hält er die Bewertungen in China für nicht mehr ganz so verlockend und hat begonnen, einige der stärksten Performer zu reduzieren. Dazu zählen zum Beispiel Eisenbahnaktien. „Konsum- und E-Commerce-Titel sind aber immer noch interessant, ebenso der Versicherungssektor“, erklärt der gebürtige Australier.

Seit Jahresanfang hat Nicholls zudem seinen Korea-Anteil aufgestockt: „Viele Investoren sorgen sich aufgrund des starken Wons um Koreas Wettbewerbsfähigkeit, das hat einige Unternehmen getroffen“, bilanziert er. Vor allem der Finanzsektor biete deshalb jetzt wieder Value.

Japan hat Nicholls mit einem Anteil von nur 24 Prozent nach wie vor stark untergewichtet. „Die Börse in Tokio ist immer noch ein guter Stockpicker-Markt“, meint der Fidelity-Manager. So möge er zum Beispiel Finanztitel außerhalb des Bankensektors. Aber: „Es gibt bessere Wachstumstitel in anderen Teilen der Region.“

Grundsätzlich schätzt er Unternehmen mit guten langfristigen Wachstumsaussichten, einem hohen Cashflow und einem starken Management. Die findet er häufig auch abseits der Benchmark, so dass sich in seinem mehr als 150 Einzeltitel umfassenden Portfolio auch viele kleine und mittelgroße Unternehmen befinden.

Platz 2: Robeco Asia-Pacific Equities Fund

Fondsmanager Arnout van Rijn mag vor allem Japan und China. Schon im Herbst vergangenen Jahres war er in diesen beiden Ländern übergewichtet. In China bevorzugte er vor allem die an den Festlandsbörsen gelisteten A-Aktien – und konnte so in den vergangenen Monaten von der starken Rallye dieses Segments profitieren. „Wir beginnen nun langsam, dort Gewinne mitzunehmen“, so van Rijn. Er glaubt aber weiter an China, hält die Aktien noch nicht für zu teuer und rechnet mit weiteren Zinssenkungen. Das dürfte den Aktienmarkt seiner Meinung nach nochmals beflügeln.

Japan ist im Portfolio mit 43 Prozent die größte Länderposition und rund 3 Prozentpunkte gegenüber der Benchmark übergewichtet. Maximal darf van Rijn bei Länderpositionen 10 Prozentpunkte nach unten und oben abweichen. „Japan bleibt billig, es bietet die beste Gewinndynamik in der Region, und bessere Richtlinien für Aktionärserträge sind ein großes Thema“, begründet der Robeco-Manager seine Übergewichtung. Dabei schätzt er vor allem Unternehmen, die ihre Aktionäre gut behandeln – etwa Nippon Telegraph & Telephone, das eigene Aktien im großen Stil zurückkauft. Oder das Öl- und Gasunternehmen Inpex, das die Dividende erhöhen will.

Van Rijn leitet das Asien-Pazifik-Team von Robeco in Hongkong. Mit seinem Team filtert er zunächst 150 bis 200 Aktien aus dem großen asiatisch-pazifischen Universum heraus, die dann in der Tiefe analysiert werden. Rund 90 Aktien schaffen es schließlich ins Portfolio. „Wir kaufen unterbewertete Unternehmen mit einem klaren Schwergewicht auf Cashflows und Rentabilität“, so van Rijn.
Platz 3: Invesco Pacific Equity Fund

Die Allokation von Japan und der restlichen Asia-Pazifik-Region spielt in diesem Fonds eine zentrale Rolle. Dafür verantwortlich ist Stuart Parks, der den Fonds seit 2001 managt. Den Ausschlag gibt dabei eine mittelfristige Perspektive. Größere kurzfristige Allokationsänderungen sind sehr selten. Die neutrale Gewichtung liegt bei etwa 40 Prozent.

Viele Jahre lang war Japan immer untergewichtet – bis 2011. Seitdem sieht Parks gute Chancen an der Tokioter Börse und war dort bis vor kurzem sogar übergewichtet. „Jetzt sind wir neutral positioniert, da wir meinen, dass beide Märkte attraktive Anlagechancen bieten“, so der Invesco-Manager.

Für das Stockpicking sind seine beiden Co-Manager verantwortlich. Tony Roberts selektiert Unternehmen in Japan, William Lam in der restlichen asiatischen Region. Sie suchen mit einem gemischten Top-down- und Bottom-up-Ansatz nach Aktien mit einem Abschlag auf den von ihnen errechneten fairen Unternehmenswert.

Die Gewichtung der einzelnen Aktien erfolgt nicht nach Größe, sondern nach ihrem Aufwärtspotenzial und danach, wie stark die Fondsmanager von der Aktie überzeugt sind. Favoriten sind zurzeit Samsung Electronics und das chinesische IT-Unternehmen Net-Ease mit einer Gewichtung von jeweils etwas über 4 Prozent. Größte Länderpositionen nach Japan sind China (14 Prozent) und Südkorea, das mit 13 Prozent am stärksten gegenüber dem Index übergewichtet ist.

Von: Sabine Groth

Quelle: DAS INVESTMENT.

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