Das Investment: Europäische Geldpolitik normalisiert sich

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Seit einiger Zeit schon mehren sich die Zeichen eines Richtungswechsels in der europäischen Zentralbankenpolitik. Die Gründe dafür liefert vor allem die Wirtschaft, die sich erfreulich entwickelt, so Daniel Lösche, Investment Analyst von Schroders. Zwar hat EZB-Präsident Mario Draghi in der jüngsten Sitzung sein Festhalten an einer weiterhin lockeren Geldpolitik betont, doch die wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone stützt die Forderungen nach einer geldpolitischen Straffung immer mehr. Seine Entscheidung, weiterhin milliardenschwere Anleihenkäufe zu tätigen, begründet Draghi indes mit einer immer noch zu niedrigen Inflation. 

„Hauptfaktoren der aktuell niedrigen Inflation sind zum einen der Ölpreis, aber auch das fehlende Gehaltswachstum“, so Lösche. Beide Parameter bewegen sich kaum. „Der Ölpreis hat sich seit Längerem auf einem moderaten Niveau eingependelt. Dazu kommt, dass die Gehältern in Europa kaum ansteigen“, erklärt der Experte.

Dieser Entwicklung stehen jedoch solide Wirtschaftsdaten sowie gute Arbeitsmarktdaten gegenüber. Die Kombination aus geringer Inflation und positiver Konjunkturdynamik stellt die EZB aktuell vor ein Dilemma, insbesondere mit Blick auf den Zeitpunkt und die Geschwindigkeit möglicher Maßnahmen. Allerdings scheint mittelfristig eine straffere Zinspolitik unausweichlich. Denn naturgemäß verläuft diewirtschaftliche Entwicklung in Zyklen. Deswegen ist es wichtig, in einem Aufschwung die Geldpolitik restriktiver zu gestalten, um in Schwächephasen auch wieder Spielraum für Lockerungen zu haben.

Lösche dazu: „Die EZB wird weder von heute auf morgen aufhören Anleihen zu kaufen noch die Zinsen ad hoc erhöhen. Vielmehr rechnen wir mit einem langsamen Voranschreiten an Maßnahmen hin zur Normalisierung der Zinspolitik – und zwar im Einklang mit dem Wirtschaftswachstum.“

Auf die guten Wirtschaftdaten reagiert Schroders auch in seinen Prognosen. „Wir haben unsere Erwartungen für das Wirtschaftswachstum der Eurozone für dieses Jahr auf ein Plus von 1,8 Prozent angehoben. Auf globaler Ebene rechnen wir mit 3 Prozent“, erklärt Lösche. „Zeitgleich rechnen wir Ende des Jahres mit der Ankündigung, die Anleihenkäufe 2018 schrittweise zu reduzieren. Erste Zinserhöhungen erwarten wir dann im Laufe 2019.“

Wie sollen sich Anleger positionieren?
Der Weg zur Normalisierung wird für Anleger einige Herausforderungen mit sich bringen. Es ist gut möglich, dass die Reduzierung der Liquidität, die mit der geldpolitischen Straffung einher geht, am Markt generell wieder zu mehr Schwankungen führen wird. Zudem dürften perspektivisch die Zinsänderungsrisiken am breiten Anleihenmarkt zunehmen. Für Anleger wird es damit essentiell sein, sich darüber klar zu werden, welche Risiken sie am Markt eingehen möchten. Vor diesem Hintergrund sind es vor allem flexible und innovative Lösungen, die zwischen unterschiedlichen Anlageklassen wechseln können, die für Anleger sowohl bei niedrigen als auch bei mittelfristig ansteigenden Zinsen interessante Anlagemöglichkeiten darstellen.

Schroders bietet Anlegern für den aktuellen und zukünftig herausfordernden Markt eine Auswahl an Multi-Asset-Fonds. Die Portfolios bestehen aus bis zu 20 unterschiedlichen Anlageklassen. „Fondslösungen wie der Schroder ISF* Global Multi-Asset Income bieten hier ein starkes Konzept, das sowohl im Niedrigzinsumfeld als auch in einem Markt mit wieder steigenden Zinsen Renditen erzielt“, so Lösche. Der dynamische Strategie-Ansatz: Das Fondsmanagement ist global aufgestellt, flexibel und in jeder Situation handlungsfähig. „Das Management folgt nicht dem breiten Markt, sondern besitzt die Freiheit, innerhalb unterschiedlicher Assetklassen zu selektieren,“ sagt Lösche. Ein weiterer Vorteil: Sollten die Zinsen mittelfristig wieder angehoben werden, dann kann das Management sofort reagieren und entsprechend umschichten.

Von: Schroders
Quelle: Das Investment

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