Die Ankündigung der US-Fed, die Drosselung der Anleihekäufe („Tapering“) einige Monate früher als am Markt erwartet einzuleiten, belastete den Goldpreis. Er sank rapide in Richtung der charttechnisch kritischen Marke bei etwa 1180 USD je Unze, unterschritt diese aber nicht. Schließlich beendete der Goldpreis das Jahr 2013 bei rund 1200 USD je Unze. Gold sank im Dezember 3,8% und entwickelte sich damit schwächer als andere Edelmetalle, deren Erträge zwischen -2,6% (Silber) und +0,5% (Platin) lagen. Aktien schnitten schlechter ab. So verlor der Fonds während des Monats 4,8%, der Referenzindex 3,2%. Bei den Produzenten stehen nach wie vor Kostensenkungen im Fokus und viele Unternehmen haben Maßnahmen zur Effizienzsteigerung eingeleitet. Im Vergleich zu Anfang 2013 ist im Sektor ein erfreulicher Trend zu beobachten. Unseres Erachtens ist dies lediglich die erste Phase der Anpassung der Branche an die derzeitigen niedrigen Metallpreise.
Zahlreiche Goldunternehmen überarbeiten ihre Minenpläne und dabei einen niedrigeren Goldpreis zugrunde legen. Wir rechnen mit einer Spanne zwischen 1100-1300 USD je Unze. Folglich werden die Unzenreserven nach unten angepasst, denn Minenbereiche, die bei einem höheren Goldpreis kostendeckend arbeiten, sind bei niedrigeren Preisen nicht mehr wirtschaftlich. Dies reduziert die Betriebsdauer eine Mine, weshalb im Rahmen der kommenden Finanzergebnisse voraussichtlich noch gewisse Abschreibungen ausgewiesen
werden.
Die positive Konsequenz daraus ist, dass für den laufenden Betrieb – selbst bei aktuellem Goldpreisniveau– ein höherer Erzgehalt, niedrigere Kosten und somit …… bessere Margen ausgewiesen werden. Diese zweite Phase der Kostensenkungen wird über mehrere Quartale hinweg in den operativen Ergebnissen zum Tragen kommen. Die kommenden Unternehmenszahlen dürften den Anlegern bereits gewisse Hinweise darauf gebGen, inwiefern sich die Anpassungen auszahlen werden. Die tiefen Bewertungen im Goldsektor scheinen den Akquisitionshunger der Unternehmen
anzuregen, denn im Dezember wurden mindestens drei Übernahmeofferten sowie mehrere Verkäufe einzelner Anlagen angekündigt. Nachdem die Goldanleger das für sie schlechteste Jahr überstanden haben, spricht nunmehr einiges für eine Neueinschätzung der Sektorperspektiven. Dazu gehört auch der Trend sinkender Kosten. Das Ausmaß der Unternehmenstransaktionen lässt darauf schließen, dass
die Bewertungen selbst ohne Berücksichtigung fundamentaler Faktoren für den Goldpreis zu niedrig sind.