Im Februar setzte der Goldpreis seine Erholung von den in der zweiten Hälfte 2013 verzeichneten Verlusten weiter fort. Bis Monatsende bedeutete dies eine Preissteigerung um 6,6%, während sich Silber (wie üblich mit Hebel zum Goldpreis) um 10,7% verteuerte. Edelmetallaktien verzeichneten insgesamt starke Monatserträge. Der Fonds verbesserte sich um 14,8% und übertraf damit erneut seinen Referenzindex (+9,9%) und auch den XAU-Index (+9,7%).
Die in diesem Jahr bislang zu beobachtende positive Dynamik hat zahlreiche Charttechniker dazu veranlasst, ihre Einschätzung zu Gold zu revidieren, denn das gelbe Metall durchbrach den gleitenden 100-Tage- und kurze Zeit später auch den 200-Tage-Durchschnitt. Gleichzeitig deuten auch einige andere charttechnische Barometer auf eine bevorstehende nachhaltige Erholung hin. Wir bevorzugen jedoch fundamentale Argumente, die den Goldpreis unterstützen. Die in 2013 massiven Mittelabflüsse aus Gold-ETFs hatten sich bereits stark abgeschwächt, wie wir in unserem Januar-Kommentar dargelegt haben. Im Februar wurde schließlich ein Netto-Zufluss verbucht. Dieser fiel zwar gering aus, ist aber insofern bedeutsam, als damit erstmals seit 2012 auf Monatsbasis wieder ein Wachstum der Gold-ETF-Positionen verzeichnet wurde. Die spekulativen Positionen an der Comex signalisierten ebenfalls eine deutlich optimistischere Haltung zu Gold. Zum jüngsten Stimmungswandel unter den Anlegern haben verschiedene Faktoren beigetragen, darunter eine gewisse Abkühlung der Erwartungen hinsichtlich des Wirtschaftswachstums, ein schwächerer US-Dollar und auch zunehmende geopolitische Risiken aufgrund der Ereignisse in der Ukraine.
Die Kehrseite dieser Angebots-Nachfrage-Dynamik im Jahr 2013 war die erhebliche physische Nachfrage aus Asien. Während des Monats veröffentlichte GFMS Reuters aktualisierte Zahlen, die China in 2013 als größten Goldkonsumenten bestätigten. Indien wurde damit von Platz eins verdrängt, was an den seitens der Regierung verhängten Restriktionen für Goldimporte lag. Die jüngsten Daten zu den Hongkonger Exporten nach China zeigen eine anhaltende starke chinesische Goldnachfrage. Die Angebotsquelle, die diese Nachfrage nach Gold 2013 noch gedeckt hatte (d.h. die Abflüsse aus Gold-ETFs), scheint mittlerweile jedoch ausgetrocknet. Nach unserer Einschätzung wird diese Veränderung der fundamentalen physischen Angebots-Nachfrage-Situation die Erholung des Goldpreises auch künftig weiter unterstützen. Die Edelmetallunternehmen veröffentlichen derzeit ihre Ergebnisse für das Jahr 2013, wobei erfreulicherweise ein Trend hin zu operativen Verbesserungen und Kostensenkungen erkennbar ist. Trotz des vorherrschenden Niedrigpreisumfelds für Gold ist der Sektor auf einem guten Weg, seine operativen Margen wieder zu verbessern. Bald werden wir eingehender über dieses Thema informieren.