Krisen-Propheten liegen meist falsch. Doch das ist noch lange kein Grund, bestimmte Zeichen nicht ernst zu nehmen. So galt früher der Dollar als Waffe. Hat diese Rolle mittlerweile der Euro übernommen?
Mario Draghi manipuliere den Euro, twittert der amerikanische Präsident. Doch die Welt der Geldpolitik ist viel komplizierter. Und irgendwie hängt wieder mal alles mit allem zusammen. Während seines wohlverdienten Sommerurlaubes dürfte Draghi nicht allein der Handelskonflikt bewegen, den der amerikanische Präsident Donald Trump mit Kanada, China und Europa vom Zaun gebrochen hat. Das ist aus Sicht der Notenbanker eigentlich Sache der Regierungen. Banker schauen lieber auf Zinsen: Schließlich ist der Leitzins ihre stärkste Waffe im Kampf um eine solide Währung. Zinsen sind wichtig für Kredite. Und Kredite sind wichtig für das Wirtschaftswachstum.