Geldanlage mit gutem Gewissen: Der Kames Global Sustainable Equity Fund bietet Anlegern Zugang zu rasch wachsenden Unternehmen mit nachhaltigem Profil – vor allem aus dem Technologiesektor. Im Interview verrät Fondsmanager Craig Bonthron, wie er die Wirkung auf Gesellschaft und Umwelt misst.
Herr Bonthron, welche Trends gibt es im Bereich Nachhaltigkeit?
Craig Bonthron: ESG-Kriterien spielen bei nachhaltigen Investitionen nach wie vor eine wichtige Rolle. Die Abkürzung steht für Umwelt (Environment), Soziales (Social) und gute Unternehmensführung (Governance) auf Unternehmensebene.
Heiß diskutiert werden auch die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Fondsmanager sollten damit jedoch vorsichtig umgehen. Schließlich handelt es sich um politische Ziele, die nicht vollumfänglich auf Unternehmen übertragen werden können.
Ein weiterer wichtiger Trend im Bereich Nachhaltigkeit ist Impact Reporting. Experten von Kames Capital erstellen gerade den ersten Impact Report für den Kames Global Sustainable Equity Fund (ISIN: IE00BYZHYQ76). Das Paper fasst alle Einflüsse, die unsere Investments auf Gesellschaft und Umwelt haben, zusammen.
Wie messen Sie Wirkungen auf Gesellschaft und Umwelt?
Bonthron: Diese Frage beantworte ich am besten anhand eines Beispiels: Wir investieren in Tetra Tech, ein amerikanisches Unternehmen für technische Beratung. Das Geschäftsmodell erstreckt sich auf die Gebiete Wasserversorgung, Abfallentsorgung, Altlastensanierung, Katastrophenschutz und Erneuerbare Energien. Um zu prüfen, welchen Einfluss die Projekte von Tetra Tech haben, prüfen wir Unternehmensberichte. Hier liegt der Teufel im Detail. Manche Unternehmen achten schließlich streng auf die Nachhaltigkeit externer Projekte, aber beispielsweise nicht auf die Kohlenstoffdioxid-Bilanz ihrer Büros.
In welchen Sektoren engagieren Sie sich im Moment schwerpunktmäßig?
Bonthron: Wir konzentrieren uns auf den Technologiesektor. Nachhaltige Ansätze sind disruptiv, Technologie auch. Das passt wunderbar zusammen. Technologiefortschritte haben oft positive Zweiteffekte. Wenn Ingenieure mit neuen Modellen effizientere Wasseraufbereitungsanlagen entwerfen können, tut das Umwelt und Gesellschaft gut. Die besten Technologien disruptieren ganze Sektoren.
Auch in Schwellenländern?
Bonthron: Natürlich. Emerging Markets haben die größten Umwelt- und Gesellschaftsprobleme, aber auch mit die besten Technologien. Wir fokussieren uns jedoch nicht darauf, sondern legen als Stock Picker weltweit an.
Sind nachhaltige Investitionen in Schwellenländern komplizierter als in Industrieländern?
Bonthron: Tendenziell schon. In Schwellenmärkten gibt es bei der Nachhaltigkeitsanalyse oft Governance-Probleme. Die Strukturen in Unternehmen entsprechen dann nicht westlichen Standards und sind schwer zu durchschauen.
Investieren Sie in Erneuerbare Energien?
Bonthron: Nicht direkt. Die Engagements beschränken sich auf Zulieferer von Sonnenkollektoren-Herstellern. Es ist relativ schwer, in dem Sektor hohe Renditen zu erwirtschaften. Das heißt aber nicht, dass Erneuerbare Energien keinen Nachhaltigkeitseffekt haben – ganz im Gegenteil.
Stehen bei Ihnen Small-, Mid-, oder Large Caps im Fokus?
Bonthron: Der Kames Global Sustainable Equity Fund ist bunt gemixt. Small- und Mid Caps haben aber eindeutig ein Übergewicht. Denn disruptive Unternehmen sind tendenziell als Nebenwerte unterbewertet und damit besonders renditeträchtig. Zudem bestehen die Geschäftsmodelle kleiner Unternehmen meist nur aus einer Geschäftslinie und sind damit leicht analysierbar.
Welche Renditeziele haben Sie?
Bonthron: Wir wollen die Benchmark des Fonds, den MSCI AC World Index, jährlich um 3 Prozent übertreffen. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, das unbedingt mit präziser Wertpapieranalyse einhergehen muss.
Von: Sarah Steiner
Quelle: Das Investment