Die EZB läutet mit der gewohnten Vorsicht einen Kurswechsel in der Zinspolitik ein. Dass Mitte 2019 der Zinssatz steigen könnten, hält Bundesbank-Präsident Jens Weidmann jedenfalls “nicht für unrealistisch”. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann macht Hoffnung auf ein Ende der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) im kommenden Jahr. “Die Märkte sehen eine erste Zinsanhebung etwa zur Mitte des Jahres 2019, was wohl nicht ganz unrealistisch ist”, sagte Weidmann am Montag laut Redetext in Wien. Zunächst gehe es darum, das gewaltige Kaufprogramm für Staats- und Unternehmensanleihen zu beenden, “ohne dass dies zu Verwerfungen an den Finanzmärkten führt”. Nach bisheriger Planung will die EZB bis Ende September 2018 Anleihen im derzeitigen Volumen von monatlich 30 Milliarden Euro kaufen. Weil die Inflation aber nicht wie gewünscht in Schwung kommt, könnten die Käufe noch länger anhalten. Bislang hat die EZB kein Enddatum für das Programm genannt.