Den aufstrebenden Volkswirtschaften fließt wieder viel Kapital zu. Ein Faktor, der aktuell für Anleihen aus Schwellenländern spricht, ist ihre Fähigkeit, Portfolios gegen negative Folgen einer geldpolitischen Normalisierung ausbalancieren zu können.Der Anlegeroptimismus gegenüber Schwellenländern ist ungebrochen. Die wichtigste Erklärung für das derzeit gute Abschneiden von Anlagen aus den Schwellenländern ist der verbesserte Ausblick für das Wirtschaftswachstum der meisten Staaten. Daran wird auch eine moderate Abkühlung des chinesischen Wachstums nichts ändern. Besonders vertrauensbildend wirkt die Erholung des Kreditwachstums – sie begann im März 2017 und ist die erste Erholung im Kreditbereich in den Schwellenländern seit 2011.
Ein weiterer Grund sind die nach wie vor niedrigen Zinsen in den USA und Europa. Aber auch in einem Umfeld, in dem die westlichen Zentralbanken ihre Geldpolitik straffen und die Leitzinsen anheben, dürften Schwellenländer weiter zu den Gewinnern gehören, sofern das globale Wirtschaftswachstum zumindest auf seinem bisherigen Niveau bleibt.
Aus einer Position der Stärke
Tatsächlich sind die Schwellenländer heute in einer deutlich besseren finanziellen Verfassung als noch vor wenigen Jahren. Viele große aufstrebende Volkswirtschaften, die nach dem sogenannten Taper Tantrum in den USA im Jahr 2013 noch Leistungsbilanzdefizite verzeichneten, erzielen nun Überschüsse. Daher sind sie nicht mehr so abhängig von externem Kapital und damit zugleich weniger anfällig für externe Schocks. Darüber hinaus sind die Realzinsen in den Schwellenländern hoch und die Inflationsraten niedrig. Dadurch verfügen die dortigen Zentralbanken über Spielraum, die Zinsen zu senken.
Einen näheren Blick Wert sind auch die Frontier Markets oder Grenzmärkte. Sie besitzen heute die Eigenschaften, die traditionelle Schwellenländer in den 1980er Jahren aufwiesen: Die meisten Grenzmärkte befinden sich in einem frühen Stadium der wirtschaftlichen und unternehmerischen Entwicklung und haben daher attraktive langfristige Perspektiven. Die Mehrheit der 25 Volkswirtschaften, die in den vergangenen zehn Jahren am schnellsten gewachsen sind, waren Grenzmärkte.
Anleihen aus diesen Staaten sind auch deshalb interessant, weil sie weniger anfällig für steigende US-Zinsen sind: Sie weisen eine geringe Korrelation zu US-Staatsanleihen auf und besitzen tendenziell eine kurze Duration. Dank dieser Eigenschaften eignen sie sich gut zur Risikostreuung in Portfolios.
Erfahrung wichtiger denn je
Eine Anlage in Schwellenländer – und vor allem in die Grenzmärkte – bringt höhere Risiken mit sich als ein Investment in entwickelte Märkte. Viele Schwellenländer haben in den vergangenen Jahren politische und wirtschaftliche Unsicherheiten gesehen. Sie sind oft strukturell bedingt und die Kehrseite des geringeren Entwicklungsstandes. Daher kommt es – mehr als in den meisten anderen Anlageklassen – bei Investments in Anleihen dieser Staaten auf die Erfahrung des Investmentteams an.
NN Investment Partners ist ein Pionier bei Schwellenländeranleihen. Unser Team hat einen langen Track Record: Bereits seit 1993 sind wir im Bereich Schwellenländer-Staatsanleihen aktiv, seit 2003 managen wir Unternehmensanleihestrategien entsprechender Staaten in Hartwährung und seit 2007 auch in Lokalwährungen. In den Grenzmärkten sind wir ebenfalls schon seit mehr als zehn Jahren aktiv. Zahlreiche Awards für unsere Anleihestrategien aus den Schwellenländern belegen, dass sich diese langjährige Erfahrung für Anleger auszahlt.
Von: Susanne Hellmann
Quelle: Das Investment