„Wir empfehlen den Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie, transparenter zu informieren“, zieht die französische Fondsgesellschaft Amundi als Fazit einer aktuellen Studie zum Umgang der Hersteller mit kritischen Aspekten. „Sie sollten ein Vorsichtsprinzip in ihre Strategie zu integrieren.“
Was essen wir wirklich? Welche Informationen geben uns Labels? Sind Unternehmen tatsächlich transparent? Diese Fragen thematisiert Amundi im Rahmen einer aktuellen Studie zu aktuellen Herausforderungen für die Nahrungsmittelindustrie.
Dazu wurden Vertreter von 17 Unternehmen aus fünf Ländern zu folgenden sechs Themen befragt: Nährwerte, verantwortungsvolles Marketing, Zusatzstoffe, Schadstoffe wie zum Beispiel Pestizide und Arzneimittelrückstände, Nanopartikel und gentechnisch veränderte Organismen.
Wertschöpfungskette vom „Feld zum Teller“Grafik: Amundi
Um ein umfassendes Bild der Wertschöpfungskette vom „Feld zum Teller“ zu erhalten, wurden Firmen aus folgenden fünf Branchen befragt wie Agrarbetriebe und Lebensmittelhersteller sowie große Supermarktketten und das Gastgewerbe.
Nach Angaben der Studienautoren zeigt sich, dass Einzelhandelsunternehmen bei der Anpassung auf die Herausforderungen die besten Ergebnisse aufweisen. Das gute Abschneiden lasse sich damit begründen, dass Reputationsrisiken im Einzelhandel eine große Rolle spielen.
Aber auch die anderen Unternehmen der Wertschöpfungskette müssten sich auf folgende Veränderungen einstellen:
- Die schrittweise Umsetzung strenger Vorschriften wie der EU-Lebensmittel-Informations-Verordnung. Diese führt obligatorische Angaben auf Produktverpackungen inklusive Angaben zu Nährwerten, Fett, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz ein. Auch in den USA werden ab 2018 Informationen zu „Nutrition Facts“ verpflichtend. In beiden Fällen gilt: Konsumenten sollen in die Lage versetzt werden, sich zu informieren und Produkte zu vergleichen.
- Wie die Entwicklung immer neuer Labels zeigt, sind die Konsumenten anspruchsvoller hinsichtlich der Qualität der Produkte und der Transparenz geworden.
- Warnungen vor schädlichen Produkten finden immer mehr Gehör. So belegen Studien einen Zusammenhang zwischen Süßstoffen und Hyperaktivität von Kindern Dies hat in Europa – nicht allerdings in den USA – bereits zu Warnhinweisen auf Produktverpackungen geführt.
Von: Christian Hilmes
Quelle: Das Investment