Vermögensaufbau mit festverzinslichen Wertpapieren ist im aktuellen Niedrigzinsumfeld eine echte Herausforderung. Statt „risikoloser Rendite“ wird seit geraumer Zeit und immer öfter vom „renditelosen Risiko“ gesprochen. Doch damit werden Zinspapiere vorschnell ins Abseits geschoben, denn erstens ist der globale Bondmarkt riesig und zweitens bietet er mit seiner Fülle an Assetklassen und Wertpapiervarianten dem kundigen Investor unverändert die Möglichkeit, eine attraktive Rendite im mittleren einstelligen Bereich zu erzielen.
Auf der Suche nach einem akzeptablen Ertrag kann sich der Anleger eher auf die Kreditrisikoprämie (Credit Spread) als auf die Laufzeitenprämie konzentrieren. Vereinfacht ausgedrückt: Lieber einen genauen Blick auf die Bonität der Emittenten werfen und die Vergütung für das übernommene Ausfallrisiko abwägen, als auf immer längere Laufzeiten setzen.
Es gibt viele Möglichkeiten, diese Kreditrisikoprämie zu vereinnahmen. Das Spektrum reicht von Unternehmensanleihen (Investment Grade und High Yield) über variabel verzinsliche Anleihen und Hybridanleihen (zum Beispiel CoCo-Bonds) bis hin zu Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets. Dem professionellen Investor stehen zusätzlich noch Credit Default Swaps (Kreditausfallversicherungen) und andere strukturierte Credit Investments zur Verfügung. Diese Aufzählung macht deutlich, dass eine Anlagestrategie mit diesem Umfang durchaus als Multi-Asset-Strategie bezeichnet werden kann. Bei Investec Asset Management liegen sie jedenfalls in der Zuständigkeit des Multi-Asset-Teams.
Mit einer sorgfältig geplanten Mischung aus den angesprochenen Anlageinstrumenten halten wir eine durchschnittliche jährliche Rendite zwischen 4 Prozent und 6 Prozent* für erzielbar. Klar ist aber auch, dass dem Erreichen dieses Ziels ein nicht zu unterschätzender Aufwand voranzustellen ist. Unseren Analysen zufolge kommen nämlich weltweit rund 4.000 Emittenten mit schätzungsweise 16.000 Wertpapieren bzw. Investitionsobjekten in Frage. Diese gilt es zunächst effektiv zu filtern, anschließend detailliert zu analysieren und schließlich kostengünstig in ein Portfolio von etwa 80 bis 120 Titel zu integrieren. Daran schließt sich ein permanentes Beobachten und im Bedarfsfall zügiges Reagieren an.
Ein solches Portfolio stellt für den Anleger eine robuste Mischung der spezifischen Chancenpotentiale der Einzeltitel dar. Eine Mischung, mit der sich eine attraktive regelmäßige Rendite auch im aktuell herausfordernden Niedrigzinsumfeld erzielen lässt.
* über dem 3-Monats-Referenzzins in US-Dollar
Autor: Garland Hansmann, Portfoliomanager Multi-Asset Credit, Investec AM
Quelle: DAS INVESTMENT.