SJB | Korschenbroich, 23.05.2017.
Im Bereich der Erneuerbaren Energien liegt seit jeher ein besonderer Schwerpunkt der Expertise der norwegischen FondsGesellschaft DNB. Unternehmen, die für eine Energieerzeugung aus nachhaltigen und umweltverträglichen Quellen sorgen, stehen im Fokus diverser DNB-Aktienfonds. Klar ist: Die Stromgewinnung aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft muss weiter ausgebaut werden, damit die aktuelle Klimaerwärmung gestoppt und die Nutzung fossiler Brennstoffe zurückgefahren werden kann. Die Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien erzielen immer mehr Fortschritte in ihrer Technologie, die Produktionskosten für „saubere“ Energien sinken. Im Feld „Renewable Energy“ ist ein sehr heterogener und dynamischer Sektor entstanden, der sich als ideales Anlageuniversum für eine Kombination von Long- und Shortstrategien darstellt, wie DNB-FondsManager Jon Sigurdsen betont. Denn mit seinen zahlreichen Firmen von teils sehr unterschiedlicher Qualität sind sowohl Kandidaten für Long-Positionen als auch für Short-Positionen in ausreichender Anzahl vorhanden. Gerade im Bereich der Erneuerbaren Energien fallen die Kursbewegungen der zugehörigen Aktien oft besonders deutlich aus. Damit bietet der Sektor dem DNB-Fonds ein ausgezeichnetes Betätigungsfeld für seine Absolute-Return-Strategie, die von den Aufwärts- wie Abwärtsbewegungen ausgewählter Titel profitieren kann.
Der DNB ECO Absolute Return (WKN A1CWCY, ISIN LU0547714286) legt seinen Schwerpunkt auf Aktienanlagen in Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien und der ökologischen Stromerzeugung (ECO). Der Fonds agiert marktneutral und geht bei den Aktien dieses Segments sowohl Long- als auch Shortpositionen ein. Seine Renditen werden in erster Linie durch Aktienselektion erzielt und sind nur in geringem Maß davon abhängig, wie die allgemeine Marktentwicklung verläuft. Die Titelauswahl ist international ausgerichtet, Schwerpunkte im Aktienbereich liegen in Asien und Europa. Basiswährung des DNB ECO Absolute Return ist der Euro, der Fonds wurde am 20. Oktober 2010 aufgelegt. Als Vergleichsindex fungiert der deutsche 3-Monats-Bubill, das FondsVolumen liegt aktuell bei 12,72 Millionen Euro. FondsManager Jon Sigurdsen ist gemeinsam mit seinem Kollegen Christian Skalleberg Rom für die Strategie verantwortlich und hat sein Ziel, durch Long- und Shortpositionierungen im Bereich der Erneuerbaren Energien ungeachtet der Marktbedingungen eine positive absolute Rendite zu erzielen, 2017 bislang erreicht: Im bisherigen Jahresverlauf gelang es dem DNB ECO Absolute Return, eine Performance von +1,81 Prozent in Euro zu erzielen. Nochmals deutlich besser stellte sich die Wertentwicklung für 2016 mit +18,75 Prozent dar. Wie sieht die Anlagestrategie des DNB-Produktes im Detail aus?
FondsStrategie. Aktienselektion. Gezielt.
Der DNB ECO Absolute Return hat sich eine langfristig positive Rendite unabhängig von den herrschenden Marktbedingungen zum Ziel gesetzt und generiert den größten Teil seiner Performance aus der gezielten Aktienselektion. FondsManager Jon Sigurdsen geht Long- und Short-Positionen in Aktien von internationalen Unternehmen ein, die in den Sektoren Erneuerbare Energien, Reduzierung von Klimagas-Emissionen und Umweltschutz-Technologien tätig sind. Geographisch ist der Fonds voll flexibel und hat keine Vorgaben bei der Ländergewichtung zu beachten. Ein wichtiges Kennzeichen der Strategie des Absolute-Return-Fonds ist der Einsatz von Derivaten. Mit deren Hilfe baut der DNB ECO Absolute Return Shortpositionen in überbewerteten Aktien auf, während in attraktiv bewerteten Titeln Longpositionen eingegangen werden. Der Bereich der Erneuerbaren Energien erweist sich für die Anwendung dieser Anlagestrategie als besonders günstig, hebt Marktstratege Sigurdsen hervor. Zum einen überzeuge er durch seine hohe Liquidität, zum anderen biete er ausreichend Potenzial für Long- wie Shortpositionierungen, da sich hier Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial genauso wie überbewertete Aktien finden. Im April konnte der DNB-Fonds zulegen, wobei Gewinne bei Grundstoffen und im Bereich Energieeinsparung zu verzeichnen waren. Negative Erträge steuerten hingegen die Sektoren Energiespeicherung und Netze bei. Wie ist das Portfolio im Einzelnen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. US-Firmen. Favorisiert.
Bei der geographischen Allokation ist der DNB ECO Absolute Return am stärksten bei Firmen aus den USA engagiert – 150,0 Prozent des insgesamt 322,0 Prozent des FondsVermögens betragenden Brutto-Exposures sind dort investiert. Long- und Shortpositionen bei europäischen Aktien bringen es auf einen Anteil von 125,0 Prozent des FondsVolumens, in Aktien aus dem asiatisch-pazifischen Raum (ohne Japan) sind 33,0 Prozent der Bestände angelegt. Japanische Aktien in Höhe von 14,0 Prozent des FondsVermögens komplettieren die geographische Struktur des Absolute-Return-Fonds. Rechnet man die Long- und Shortpositionen innerhalb des Portfolios gegeneinander auf, ergibt sich eine Netto-Shortpositionierung von -16,6 Prozent – aktuell hält FondsManager Sigurdsen somit mehrheitlich Verkaufspositionen bei tendenziell überbewerteten Aktien.
In welchen Titeln aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien ist der Fonds aktuell am stärksten engagiert? Größte Einzelposition des DNB-Produktes ist der US-Biodiesel-Hersteller Renewable Energy Group, knapp gefolgt von dem Ethanol-Produzenten Green Plains. Im Biokraftstoffsektor waren jüngst kräftige Gewinne zu verzeichnen, nachdem in den USA Anti-Dumping-Maßnahmen gegen Importe aus Argentinien und Indonesien verhängt wurden. Weitere Longengagements hält der DNB ECO Absolute Return bei den US-Autozulieferern Borgwarner sowie Modine Manufacturing, einem Spezialisten für Kühler- und Klimatechnik. Der führende schwedische Aluminiumhersteller Gränges findet sich genauso unter den zehn größten Longpositionen wie das Bergbauunternehmen Orocobre aus Australien. Den größten positiven Beitrag zur FondsEntwicklung leistete zuletzt der LED-Anbieter Lumenpulse, nachdem der CEO ein Übernahmeangebot für das Unternehmen mit einem Aufschlag von 85,5 Prozent gemacht hatte. Auch die Constellium-Aktie konnte sich von ihren jüngsten Verlusten erholen und deutlich zulegen. Der Anbieter leichter Materialien für den Flugzeugbau wies unerwartet hohe Gewinne aus, nachdem neue Trends darauf hindeuteten, dass der Luftfahrtmarkt seine Talsohle erreicht hat.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Gering.
Der DNB ECO Absolute Return wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem WilderHill New Energy Global Innovation Index als Benchmark gegenübergestellt. Die Korrelation zwischen dem Fonds und dem auf internationale Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien fokussierten Index ist nicht sonderlich stark ausgeprägt. Über drei Jahre liegt sie bei 0,29, für ein Jahr fällt die Korrelationskennziffer mit -0,14 sogar negativ aus. Hier zeigt sich, wie die marktneutrale Komposition des FondsPortfolios für eine unabhängige Positionierung sorgt. Die Kursentwicklung des ECO-Fonds im Vergleich zum Referenzindex vollzieht sich sehr eigenständig, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,09, über ein Jahr fällt sie mit 0,02 noch geringer aus. Damit haben sich kurzfristig 91 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, mittelfristig sind es 98 Prozent. Die Zahlen beweisen: Die Fonds Rendite ist nur in geringem Maß davon abhängig, wie sich der Markt selbst entwickelt. Der Tracking Error beträgt 21,55 Prozent über drei Jahre und belegt gleichermaßen den hohen Freiheitsgrad des Fonds vom Marktgeschehen im Renewable Energy-Sektor. Mit welchen Volatilitätszahlen hat das Absolute-Return-Produkt aufzuwarten?
FondsRisiko. Beta. Attraktiv.
Der DNB ECO Absolute Return kann über drei Jahre mit einer deutlich geringeren Schwankungsneigung als sein Vergleichsindex aufwarten. Mit 14,43 Prozent liegt die Volatilität des Aktienfonds knapp sieben Prozentpunkte unterhalb der 21,26 Prozent, die der WilderHill New Energy Global Innovation Index zu verzeichnen hat. Im kurzfristigen Zeithorizont liegen das DNB-FondsProdukt und die SJB-Benchmark eng beieinander: Über zwölf Monate beträgt die „Vola“ des ECO-Fonds 9,50 Prozent, während die Benchmark mit 9,18 Prozent die etwas niedrigeren Schwankungen an den Tag legt. Die deutlich geringeren Volatilitätszahlen im längerfristigen Zeithorizont machen das DNB-Produkt zum Gesamtsieger mit Blick auf die Risikostruktur. Hier macht sich positiv bemerkbar, dass sich die Volatilität von Long- und Shortpositionen teilweise neutralisieren und so attraktive Gesamtwerte auf FondsEbene erreicht werden.
Das günstigere Risikoprofil des Absolute-Return-Fonds wird auch in dem klar unter Marktniveau liegenden Beta von 0,21 über drei Jahre ersichtlich. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsanfälligkeit der Kursentwicklung von Fonds und Index vergleicht, weist für ein Jahr einen Wert von -0,16 auf – hier bewegen sich beide Elemente entgegengesetzt. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre demonstriert, dass sich der Fonds durchweg weniger volatil als die Benchmark präsentierte: In allen 36 untersuchten Einzelzeiträumen lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei 31 Mal positive Werte zwischen 0,01 und 0,34 an. Hinzu kommen fünf Einjahresintervalle, in denen aufgrund der gegenläufigen Kursentwicklung negative Beta-Werte bis -0,22 im Tief zu verzeichnen waren. Als Gesamtergebnis der Beta-Analyse ist festzuhalten, dass der DNB-Fonds eine deutlich günstigere Risikostruktur als der WilderHill-Vergleichsindex aufweist. Welche Renditen kann FondsManager Sigurdsen auf dieser Basis erzielen?
FondsRendite. Alpha. Kurzfristig.
Per 15. Mai 2017 hat der DNB ECO Absolute Return über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von -8,03 Prozent in Euro zu verzeichnen, was einer Rendite von -2,75 Prozent p.a. entspricht. Hier wird die eigene Zielsetzung einer absolut positiven Rendite nicht erreicht, zudem liegt das FondsProdukt mit seiner Performance klar hinter der von der SJB gewählten Benchmark: Für drei Jahre kommt der WilderHill New Energy Global Innovation Index auf einen Wertzuwachs von +16,09 Prozent bzw. ein jährliches Plus von +5,09 Prozent auf Eurobasis. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Zeithorizont offenbaren sich hingegen die Vorteile der marktneutralen Positionierung des DNB-Produktes: Während sich der Absolute-Return-Fonds aus dem ECO-Sektor über eine positive Rendite von +16,14 Prozent auf Eurobasis freuen kann, wartet der WilderHill-Vergleichsindex lediglich mit einer Performance von +14,41 Prozent in Euro auf. Kurzfristig kann FondsManager Sigurdsen seine Renditeziele erreichen und sogar mit einer Outperformance zum Gesamtmarkt überzeugen – doch die negative Wertentwicklung über den Dreijahreszeitraum macht das Absolute-Return-Produkt nur zum zweiten Sieger im Wettbewerb mit dem Erneuerbare-Energien-Sektor. Was trägt die Alpha-Analyse zur FondsBewertung bei?
Die Renditekennziffer Alpha rangiert über drei Jahre im negativen Bereich und liegt bei -0,27. Auf Jahressicht fällt die Kennzahl mit einem Wert von 1,48 klar besser aus und dringt in positives Terrain vor. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre belegt, dass der Absolute-Return-Fonds mehrheitlich die schwächere Wertentwicklung aufweist: Dem DNB-Produkt aus dem ECO-Sektor gelingt es lediglich in 16 der letzten 36 Einjahreszeiträume, eine Mehrrendite zur Benchmark und dabei ein Alpha von 3,18 in der Spitze zu generieren. Dem stehen 20 Zeitintervalle mit einer unterdurchschnittlichen Performanceleistung gegenüber, in denen das Alpha negativ ausfiel und sich auf zutiefst -2,67 abschwächte. Die in Aussicht gestellten positiven Renditen unabhängig von der Marktentwicklung werden damit zwar zeitweise, aber nicht durchgängig erreicht. Das aus Long- und Shortpositionen zusammengesetzte Portfolio des DNB-Produktes müsste vermehrt an seine kurzfristige Renditeleistung anknüpfen, um die Vorteile seiner marktneutralen Positionierung auszuspielen. Bis dahin ist die Rendite-Risiko-Struktur noch verbesserungswürdig, wie es auch die mit -0,35 im negativen Bereich verharrende Information Ratio über drei Jahre belegt.
SJB Fazit. DNB ECO Absolute Return.
Sein Versprechen einer marktunabhängig positiven Rendite durch Long- und Short-Positionierungen im Erneuerbare-Energien-Sektor kann der DNB ECO Absolute Return nur kurzfristig einlösen – über einen dreijährigen Zeithorizont verbleibt eine negative Wertentwicklung. Im Bereich der Absolute-Return-Fonds ist für Anleger demnach die hauseigene Konkurrenz des DNB TMT Absolute Return vorzuziehen, der seine Long-Short-Strategie erfolgreich auf den Technologiesektor anwendet. Der FondsInvestor, bei dem der Wunsch nach Anlagen in den Zukunftssektor der Neuen Energien im Vordergrund steht, ist hingegen mit Jon Sigurdsens Long-Only-Fonds DNB Renewable Energy besser bedient.
DNB Asset Management. Hintergründig.
Die DNB Asset Management ist am 11. November 2011 aus der Carlson Fund Management Company hervorgegangen, die 1989 als FondsGesellschaft der DNB Nor Gruppe gegründet wurde. Fonds in Deutschland: 28. Verwaltetes Vermögen: 60 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter weltweit: 220. Geschäftsführer: Hans Christian Gjovik. Stand: 31.12.2016.