SJB Antizyklikstudie. 31.12.2011. Analyse. Berichtet.

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Ausgangsfrage: Was wird über lange Zeiträume aus 10.000 Euro?

Antizyklik ist nachweislich die erfolgreichste Investmentstrategie.

Das ergibt ein unabhängiger Vergleich zwischen drei Investoren, die unterschiedlichen Investmentstrategien folgen: einer passiven, prozyklischen und antizyklischen Strategie. Durchgeführt und fortgeschrieben wird die Langzeituntersuchung auf der Basis historischer Kursdaten von SJB Deutsches FondsResearch.

 

 

 

Ausgangsfrage: Was wird über lange Zeiträume aus 10.000 Euro?

Der passive Investor investiert am 01. Januar 1979 den Gegenwert von 10.000 Euro in die internationalen Aktienmärkte, dargestellt durch den MSCI World Index. Dort lässt er das Geld liegen. Der prozyklische Investor platziert das Geld im besten nationalen Markt des abgelaufenen Jahres, dargestellt durch den MSCI Index des ermittelten Einzellandes. Dort lässt er das Geld fünf Jahre lang liegen. Diese Zeit entspricht in etwa einem vollen Marktzyklus. Dann wählt er nach dem gleichen Verfahren erneut den besten Markt des abgelaufenen Jahres aus und überträgt den Gesamtbetrag dorthin. Der antizyklische Investor folgt dem gleichen Muster, entscheidet sich aber jeweils für den schlechtesten Markt des abgelaufenen Jahres.

 

Ergebnisse. Investmentstrategien. Prozyklisch. Antizyklisch.

Aus 10.000 Euro wurden vom 01. Januar 1979 bis 31. Dezember 2011 je nach Investmentstrategie eine Summe zwischen 97.779 Euro und 34.019.782 Euro. Rund 98 Tausend Euro mit der prozyklischen Strategie, rund 178 Tausend Euro mit der passiven Strategie und rund 34,0 Millionen Euro mit einer antizyklischen Investmentstrategie. Das entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 7,15 Prozent p.a. bei der prozyklischen, 9,10 Prozent p.a. bei der passiven und 27,92 Prozent p.a. bei der antizyklischen Strategie. Bei der Umsetzung der antizyklischen Strategie wurde jeweils zum Jahresbeginn in folgende Märkte investiert: USA 1979, Spanien 1984, Türkei 1989, USA 1994, Russland 1999, Finnland 2004, Ukraine 2009. Wenn man die antizyklische Strategie nicht mit Indizes, sondern mit in Deutschland zugelassenen Aktienfonds darstellt, kommen folgende Ergebnisse heraus: Die antizyklische Strategie erzielt selbst mit den schlechtesten Fonds rund 2,5 Millionen Euro oder 19,70 Prozent p.a., die prozyklische Strategie rund 98 Tausend Euro oder 7,15 Prozent p.a. Das heißt: Selbst wenn der antizyklische Investor bei der FondsAus-wahl komplett daneben greift, ist sein Ergebnis immer noch unvergleichlich besser als das des prozyklischen Investors, der blind dem Herdentrieb folgt. Die Konsequenz: Die Auswahl antizyklischer Märkte ist das Geheimnis erfolgreicher Investitionen.

 

Sind die Ergebnisse immer so gut?

Um das zu prüfen, wurden die Bedingungen beibehalten und die anfänglichen Investitionszeitpunkte von 1979 bis 1983 variiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Ren-diten p.a. mit dem Investitionszeitpunkt schwanken können. Auch die absolute Höhe der Erträge ist den zukünftigen Marktniveaus unterworfen und nicht exakt vorherzusagen.

Im „Rekordjahrgang“ 1979 zum Beispiel hebelte der russische Markt ab 01. Januar 1999 das antizyklische FondsVermögen von seinerzeit 4,1 Millionen auf 29,7 Millionen Euro zum Jahresende 2003. Ein Plus von 617,37 Prozent. Festzustellen ist aber: Auf der Basis statistischer Wahrscheinlichkeiten lassen sich mit der antizyklischen Strategie langfristig signifikant höhere Jahresrenditen erzielen als mit der passiven oder prozyklischen Strategie.

 

Warum ist die antizyklische Strategie erfolgreich?

Weil sie dem Wesen des Marktes entspricht. Jeder Kaufmann ist bestrebt, günstig einzukaufen und lukrativ zu verkaufen. Trotzdem reicht es nicht, auf Preise und Kurse zu schielen. Antizyklisches Investieren ist kein simpler Binärcode „rein – raus“, sondern ein langjähriger Kultivierungsprozess, der viel Erfahrung, Disziplin und Geduld verlangt. Ein antizyklischer Investor sollte mit einem zehn- bis dreißigjährigen Investmentzyklus kalkulieren. Das ist ein Erfahrungswert, der auf dem 23-jährigen SJB Know-how basiert. Jeder Markt braucht Zeit, sich zu entwickeln. Die Gegenprobe auf Jahresbasis in hauseigenen Studien bestätigt dies: Es dauert durchschnittlich ein bis drei Jahre, bis ein unterbewerteter Markt seinen Boden gefunden hat und in die Gewinnzone dreht.

Während die Positionen sukzessive aufgebaut werden, ist also durchaus noch mit Korrekturen zu rechnen. Diese werden dann zu antizyklischen Nachkäufen genutzt. Ist der Aufbau einer antizyklischen Position beendet, folgt eine durchschnittliche Reifezeit von rund fünf bis zehn Jahren. Parallel ergeben sich oft neue antizyklische Investmentmöglichkeiten. Es ist Aufgabe eines professionellen Vermögensverwalters, diese Chancen am Depot des einzelnen Kunden zu synchronisieren. Erwünschter Nebeneffekt: Die Synchronisierung erhöht gleichzeitig die Streuung und damit die Stabilität des Depots.

 

Was bringt eine professionelle Vermögensverwaltung?

Die besten Fonds in den schlechtesten Märkten. Diese einfache SJB Erfolgsformel bringt die Ergebnisse der Antizyklikstudie auf den Punkt. Wie die Tabelle unten zeigt, sind die durchschnittlichen Ergebnisse über zwei Dekaden SJB für den Investor überragend: Vom 1. Januar 1989 bis zum 31. Dezember 2011 erzielte der antizyklische Investor mit den besten Fonds in den schlechtesten Märkten im Durchschnitt Jahr für Jahr eine Rendite von 27,79 Prozent p.a. Verglichen mit der passiven Buy-and-Hold-Strategie sind das pro Jahr 22,77 Prozentpunkte mehr und verglichen mit der prozyklischen Herdentrieb-Strategie 22,33 Prozentpunkte mehr.

Dieser Erfolg fällt nicht vom Himmel, sondern will professionell erarbeitet werden. Unternehmer und Führungskräfte kennen sich schließlich nicht nur in ihrer eige-nen Branche bestens aus, sondern auch in zwei oder drei Nachbarbranchen. Die SJB hat als FondsVerwalter fortlaufend 79 Branchen, 76 Länder und rund 6.833 Investmentfonds von 123 Kapitalanlagegesellschaften auf dem Schirm des Echolots. Die SJB weiß, welche Märkte und welche Fonds wann Signal zum Auftauchen geben und welche aktuellen Marktbedingungen diese Aufwärtsbewegung begünstigen.

 

Griechenland. SJB Markt 2012. Antizyklisch.

Griechenland war 2011 in der Kategorie Rendite erneut der schlechteste Markt der Welt. Der MSCI Greece verlor im vergangenen Jahr auf Eurobasis -61,72 Prozent, während der MSCI World im gleichen Zeitraum -2,59 Prozent an Wert abgab. Damit lag das Aufwärtspotenzial des griechischen Aktienindex zum historischen Höchststand vom 31. Oktober 2007 am 31. Dezember 2011 bei 919,23 Prozent. Die Lage des Mittelmeeranrainerlandes bleibt ernst aber nicht hoffnungslos. Minister-präsident Lucas Papademos hat seine Landsleute auf ein „weiteres schwieriges Jahr“ eingestellt und scheut sich auch nicht, das Wort „Staatsbankrott“ auszusprechen. Rund 7,5 Milliarden Euro will Papademos zusätzlich einnehmen, um die Staatsfinanzen aufzubessern. Ob diese Steuererhöhungen eine positive Wirkung auf die Konjunktur haben werden, ist fraglich. Laut Eurostat schrumpfte Griechenlands Wirtschaft 2010 -3,5 Prozent und 2011 rund -6,0 Prozent. 2012 wird ein Minus zwischen -2,0 und -4,6 Prozent erwartet. Bereits 2013 erwartet der IWF aber bereits wieder ein positives Wirtschaftswachstum von +1,5 Prozent. Andere Experten rechnen mit einem Wirtschaftsaufschwung nicht vor 2015.

Griechenland wird kaum etwas anderes übrig bleiben als eine „Katharsis“ in Sachen Staatsfinanzen. Um das Schlimmste zu verhindern, stehen für die Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott rund 130 Milliarden Euro aus Hilfstöpfen der EU und des IWF bereit. Aber die Vorgaben der sogenannten „Troika“ aus IWF, EU und EZB zur Auszahlung dieser Gelder sind strikt. 2012 sollen die Griechen das Haushaltsdefizit von zehn auf 4,7 Prozent und bis 2015 auf 1,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) drücken. Das Verhältnis von BIP und Staatsschulden kletterte von 127,1 Prozent 2009 auf 142,8 Prozent 2010 und liegt Ende 2011 bei rund 160 Prozent. Die Ziel-marke der Staatsverschuldung soll mittelfristig bis 2020 bei 120 Prozent des BIP liegen. Dabei gelten Schuldenquoten ab 90 Prozent als Gefahr für das wirtschaftliche Wachstum. Um die griechischen Staatsfinanzen überhaupt wieder flott zu kriegen, mussten private Gläubiger bereits auf Druck führender Staatschefs der EU auf bis zu 50 Prozent ihrer Forderungen gegen Griechenland verzichten. Das soll die Schuldenlast Griechenlands von 366 auf 265 Milliarden Euro verringern.

Und selbst das ist nicht genug. Die griechische Regierung drängt bereits Banken zu einem Forderungsverzicht von bis zu 75 Prozent. Erste Adressaten dieser politischen Willensbekundung werden heimische Banken sein. Die sechs größten Kreditinstitute des Landes haben dem Staat rund 48,2 Milliarden Euro geliehen. Ganz vorne steht die größte Privatbank des Landes, die National Bank of Greece, die mit mehr als 12,8 Milliarden Euro engagiert ist. Für viele griechische Banken würde ein weitreichender Forderungsverzicht eine Herkulesaufgabe sein, die kaum zu stemmen ist. Dar-aus erwächst einerseits das Problem einer möglichen Kettenreaktion, die auch andere private Kreditinstitute der Eurozone in Mitleidenschaft zieht. Andererseits können Griechenlands Banken immer weniger ihre Grundaufgabe der Geld- und Kapitalversorgung für Griechenlands Wirtschaft gewährleisten. Dabei muss gerade die geschützt werden, um dem Land eine Perspektive und Investoren die Möglichkeit der Realisierung antizyklischen Potenzials zu bieten.

Siehe auch

SJB Kurzportrait.

Die SJB FondsSkyline 1989 e.K. aus Korschenbroich bietet Anlegern drei aktiv gemanagte Vermögensverwaltungsstrategien mit offenen Investmentfonds an, die allesamt nach antizyklischen Investmentprinzipien gemanagt werden: SJB Substanz, SJB Surplus und SJB Nachhaltig. Der Ansatz der Antizyklik ist dabei so einfach wie wirkungsvoll. Der Braunbär als erfahrener Jäger dient als Vorbild und zeigt das Prinzip: Er wartet …

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