Das Investment: Fonds-Klassiker im Check-Up: Schroder Asian Equity Yield

sjb_werbung_das_investment_300_200Wo liegen die 100 Fonds-Klassiker im Konkurrenz-Vergleich, wie sind sie aktuell aufgestellt und was treibt ihre Manager gerade um?Antwort gibt das regelmäßige Update von DER FONDS. Dieses Mal: der Schroder Asian Equity Yield von King Fuei Lee.

1. Der Konkurrenz-Vergleich

Seit mehr als elf Jahren sucht King Fuei Lee mit seinem Team in der Pazifik-Region nach dividendenstarken Aktien – länger als alle anderen Konkurrenten. Vergleichbare Fonds wie der Henderson Asian Dividend Income oder der Credit Suisse Asian Equity Dividend Plus kamen erst ab 2006 hinzu, andere wie der Deutsche Invest Asian Top Dividend oder der Templeton Asian Dividend erst 2012 beziehungsweise 2013.

Und mit einer Rendite von 8,4 Prozent seit der Auflegung im Juni 2004 kann sich Lees bisherige Ausbeute durchaus sehen lassen – auch wenn andere, nicht auf das Thema Dividenden fokussierte Asien-Fonds wie der First State Asia Pacific oder der Investec Asian Equity mit jährlichen Zuwächsen von 14,2 beziehungsweise 11,5 Prozent deutlich mehr herausholten.

Ein ähnliches Bild vermittelt der aktuelle Fünf-Jahres-Vergleich: Mit einen Plus von 46,5 Prozent (Stichtag: 14. September) liegt der Schroder Asian Equity Yield rund 20 Prozentpunkte vor dem Durchschnitt der FWW-Vergleichsgruppe „Aktienfonds All Cap Asia/Pazifik ex Japan“, reicht aber an die Spitzenreiter über diesen Zeitraum, den First State Asia Pacific Sustainability (plus 80,6 Prozent) und wiederum den First State Asia Pacific (plus 58,4 Prozent), nicht heran.

Dabei geht die Outperformance über fünf Jahre weitgehend auf die im Vergleich zur Konkurrenz sehr gute Wertentwicklung im Sommer 2012 zurück. Wird diese wie im jüngsten Drei-Jahres-Vergleich abgeschnitten, bleibt nur eine durchschnittliche Performance von 14,6 Prozent – wobei der Fonds über lange Strecken sogar schlechter läuft als der Durchschnitt der über diesen Zeitraum 65 Wettbewerber, die außer in Südostasien auch in Australien investieren.

Indes, von Vergleichen dieser Art hält King Fuei Lee grundsätzlich nicht viel. „Die durchschnittliche Wertentwicklung der herangezogenen Fondsgruppe gibt ähnlich wie ein Index nur unzureichend wieder, was wir tun“, sagt der Schroders-Manager. Er ziele mit seinem Team ausschließlich darauf ab, für die Investoren einen Ertrag aus Dividenden zahlenden Unternehmen zu erzielen, und das mit einer niedrigeren Volatilität als der Gesamtmarkt. „Und das ist uns bislang gelungen“, betont er. Dabei beschränkt sich sein Universum auf rund 300 Unternehmen – weitere 1.200 Firmen aus der Region zahlen zwar ebenfalls eine Dividende, kommen aber Lee zufolge aus den unterschiedlichsten Gründen nicht für ein Investment in Frage.

Die Underperformance im Jahr 2013 erklärt Lee mit dem Begriff „Taper Tantrum“ – einem Wortspiel, das die damals heiß diskutierten Tapering-Aktivitäten der US-Notenbank mit dem „Temper Tantrum“ genannten Wutanfall von Kindern in Verbindung bringt, die ihren Willen nicht bekommen. Lee: „Die dadurch ausgelöste Unsicherheit war kein gutes Umfeld für unseren speziellen Ansatz.“

Wichtigste Erkenntnis aus dem Ein-Jahres-Vergleich: In Abwärtsphasen schafft es der Schroder Asian Equity Yield nach wie vor, die Volatilität zu begrenzen. Weil der Anteilspreis im August nicht ganz so stark abstürzte wie bei anderen Asien-Fonds, zieht Lee über diesen Zeitraum am Ende wieder mit der Konkurrenz gleich.

2. Die aktuelle Positionierung

Von der von China ausgehenden Hektik an den asiatischen Aktienmärkten hat sich Lee nicht anstecken lassen: Die Veränderungen in der Asset Allocation seit Ende April sind eher marginal und gehen in erster Linie auf Marktbewegungen und nicht auf aktive Umschichtungen zurück. Auffällig allein der mehr als halbierte Anteil von Aktien aus Singapur, während Taiwan nach Zukäufen bei Hon Hai Precision nun eine geringfügig größere Rolle spielt. Lee sieht beim weltgrößten IT-Zulieferer nicht nur eine Unterbewertung, sondern auch Potenzial für höhere Gewinne und Ausschüttungen.

Verkauft hat Lee seine Beteiligung am in Hongkong gelisteten Mischkonzern CK Hutchison, weil die Aktie den zuvor ermittelten Zielkurs überschritten hat. Auch bei Jardine Matheson und Taiwan Semiconductor Manufacturing nahm er zuvor erzielte Gewinne mit. Größtes Ländergewicht neben Hongkong bleibt Australien. Lee: „Dort ist die Dividendenkultur deutlich stärker ausgeprägt als in anderen Ländern der Region, und es gibt eine ganze Reihe multinationaler Unternehmen mit global wettbewerbsfähigen Produkten.“

3. Drei Fragen an King Fuei Lee

DER FONDS: Sie haben bereits im Januar von einer Blasenbildung in China gesprochen. Nun, nachdem die Blase geplatzt ist – sehen Sie in diesem Markt wieder Chancen?

King Fuei Lee: China nimmt in unserem Portfolio generell nur wenig Raum ein. Das liegt aber vor allem daran, dass es sich noch immer um einen recht unausgereiften Börsen-Standort handelt. Dementsprechend niedrig ausgeprägt ist die Bereitschaft vieler Firmen, ihren Aktionären eine Dividende zu zahlen. Beteiligt sind wir dort derzeit nur an einem Energie- und einen Telekom-Unternehmen.

Neben China haben Sie auch Korea deutlich untergewichtet. Warum?

Es gibt kaum ein Land auf der Welt, in dem die Ausschüttungspolitik der Unternehmen restriktiver ist. Das dürfte sich auf absehbare Zeit nicht ändern. Deshalb haben wir wenig Veranlassung, in Korea zu investieren.

Wie lautet ganz generell Ihr Ausblick für die Region?

Die Börsen in Südostasien leiden, wie andernorts auch, unter einem deflationären Druck, den die Notenbanken durch ihre lockere Geldpolitik noch verstärkt haben. Das macht es vielen Unternehmen schwer, ihre Erträge zu steigern, was wiederum niedrigere Bewertungen nach sich ziehen müsste. In einem solchen Umfeld kommt es mehr denn je darauf an, Firmen mit einem hohen Cashflow, nachhaltigen Dividendenzahlungen und soliden Bilanzen zu identifizieren. Das gelingt uns aber nach wie vor. Zudem glauben wir, dass Chinas Regierung die aktuellen Wirtschaftsprobleme in den Griff bekommen wird.

Von: Egon Wachtendorf

Quelle: DAS INVESTMENT.

Siehe auch

FondsProfessionell: FFB-Chef: “Wir bleiben Teil von Fidelity”

Fidelity sucht einen Käufer für die FIL Fondsbank (FFB), hieß es im Sommer 2023. Doch das ist Geschichte, sagt FFB-Geschäftsführer Jan Schepanek im Interview mit FONDS professionell. Im Gespräch erläutert er, wie es zu dieser Entscheidung kam – und welche Pläne er mit der Fondsplattform hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert