SJB | Korschenbroich, 24.07.2015. Der Goldpreis pendelt nach dem Fünfjahrestief am Montag um die 1.100-Dollar-Marke. Doch ist damit die Talfahrt beendet? Der Investmentspezialist Max Otte gibt eine Antwort und erklärt, wieso er sein Gold-Engagement reduziert.
DAS INVESTMENT: Am Montag hat der Goldpreis ein Fünfjahrestief erreicht. Damit bleibt das Edelmetall auf Talfahrt, auch die Goldminenaktien stürzen nach unten. Sind die jüngsten Turbulenzen nur das Ergebnis von Spekulationen? Oder gibt es andere fundamentale Gründe?
Max Otte: Chinas Notenbank hat weniger gekauft, als erwartet. Das war einer der Gründe für den Kursverfall.
Geht es weiter abwärts mit Goldtiteln?
Ein weiterer Kursverfall ist nicht ausgeschlossen. Wir sind noch in Goldtiteln engagiert, haben aber unser Exposure reduziert, da einige Titel doch auch eine hohe Schuldenlast zu tragen haben.
Wo sehen Sie einen Boden für Gold? Und reicht der Preis für die Minengesellschaften aus, um wirtschaftlich zu fördern?
Noch können die meisten Gesellschaften mit Gewinn fördern. Der Zyklus ist aber noch nicht am Boden angelangt.
Was muss passieren damit Gold die Kurve bekommt?
Wahrscheinlich müssen erst ein paar Förderer mit hohen Kosten aus dem Markt ausscheiden, damit sich das Angebot verknappt.
Nach den jüngsten Entwicklungen: Wann rechnen Sie mit einem nachhaltigen Anstieg des Goldpreises?
So etwas kann dauern.
Würden Sie jetzt Gold kaufen oder lieber noch abwarten?
Das hängt natürlich von der persönlichen Situation ab. Wer noch kein Gold hat: nur zu. Wer schon Gold hat, kann anfangen, aufzustocken. Kurse um 900 Dollar sind aber durchaus möglich, so dass man noch etwas Pulver trocken halten sollte.
Von: Oliver Alegiani
Quelle: DAS INVESTMENT.