Biotec | Küsnacht, 17.07.2015.
Übernahmen sorgen im 2. Quartal 2015 für kräftige Kursgewinne im Portfolio von BB Biotech
Die Biotechnologiebranche hat sich im 2. Quartal 2015 trotz gegenläufigem Markttrend positiv entwickelt: Während die US-Indizes an Ort traten und der DAX und der SMI sich sogar negativ entwickelten, legte der Nasdaq Biotech Index (NBI) 7.5% in USD zu. BB Biotech konnte die Entwicklung gemessen am Inneren Wert (NAV) mit 9.2% in CHF, 9.3% in EUR und 13.6% in USD sogar übertreffen.
Die Aktie konnte sich der Volatilität nicht entziehen und gab um 7.3% in CHF und 7.0% in EUR nach. Die erfreuliche Portfolioentwicklung wurde vor allem durch Kursgewinne der Beteiligungen im Mid-Cap-Bereich erreicht. Dazu leisteten anhaltende Übernahmeaktivitäten und erfolgreiche Produktinnovationen den grössten Beitrag. Der Nettogewinn nach Steuern für das 2. Quartal beläuft sich auf CHF 337.4 Mio.
Die Portfolioanpassungen im 2. Quartal fielen wegen der Übernahme von Synageva und der starken Kursperformance von Immunogen umfangreicher als gewöhnlich aus. Mit Alder Biopharmaceuticals, Juno Therapeutics und Kite Pharma wurden drei neue Positionen aufgebaut. Fusionen und Übernahmen spielen auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Biotech-Sektor. Dem 2. Halbjahr 2015 kommt bezüglich Produktzulassungen und Daten für Wirkstoffe in der späten klinischen Entwicklung grosse Bedeutung zu.
Das 2. Quartal erwies sich für die Aktienmärkte als schwierig. In Europa dominierten die Unsicherheiten über einen möglichen Zahlungsausfall Griechenlands und in den USA spielten Spekulationen um den Zeitpunkt möglicher Zinsanhebungen der US-Notenbank eine zentrale Rolle. Die US-Indizes, wie etwa der Dow Jones, der S&P 500 und der Nasdaq 100, traten im 2. Quartal auf der Stelle, während die meisten europäischen Börsen, darunter der DAX und der SMI, diese Periode im negativen Terrain beendeten. Der Biotechnologiesektor schloss erneut fester als andere Aktienindizes. Der Nasdaq Biotech Index (NBI) setzte seinen Aufwärtstrend fort und legte 7.5% in USD zu.
BB Biotechs Innerer Wert (NAV) stieg im 2. Quartal um solide 9.2% in CHF, 9.3% in EUR und 13.6% in USD und übertraf damit die Sektorbenchmark (NBI). Im Gegensatz zum 1. Quartal konnte die Kursentwicklung von BB Biotech nicht mit der Entwicklung ihres zugrunde liegenden Inneren Wertes mithalten und rutschte wie die europäischen Märkte ins Minus. Die Aktie büsste im 2. Quartal 7.3% in CHF und 7.0% in EUR ein.
Dank der anhaltend starken Portfolioperformance im 2. Quartal weist BB Biotech einen Nettogewinn nach Steuern von CHF 337.4 Mio. aus – ein deutliches Plus verglichen mit CHF 195.4 Mio. im Vorjahreszeitraum.
Performance im 1. Halbjahr 2015
BB Biotech erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten 2015 für ihre Aktionäre eine Gesamtrendite von 21.5% in CHF, 38.7% in EUR und 29.1% in USD. Während dieses Zeitraums stieg der Innere Wert (NAV) um 20.8% in CHF, 39.3% in EUR und 28.4% in USD, wobei alle Werte die Barmittelausschüttung von CHF 11.60 pro Aktie berücksichtigen.
Daraus resultiert ein Nettogewinn für das 1. Halbjahr von CHF 716.8 Mio. – gegenüber einem Nettogewinn von CHF 261.1 Mio. für die gleiche Vorjahresperiode. Das verwaltete Kundenvermögen von BB Biotech stieg dank der Zuwächse im 2. Quartal bis Ende Juni auf ungefähr CHF 4 Mrd. BB Biotech baut damit ihre Position als der führende spezialisierte Biotech-Anleger in Europa aus.
Die Beteiligungsgesellschaft setzte ihr Aktienrückkaufprogramm im 2. Quartal fort und nutzte Baissemärkte zum Rückkauf von 43 150 eigenen Aktien über die zweite Handelslinie. Seit Beginn dieses Aktienrückkaufprogramms hat das Unternehmen bisher 634 725 Aktien zurückgekauft, womit es in etwa 54% seiner geplanten Rückkäufe getätigt hat. Die Kapitalrückflüsse an die Aktionäre, die sich aus der Barmittelausschüttung von CHF 11.60 pro Aktie im März und den Aktienrückkäufen der ersten sechs Monate zusammensetzen, beliefen sich auf insgesamt CHF 152.4 Mio.
Die BB Biotech setzt starke Performance fort
Die Entwicklung des NAV von BB Biotech im 2. Quartal 2015 wurde vorwiegend durch Kursgewinne der Beteiligungen im Mid-Cap-Bereich getrieben. Dazu leisteten anhaltende Übernahmeaktivitäten und erfolgreiche Produktinnovationen den grössten Beitrag. Wie bereits im Vorjahr fielen die Erstquartalszahlen 2015 der höher kapitalisierten Unternehmen uneinheitlich aus. Celgene verfehlte mit ihren Geschäftszahlen für das 1. Quartal die Markterwartungen, während Gilead die Schätzungen dank der starken Entwicklung ihres HCV-Geschäfts deutlich übertraf.
Den grössten Beitrag zur Portfolioperformance während der drei letzten Monate bot Synageva. Alexion hatte im Mai die Übernahme von Synageva für USD 8.4 Mrd. bekanntgegeben. Das entspricht einer Prämie von über 100% auf den Schlusskurs des letzten Handelstages vor der Bekanntgabe des Angebots. BB Biotech realisierte dank des vollständigen Verkaufs ihrer Position in Synageva über den Markt einen beachtlichen Gewinn von CHF 115.4 Mio. und generierte daraus über CHF 222 Mio. an Barmitteln. Zusammen mit dem Verkauf von Pharmacyclics im März 2015 brachten M&A-Aktivitäten im Biotech-Sektor BB Biotech Mittel von rund CHF 389 Mio. und erklären im Wesentlichen den Barmittelbestand von etwa CHF 133 Mio. per Ende Juni.
Positive Daten einer erweiterten Studie zu Abaloparatid-SC (ABL) bei Osteoporose, die einen klinischen Nutzen gegenüber Forteo zeigten, waren der wichtigste Impulsgeber für Radius Health. Dank ihrer höheren Marktbewertung zählte Radius Ende Juni zu den Kerninvestments von BB Biotech. Zu deren Kernbeteiligungen zählen im Mid-Cap-Bereich darüber hinaus Agios, Incyte, Isis und Actelion und die zwei Large Caps Celgene und Gilead.
Die auf der diesjährigen ASCO im Juni veröffentlichten klinischen Versuchsdaten hatten erhebliche Auswirkungen auf die Aktienkurse im Biotech-Sektor und zogen Portfolioanpassungen nach sich. Halozymes Bewertung stieg nach Veröffentlichung von Studienergebnissen zu PEG-PH20 bei metastasierendem Bauchspeicheldrüsenkrebs, die eine Verdopplung des progressionsfreien Überlebens, eine Trendverbesserung beim Gesamtüberleben und eine bessere Kontrolle von Zwischenfällen zeigten. Immunogen gab auf der ASCO-Konferenz Daten einer frühklinischen Studie zu ihrem Folatrezeptor-Antikörper IMFG853 bei Eierstockkrebs bekannt. BB Biotech nutzte den darauffolgenden kräftigen Kursanstieg der Aktie zum Verkauf ihrer gesamten Position in dem Titel. Die unlängst veröffentlichten Daten zu Neratinib von Puma Biotechnology entsprachen ganz und gar nicht den Markterwartungen. Während die vor einem Jahr präsentierten anfänglichen Daten vielversprechend erschienen, deuteten die jüngsten Daten auf einen geringeren Wirksamkeitsvorteil Neratinibs gegenüber dem Placebo auf. Der Anteil an Frauen, die frei von invasiven Krankheiten waren, lag in der Neratinib-Gruppe bei 93.9% verglichen mit 91.6% im Placebo-Arm. Zum Jahresende legt das Unternehmen Daten für den dreijährigen Beobachtungszeitraum vor. Besonderes Interesse wird der Frage gelten, ob die Wirksamkeit gestiegen ist.
Mehrere Portfolioanpassungen im 2. Quartal
Die Portfolioanpassungen im 2. Quartal fielen umfangreicher als gewöhnlich aus. Grund dafür war BB Biotechs beachtliche Cash-Generierung infolge der Synageva-Übernahme durch Alexion. Darüber hinaus trennte sich BB Biotech mit Immunogen von einer zweiten Position, nachdem die Aktie infolge positiver Daten einer frühklinischen Studie kräftig zugelegt hatte.
BB Biotech identifizierte im Mid-Cap-Bereich weitere attraktive Unternehmen und baute im 2. Quartal drei neue Positionen auf. Bei der ersten Position handelt es sich um Alder Biopharmaceuticals, einen Entwickler von Wirkstoffen zur Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems, bei den zwei weiteren um die Onkologie-Unternehmen Juno Therapeutics und Kite Pharma, die BB Biotech zum Ende des 2. Quartals in ihr Aktienportfolio aufnahm.
Alder entwickelt einen Anti-CGRP-Antikörper zur Behandlung von Patienten mit mässiger bis ernster Migräne. Das Unternehmen veröffentlichte vielversprechende Phase-II-Daten zu einer intravenösen Einzelinfusion, die bei einem Drittel der Patientengruppe eine Verringerung der Migränetage um 75% und bei 16% eine Verringerung der Migränetage um 100% gegenüber der Basislinie über einen Zeitraum von drei Monaten bewirkte. Mit dem Beginn der Pivotalstudie für eine intravenöse Darreichungsform wird Ende 2015 gerechnet.
Juno und Kite sind tonangebende Unternehmen im CAR-T-Bereich. Beide Unternehmen entwickeln neuartige Zellimmuntherapien auf Grundlage von zwei Plattformen – nämlich den chimärischen Antigen-Rezeptoren (CAR) und den T-Zell-Rezeptoren (TCR). Nach ihrer genetischen Modifikation im Labor werden die veränderten T-Zellen, die mit einem neuen Erkennungs- und Effektorelement versehen wurden, in den Körper zurückinfundiert. Erkennen diese T-Zellen CD19-positive Zellen, kommt es zur Aktivierung und Vermehrung der T-Zellen, die dann beginnen, besagte oberflächenmarkierten CD19-Zellen zu zerstören, bei denen es sich um Hämozyten handelt. Derartig genetisch veränderte T-Zellen wurden an Late-Stage-Patienten mit akuter Lymphoblastenleukämie (ALL) getestet und führten zu einem bisher nicht gekannten Ansprechen des Tumors. Beide Unternehmen investieren weiter in zukunftsweisende Technologien und Produktionsanlagen mit dem Ziel, hochwirksame und kommerziell nutzbare Produkte für Patienten und das Gesundheitssystem bereitzustellen.
Branchentreiber und Bewertungsüberlegungen
Fusionen und Übernahmen spielen weiterhin eine wichtige Rolle. In einem Umfeld, das durch niedrige Zinsen, gesunde Bilanzen und bahnbrechende Innovationen kleinerer Unternehmen geprägt ist, stehen Übernahmen von Produkten und Produktpipelines weiterhin hoch im Kurs. Abgesehen von Synageva, dessen Übernahme bereits beschlossene Sache ist, werden weitere kleinere Unternehmen und Mid Caps aus dem Beteiligungsportfolio von BB Biotech als mögliche Übernahmekandidaten gehandelt. Dass BB Biotech häufiger von derartigen Transaktionen betroffen ist, liegt daran, dass der Fokus ihres Anlageentscheidungsprozesses kleineren und mittleren Unternehmen mit innovativen Produktkandidaten gilt. BB Biotech sieht darin mittel- und längerfristig erhebliches Bewertungspotenzial.
Die Bewertungen im Large-Cap-Bereich sind weiterhin attraktiv. Gilead wird mit einem KGV 2016 von 10x gehandelt. Celgene ist mit einem KGV 2016 im hohen Zehnerbereich und einer sehr attraktiven PEG-Ratio von unter 1 bewertet. Da die aktuellen Kurse im Small- und Mid-Cap-Bereich gegenwärtig entweder höhere klinische Erfolgsraten oder tiefere Diskontierungssätze berücksichtigen, erfüllen viele Unternehmen, welche sich in einem vergleichsweise frühen Stadium der Medikamentenentwicklung befinden, nicht BB Biotechs Anlagekriterien. BB Biotech bleibt daher weiterhin sehr selektiv, was Engagements in diesen Marktsegmenten anbelangt, und hält an ihrer Anlagepolitik beziehungsweise -strategie fest, zunächst Daten zu Machbarkeitsstudien abzuwarten, bevor sie erste Investitionen tätigt.
Zahlreiche Meilensteine bis zum Jahresende 2015
Dem 2. Halbjahr 2015 kommt sowohl in Bezug auf Produktzulassungen als auch hinsichtlich der Daten für Wirkstoffe in der späten klinischen Entwicklung weiterhin grosse Bedeutung zu. Bereits Anfang Juli wurden zwei wichtige Produkte zugelassen. So erhielt Vertex die US-Zulassung für Orkambi (die Kombinationstherapie aus Lumacaftor und Ivacaftor) zur Behandlung von Mukoviszidose-Patienten mit F508del-Mutation, und Gilead erhielt von den japanischen Behörden die Zulassung für Harvoni, womit sie die Expansion ihres HCV-Geschäfts vorantreiben kann.
Die nachfolgend aufgeführten wichtigen Präparate, die von BB Biotechs Portfoliounternehmen entwickelt werden, dürften in der 2. Jahreshälfte 2015 zugelassen werden:
Praluent (Regeneron/Sanofi) für Patienten mit Hypercholesterinämie
Rolapitant (Tesaro) bei Übelkeit und Erbrechen nach einer Chemotherapie
Asfotase Alfa bei Hypophosphatasie (HPP) und Sebelipase Alfa (beide Alexion) bei lysosomaler saurer Lipase (LAL)
Uptravi (Actelion) zur Behandlung von PAH-Patienten
der langzeitwirksame Faktor-VIII-Wirkstoff (Swedish Orphan Biovitrum) als Hämophilie-A-Therapie
Hinzu kommen Daten zu vielen Pipelineprojekten, die Portfoliounternehmen von BB Biotech betreiben. Dazu zählen unter anderem klinische Versuchsdaten zu Ataluren von PTC Therapeutics bei Patienten mit Duchennescher Muskeldystrophie, Eravacyclin von Tetraphase zur Behandlung komplizierter Harnwegsinfektionen und Solithromycin von Cempra bei schwerer Lungenentzündung sowie die Abschlussergebnisse für Olaparib von Clovis gegen Eierstockkrebs und für ALD403 von Alder bei chronischer Migräne.
Die öffentliche Debatte um die Preisgestaltung von Medikamenten, in deren Mittelpunkt die Preise für Gileads HCV-Produkte Sovaldi und Harvoni standen, hat nachgelassen. BB Biotech erwartet eine weitere öffentliche Diskussion, sobald Präparate neuer bedeutender Wirkstoffklassen lanciert werden, die breite Patientenpopulationen mit chronischen Krankheiten adressieren. Die PCSK9-Antikörper, wie etwa Praluent von Regeneron/Sanofi und Amgens Repatha, werden voraussichtlich die nächsten Wirkstoffe sein, deren Preise zur Diskussion stehen. BB Biotech ist überzeugt, dass sich für differenzierte und innovative Arzneimittel, die Patienten, Ärzten und dem Gesundheitssystem signifikanten klinischen und pharmaökonomischen Nutzen bringen, weiterhin attraktive Preise erzielen lassen.
Der Zwischenbericht per 30. Juni 2015 ist verfügbar unter www.bbbiotech.com
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Unternehmensprofil
BB Biotech beteiligt sich an Gesellschaften im Wachstumsmarkt Biotechnologie und ist heute einer der weltweit grössten Anleger mit CHF 4.0 Mrd. Assets under Management in diesem Sektor. BB Biotech ist in der Schweiz, in Deutschland und in Italien notiert. Der Fokus der Beteiligungen liegt auf jenen börsennotierten Gesellschaften, die sich auf die Entwicklung und Vermarktung neuartiger Medikamente konzentrieren. Für die Selektion der Beteiligungen stützt sich BB Biotech auf die Fundamentalanalyse von Ärzten und Molekularbiologen. Der Verwaltungsrat verfügt über eine langjährige industrielle und wissenschaftliche Erfahrung.