Das Investment: Gibt es bald Haltefristen für Investmentfonds?

sjb_werbung_das_investment_300_200SJB | Korschenbroich, 30.06.2015. Massive Anteilsrückgaben bei Fonds sind nicht nur ärgerlich für Fondsmanager und verbliebene Anleger. Sie sind auch eine Gefahr für die Finanzstabilität. Das meint die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) – und will Abhilfe schaffen.

Wenn viele Anleger auf einmal aus einem Investmentfonds aussteigen wollen, müssen Fondsmanager ihre Aktiva – oft zu einem ungünstigen Zeitpunkt – verkaufen. Das wirkt sich negativ auf die Wertentwicklung aus.Leidtragende sind die Anleger, die dem Fonds treu bleiben. Doch das ist noch nicht alles. In Krisenzeiten bedrohen massive Mittelabflüsse zudem die Finanzstabilität. Das meint die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).

Die BIZ hat auch schon eine Idee, wie sie die Finanzstabilität wahren will. „Rücknahmerisiken können durch Liquiditätspuffer und Beschränkungen der schnellen Rückzahlungen aus Fonds adressiert werden“, zitiert das Handelsblatt aus einem Schreiben der Finanzorganisation (Artikel kostenpflichtig). Im Klartext heißt das, dass die Bank plant, in Stressphasen Haltefristen für Fonds einzuführen. „Das ist eine Option, die derzeit untersucht wird“, bestätigte BIZ-Chef Jamie Caruana gegenüber dem Handelsblatt.

Systemrelevante KAGs: Kommt es auf die Größe an?

Doch damit nicht genug. Die Regulierungsbehörden wollen zudem systemrelevante Kapitalanlagegesellschaften (KAGS) ausmachen. Für diese Fondsriesen sollen dann strengere Vorschriften gelten, ähnlich wie bei systemrelevanten Banken. Derzeit arbeiten der Finanzstabilitätsrat (FSB) und die Wertpapieraufseher nach Handelsblatt-Informationen daran, Kriterien für Systemrelevanz einzelner Gesellschaften zu identifizieren. Welche Rolle dabei die Größe der Gesellschaft spielen soll, ist derzeit noch unklar.

Von: Svetlana Kerschner

Quelle: DAS INVESTMENT.

Siehe auch

FondsProfessionell: FFB-Chef: “Wir bleiben Teil von Fidelity”

Fidelity sucht einen Käufer für die FIL Fondsbank (FFB), hieß es im Sommer 2023. Doch das ist Geschichte, sagt FFB-Geschäftsführer Jan Schepanek im Interview mit FONDS professionell. Im Gespräch erläutert er, wie es zu dieser Entscheidung kam – und welche Pläne er mit der Fondsplattform hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert