SJB | Korschenbroich, 05.11.2014.
Antizyklisch agierende vermögens verwaltende Fonds sind am Markt nicht besonders zahlreich. Doch der von Peter Huber gemanagte Strategiefonds gehört ganz sicher in diese Kategorie. Für seinen flexibel agierenden Multi-Asset-Fonds hat Huber zuletzt die Bestände bei Goldminenaktien sowie bei Emerging-Markets-Titeln erhöht.
„Antizyklische Anleger kaufen oft etwas zu früh“, betont StarCapital-FondsManager Peter Huber. So sei der Einstieg bei Goldminenaktien und diversen Schwellenländer-Papieren zwar auf einem günstigen Kursniveau erfolgt, der Abschwung habe sich danach aber noch weiter fortgesetzt. Im Portfolio des StarCapital Huber Strategy 1 A EUR (WKN A0NE9D, ISIN LU0350239504) habe man deshalb die Konsequenzen gezogen und die Quote der Goldminentitel wieder auf 3,2 Prozent des FondsVermögens halbiert. Unverändert festhalten will Marktexperte Huber hingegen an den ausgebauten Engagements im Bereich der Emerging Markets, wo ihn besonders das Bewertungsniveau der ausgewählten Titel überzeugt.
Der StarCapital Huber Strategy 1 ist ein dynamisch agierender Mischfonds, der neben globalen Aktien auch Anleihen und Geldmarktinstrumente zu seinem Anlageuniversum zählt. Der Schwerpunkt des langfristig orientierten vermögensverwaltenden Fonds liegt auf Aktienanlagen, eine ausgewogene Vermögensstruktur wird durch zusätzliche Investments in Zertifikate, Rohstoffe, Währungen und Immobilienfonds sichergestellt. Besonders wichtig ist FondsManager Huber ein optimales Chance-Rsiko-Verhältnis, weshalb er je nach Marktphase die Gewichtung der einzelnen Assetklassen flexibel handhabt. Durch die dynamische Vermögensallokation ergeben sich überdurchschnittliche Ertragschancen, allerdings muss der FondsAnleger auch bereit sein, dafür temporär erhöhte Kursschwankungen zu akzeptieren. Der StarCapital Huber Strategy 1 nutzt als Benchmark eine Kombination aus 60 Prozent MSCI World und 40 Prozent JPMorgan Government Bond Index (GBI), jeweils in Euro. Der am 29. Februar 2008 aufgelegte Fonds verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 135,9 Millionen Euro und ist mit einer Aktienquote von 56 Prozent für seine eigenen Verhältnisse derzeit zurückhaltend angelegt. Seit Auflage verzeichnet der StarCapital-Fonds eine kumulierte Wertentwicklung von +35,3 Prozent in Euro, im Gesamtjahr 2013 konnte der eigene Vergleichsindex klar geschlagen werden: Einer Rendite von +12,2 Prozent in Euro stand eine deutlich schwächere Performance der Benchmark von +7,1 Prozent gegenüber. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie des Fonds im Detail aus?
FondsStrategie. Diversifikation. Vollführt.
Der StarCapital Huber Strategy 1 strebt einen langfristigen Wertzuwachs durch eine auf Aktien fokussierte, insgesamt aber breit diversifizierte Vermögensanlage an. Durch die weite Streuung des FondsVermögens auch über Rententitel, Festgeld, Rohstoffe und Devisen sowie die Berücksichtigung zahlreicher unkorrelierter Assetklassen wird das Risiko des Fonds reduziert. Positiv wirkt sich zudem die hohe geographische Diversifikation aus, die neben europäischen und asiatischen Papieren auch Schwellenländertitel berücksichtigt. FondsManager Huber hat durch seine langjährige Erfahrung ein gutes Gespür für das frühzeitige Erkennen von Trends in den jeweiligen Assetklassen und kann somit durch die dynamische Anpassung des Portfolios die Chancen auf eine positive Wertentwicklung steigern. Ein kritisches Kursniveau erblickt Huber derzeit im Bereich der Technologieaktien, wo „dubiose Titel in atemberaubende Höhen gejagt werden“. Deutliche Anzeichen einer fundamentalen Überbewertung weise generell der US-Markt auf, so Huber weiter. Das Gewinnwachstum der US-Firmen stamme überwiegend nicht mehr aus dem operativen Geschäft, die Gewinne pro Aktie würden durch massive Aktienrückkäufe nach oben getrieben. Weitere Alarmzeichen für den Marktexperten: An der NASDAQ würden nur noch 37 Prozent der Aktien über ihrer 200-Tage-Linie notieren, zudem mahne das Shiller-KGV für den US-Gesamtmarkt zur äußersten Vorsicht. Denn die Kennzahl, die den Durchschnitt der realen Unternehmensgewinne über die letzten zehn Jahre misst, habe auf dem aktuellen Niveau von über 25 eine kritische Höhe erreicht. Um rund 30 Prozent müsse der US-Aktienmarkt fallen, um wieder auf seinem Fair Value zu notieren, resümiert Huber. Seine Konsequenz: Nach US-Aktien sucht man im Portfolio des StarCapital-Fonds vergeblich. Wie ist dieser stattdessen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. Schwellenländer. Präferiert.
Im Portfolio des StarCapital Huber Strategy 1 liegen Anleihen mit einem Anteil von 32,7 Prozent am FondsVermögen in der Asset Allokation vorn. Nur knapp dahinter rangieren europäische Aktien, die 30,0 Prozent des FondsVolumens abdecken. Dividendenpapiere aus Asien und den globalen Emerging Markets machen 22,8 Prozent der FondsBestände aus, der Anteil der Goldminenaktien liegt mit 3,2 Prozent lediglich im Rahmen einer Beimischung. Recht hoch ist zum Stichtag 30. September die Kassenhaltung des Fonds, die – angesichts der kritischen Einschätzung der Marktverfassung verständlich – bei 11,3 Prozent des FondsVermögens liegt.
Unter den zehn größten Einzelpositionen des Fonds ragen zwei Investments in Aktienindizes heraus: 3,8 Prozent des FondsVolumens hat Peter Huber in einen iShares-ETF auf die BRIC-Staaten (Brasilien, Indien, China und Russland) investiert, 2,8 Prozent des FondsVermögens sind in einem ETF auf den chinesischen CSI 300 angelegt. Ansonsten wird die Top 10 von vergleichsweise attraktiv verzinsten Anleihen von Emittenten der Schwellenländer dominiert: Eine Anleihe mit 5,75-prozentigem Kupon von Indian Oil findet sich neben Papieren des chinesischen Ölunternehmens Sinopec oder vom russischen Gasriesen Gazprom. Am Währungsmarkt ist FondsManager Huber derzeit mit Anleihen in brasilianischen Real (Emittent: KfW) sowie mit Rentenpapieren in norwegischen Kronen aus dem Hause VW engagiert. Euro-Anleihen europäischer Telekommunikationsunternehmen wie T-Mobile und KPN runden das Portfolio ab.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Moderat.
Der StarCapital Huber Strategy 1 wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse einer kombinierten Benchmark aus dem globalen Aktien- sowie Anleihenbereich gegenübergestellt. Diese besteht zu 60 Prozent aus dem weltweit anlegenden Dow Jones World Index, zu 40 Prozent aus dem Barclays Capital Aggregate Bond, der den globalen Anleihenmarkt abbildet. Die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und zusammengesetztem Referenzindex ist moderat, der Gleichlauf nicht übermäßig stark ausgeprägt. Die Korrelation zwischen Fonds und Vergleichsindex liegt über drei Jahre bei 0,58, für ein Jahr legt sie leicht auf 0,59 zu. Hier zeigt sich, dass FondsManager Huber mit seiner flexiblen Portfolioallokation eine weitgehende Unabhängigkeit des Fonds vom Verlauf der internationalen Aktien- und Anleihenmärkte erreicht. Eine positive Diagnose, die durch den Blick auf die Kennzahl R² bestätigt wird. Diese liegt für drei Jahre bei 0,33, über ein Jahr fällt sie mit 0,35 kaum höher aus. Damit haben sich mittelfristig 67 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 65 Prozent. Auch der Tracking Error von 9,18 Prozent über die letzten drei Jahre weist auf eine recht eigenständige Kursentwicklung des StarCapital-Fonds hin. Was bedeutet dies für die Schwankungsneigung des Produktes?
FondsRisiko. Beta. Attraktiv.
Der StarCapital Huber Strategy 1 weist für drei Jahre eine Volatilität von 11,38 Prozent auf, die merklich oberhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der kombinierte Vergleichsindex aus DJ World und Barclays Capital Aggregate Bond mit 7,30 Prozent in diesem Zeitraum zu verzeichnen hat. Über ein Jahr kann der dynamische Mischfonds hingegen eine geringere Volatilität als die Benchmark aus dem Aktien- und Anleihenbereich verzeichnen: Hier beträgt die „Vola“ des StarCapital-Fonds 4,94 Prozent, während der von der SJB zusammengesetzte Referenzindex eine Schwankungsbreite von 6,02 Prozent aufweist. Zwar sorgt die längerfristige Volatilitätserhöhung für ein zeitweise ungünstigeres Risikoprofil des Fonds, doch Investoren wissen, dass der chancenorientierte Anlagestil von FondsManager Huber im Einzelfall überdurchschnittliche Kursschwankungen bedingt – der Preis für die Wahrnehmung besonderer Ertragschancen.
Dass die Wertschwankungen des FondsPortfolios nicht prinzipiell höher als diejenigen der Benchmark ausfallen, manifestiert sich in dem Beta des Fonds von 0,92 über drei Jahre. Im letzten Einjahreszeitraum präsentiert sich die Risikokennzahl mit 0,53 noch attraktiver – eine Folge der zuletzt gesunkenen Schwankungsintensität des StarCapital-Produktes. FondsManager Huber gelingt es immer wieder, mit seinem Mischfonds einen unter dem Marktniveau liegenden Beta-Wert zu erreichen. Dies beweist der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Kennzahl über drei Jahre: In 26 der letzten 36 Einjahresperioden fiel das Beta niedriger als der Marktrisikofixwert von 1,00 aus und nahm dabei positive Werte von zutiefst 0,21 an. Lediglich in 10 Einzelzeiträumen lag die Risikokennzahl über Marktniveau und erreichte einen Wert von maximal 1,30. Damit schneidet der Fonds im Risikovergleich besser als die Benchmark ab; im Einzelfall bewegen sich Fonds und SJB-Vergleichsindex sogar gegenläufig, wie die Periode von Mai 2013 mit einem negativen Beta-Wert von -0,22 demonstriert. Welche Renditeergebnisse konnte FondsManager Huber auf dieser Basis erzielen?
FondsRendite. Alpha. Ausgeprägt.
Per 27. Oktober 2014 hat der StarCapital Huber Strategy 1 über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +25,11 Prozent in Euro bzw. eine Rendite von +7,74 Prozent p.a. aufzuweisen. Eine attraktive Performance für den flexibel agierenden Mischfonds, wie auch die Gegenüberstellung zum kombinierten SJB-Vergleichsindex aus 60 Prozent Dow Jones World und 40 Prozent Barclays Capital Aggregate Bond verdeutlich: Für drei Jahre kommt dieser auf einen Wertzuwachs von +23,52 Prozent, was einem jährlichen Plus von +7,29 Prozent entspricht. Beim Wechsel auf die kurzfristige Betrachtung büßt der StarCapital-Fonds seine Mehrrendite ein: Über ein Jahr hat der individuell gemanagte Multi-Asset-Fonds +2,29 Prozent in Euro an Wert gewonnen, der zusammengesetzte Vergleichsindex verzeichnet mit 7,70 Prozent einen deutlich höheren Wertzuwachs. Trotzdem bleibt FondsManager Huber der Gesamtsieger im Performancevergleich: Mit seinem individuell strukturierten Portfolio ist es ihm längerfristig gelungen, ein attraktives Renditeplus zum internationalen Aktien- und Anleihenmarkt zu erzielen.
Der Performancevorsprung des Fonds zur Benchmark wird auch an dem positiven Alpha ersichtlich, das über drei Jahre bei 0,12 liegt. Auf Jahressicht rutscht die Kennzahl hingegen ins Minus und erreicht einen Wert von -0,14. Doch die Perioden mit einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung im Vergleich zum kombinierten Referenzindex dominieren, wie die weitere Analyse zeigt. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich beweist sich, dass der global orientierte Multi-Asset-Fonds von StarCapital mit großer Regelmäßigkeit eine Mehrrendite zur Benchmark aufweisen konnte. In 20 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der Fonds eine Outperformance zur „Kombi“ aus Dow Jones- und Barclays-Index und markierte positive Alpha-Werte bis 1,78 in der Spitze. Die 16 Einzelperioden mit einer schwächeren Wertentwicklung sind zum einen in der Minderzahl, zum anderen mit einem Alpha von zutiefst -1,48 geringer ausgeprägt. Insgesamt kann das StarCapital-Produkt mit der besseren Renditestruktur aufwarten. Dass auch das Chance-Risiko-Verhältnis stimmt, belegt die über drei Jahre im grünen Bereich befindliche Information Ratio von 0,05.
SJB Fazit. StarCapital Huber Strategy 1.
Wer US-Aktien oder ominöse Internettitel wie Rocket Internet oder Zalando für überbewertet hält und lieber in kenntnisreich ausgewählte Aktien und Anleihen aus Europa und den Schwellenländern investieren will, findet im StarCapital Huber Strategy 1 den richtigen Fonds. Mit seiner Multi-Asset-Strategie verfolgt Marktexperte Huber einen antizyklischen Investmentansatz und erwirbt Goldminenaktien und substanzstarke Emerging-Markets-Titel auf einem günstigen Bewertungsniveau. Der langfristige Performancevorsprung zur SJB-Benchmark zeigt: Das Konzept geht auf!
StarCapital. Hintergründig.
Die StarCapital AG wurde 1996 gegründet und hat ihren Firmenstammsitz in Oberursel. Das FondsManagement mit seinem Schwerpunkt im klassischen Value-Investing wird von der StarCapital S.A. in Luxemburg ausgeübt. Verwaltetes Vermögen: 1,1 Milliarden Euro. Fonds in Deutschland: 7. Zu Umsatz und Gewinn macht die Firmengruppe keine Angaben. Stand: 31.12.2013. Abfrage: 30.10.2014.