Das Investment: Wegen zu hoher Gebühren: Morningstar stuft Union-Fonds herab – Klassiker kommt ungeschoren davon

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 20.10.2014. Nachdem Union Investment die Gebühren für mehrere Fonds erhöht hat, stuft Morningstar zwei Produkte der Fondsgesellschaft herab. Warum die Analysten die höheren Kosten der beiden Aktienfonds so negativ sehen und aus welchen Gründen sie trotzdem immer noch an den Flaggschiff-Fonds Uniglobal glauben.

Im Sommer hatte Union Investment die Gebühren etlicher Fonds – zum Teil deutlich – erhöht. Das geschah im Rahmen der Umstellung von der Kennzahl TER (Total Expense Ratio, Gesamtkostenquote) auf Ongoing Charges (laufende Kosten). Die Kritik von der Ratingagentur Morningstar kam prompt. Die Gebührenerhöhung sei „heimlich, still und leise“ durchgezogen worden und habe „einen faden Beigeschmack“, erklärte Ali Masarwah, Chefredakteur und Analyst der Ratingagentur Morningstar.

„Zu teuer für einen benchmarknahen Fonds”

Nun zieht Morningstar Konsequenzen. Das Analysehaus stuft die Aktienfonds Uni Euro Aktien und Invest Euroland von „Bronze“ auf „Neutral“ herab. “Uns fehlt die Überzeugung, dass der vorsichtige Ansatz in Verbindung mit der derzeitigen Gebührenbelastung langfristig einen signifikanten Mehrwert für Anleger schaffen kann”, schreibt Morningstar-Fondsanalystin Barbara Claus zur Begründung.

Laufenden Kosten von nunmehr 1,68 Prozent pro Jahr und die zusätzliche erfolgsabhängige Gebühr von 25 Prozent der Überrendite gegenüber dem Vergleichsindex seien zu viel für einen Fonds, der benchmarknah gefahren wird, begründet die Analystin die „Neutral“-Bewertung des 1,52 Milliarden Euro schweren Uni Euro Aktien. Das Gleiche gelte für den mit 145,6 Millionen deutlich kleineren Invest Euroland, der weitgehend identisch gemanagt wird.

„Outperformance-Potenzial intakt“

Den Flaggschiff-Fonds von Union Investment, Uniglobal (WKN: 849105), betrifft das allerdings nicht. Der Fonds, der zu den 100 Fonds-Klassikern von DER FONDS zählt, ist in der Uni Profi Rente enthalten. Das ist ein bei Anlegern beliebtes Riester-Rente-Produkt, der über Volks- oder Raiffeisenbanken vertrieben wird. Im Sommer überschritt der Fonds die Schwelle von 10 Milliarden Euro.

„Wir bedauern, dass Skalenvorteile, die sich aus dem stark gestiegenen Fondsvolumen ergeben, nicht an die Anleger weitergegeben werden“, schreibt Morningstar. Trotzdem gehen die Analysten davon aus, „dass das Outperformance-Potenzial des Fonds angesichts des soliden Ansatzes und umsichtigen Liquiditätsmanagements intakt ist“. Daher bestätigen sie das bisherige „Bronze“-Rating.

Von: Svetlana Kerschner

Quelle: DAS INVESTMENT.

Siehe auch

FondsProfessionell: FFB-Chef: “Wir bleiben Teil von Fidelity”

Fidelity sucht einen Käufer für die FIL Fondsbank (FFB), hieß es im Sommer 2023. Doch das ist Geschichte, sagt FFB-Geschäftsführer Jan Schepanek im Interview mit FONDS professionell. Im Gespräch erläutert er, wie es zu dieser Entscheidung kam – und welche Pläne er mit der Fondsplattform hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert