Fidelity | Konberg, 16.10.2014.
Trevor Greetham, Leiter taktische Asset Allocation, und Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity Worldwide Investment: Fed dürfte sich aktienfreundlich verhalten und eventuell auch eine Verschiebung der angekündigten Leitzinserhöhung ins Auge fassen. Ausblick vor allem für US-Aktien positiv. Historische Betrachtung spricht für deutliche Erholung in den kommenden 12 Monaten.
Trevor Greetham: ,,In den vergangenen Tagen haben wir eine starke Verkaufswelle an den Aktienmärkten gesehen. Dies war nicht zuletzt eine Reaktion auf die schwachen Wirtschaftsdaten aus Deutschland und China. Das Anlegervertrauen ist aktuell gering. Andererseits ist der Wachstumstrend in den USA robust, und die jüngst erst wieder gesunkenen Hypothekenzinsen sowie die fallenden Benzinpreise stärken in den USA weiter den Konsum.
Tatsächlich führen die fallenden Öl- und Rohstoffpreise zu disinflationären Tendenzen. Ich gehe daher davon aus, dass die US-Notenbank Fed sich aktienmarktfreundlich verhält und möglicherweise auch eine Verschiebung der geplanten Leitzinserhöhung ins Auge fasst.
In den kommenden Monaten erwarte ich daher nach dem aktuellen Rücksetzer wieder steigende Märkte. Vor allem US-Aktien sehe ich positiv. Wir haben Aktien in unseren Multi-Asset-Fonds deshalb übergewichtet und nutzen die Schwächephase zum Nachkaufen. Allerdings bin ich besorgt, dass der Abschwung in China an Fahrt gewinnen könnte, was dazu führt, dass ich Rohstoffe und Schwellenländer untergewichtet habe.”
Carsten Roemheld: ,,Dank dem Aufwärtstrend der US-Wirtschaft, deren Ausblick grundsätzlich weiter positiv bleibt, waren die Schwankungen an den Aktienmärkten in den vergangenen beiden Jahren bisher relativ gering. Nun hat der S&P 500 Index seit seinem September-Hoch bis 14. Oktober rund 7 Prozent verloren. Betrachtet man sich die historische Entwicklung, hat der S&P 500 seit 1950 in 24 Fällen in einem Dreimonatszeitraum mehr als 13 Prozent eingebüßt. In 15 dieser 24 Fälle hat er in den folgenden zwölf Monaten danach um mehr als 20 Prozent zugelegt.”