Das Investment: 9 Fonds im Crashtest: Die besten MENA-Aktienfonds

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 16.10.2014. In den aufstrebenden Regionen ist nichts zu holen? Weit gefehlt. Während die Aktienmärkte der großen Emerging Markets nur schwer wieder in Schwung kommen, brennt in der MENA-Region seit Anfang 2013 ein Kursfeuerwerk. Der aktuelle Crashtest zeigt, mit welchen Fonds Anleger am besten in Nordafrika und im Nahen Osten investieren.

Nach einem glänzenden Jahr 2013 geht es in diesem Jahr heiter weiter. Über 40 Prozent hat der Crashtest-Sieger, der Franklin MENA Fund, in den ersten neun Monaten 2014 schon zugelegt, der zweitplatzierte Magna MENA Fund sogar schon über 50 Prozent. Politische Unruhe scheint die Börsen der Region nicht wirklich zu stören.

MENA steht für Middle East & North Africa. Eine genaue Definition, welche Länder dazu gehören, gibt es nicht. Klassischerweise ist damit das Länderband gemeint, das sich von Marokko im Westen Nordafrikas bis hinüber nach Oman in den Osten der Arabischen Halbinsel erstreckt. Dabei handelt es sich weitgehend um Emerging Markets im Frühstadium, die sogenannten Frontier Markets. Im Mai hat MSCI den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar den Ritterschlag verliehen und sie in den Emerging-Markets-Index hochgestuft.

Da es nicht viele auf die Region spezialisierte Fonds gibt, heißt es genau hinschauen. In der Kategorie werden Fonds mit unterschiedlicher geografischer Ausprägung zusammengefasst. Der T. Rowe Price Middle East & Africa zum Beispiel investiert schwerpunktmäßig in Afrika, und zwar in ganz Afrika inklusive Südafrika. Beim Schroders Middle East hingegen spielt die Türkei eine große Rolle, die in anderen MENA-Fonds gar nicht enthalten ist.

Die drei Sieger-Fonds im Kurz-Porträt:

Platz 1: Franklin MENA Fund

Das Anlageuniversum des Crashtest-Siegers umfasst elf Länder in Nordafrika und auf der Arabischen Halbinsel. Die mit Abstand stärkste Gewichtung im Fonds (etwa ein Drittel) entfällt auf Saudi-Arabien, dem größten Aktienmarkt der Region. Ebenfalls hohe Anteile haben die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Ägypten und Kuwait, das Fondsmanager Bassel Khatoun (Foto) allerdings zurzeit gegenüber der Benchmark untergewichtet hat. „Der Markt ist schon ziemlich hoch bewertet, und politischer Stillstand würgt das Wirtschaftswachstum ab“, begründet Khatoun. Auf der Sektorenseite dominieren die Finanztitel. Den größten Indexsektor gewichtet Khatoun nochmals über, so dass dieser fast zwei Drittel des Fondsvermögens ausmacht.

Der Fonds wird bei Franklin Templeton Local Asset Management in Dubai gemanagt – völlig losgelöst vom Templeton-Emerging-Markets-Team unter der Leitung von Mark Mobius. Khatouns Mannschaft hat über 200 Aktien der Region im Blick, im Fonds sind zurzeit nur 29 davon enthalten. „Ins Portfolio kommen nur Aktien, die uns wirklich überzeugen“, begründet der Fondsmanager seinen Best-Ideas-Ansatz. Er bevorzugt mit einem starken Abschlag auf den inneren Wert gehandelte Unternehmen, die einen hohen Cashflow generieren. Hauseigenes Research und Unternehmensbesuche helfen, diese zu finden.

Wie schon in den vergangenen beiden Jahren liegt der Fonds auch 2014 klar vor der Benchmark. Über 40 Prozent hat er seit Jahresanfang bis Ende September zugelegt.

Platz 2: Magna MENA Fund

Den Magna MENA Fund könnte man mit der aktuellen Allokation auch als Golfstaaten-Fonds bezeichnen. 60 Prozent des Fondsvermögens stecken in saudi-arabischen Titeln, weitere 21 Prozent in Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Der Rest ist auf Katar und Kuwait aufgeteilt. Nur Ägypten mit einem Anteil von 5 Prozent erinnert daran, dass zum Fondsuniversum auch Nordafrika zählt. „In Ägypten finden wir ebenso wie in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten zurzeit am meisten attraktive Titel“, sagt Fondsmanager Akhilesh Baveja (Foto) von Charlemagne.

Die britische Investmentboutique hat einen starken Fokus auf Schwellenländer-Investments. Charlemagne-Fondsmanager arbeiten im Team und sind reine Bottom-up-Stockpicker. Die Länderallokation ergibt sich aus der Titelauswahl. Staaten mit hohen politischen Risiken sind jedoch kaum im Fonds vertreten.

„Wir glauben, dass die Märkte im Fondsuniversum noch sehr ineffizient sind“, so Baveja. Zum Beispiel würden sich Investoren vor allem von kurzfristigen Ereignissen leiten lassen, sodass der Börsenkurs oft nicht dem langfristigen Potenzial der Unternehmen entspreche. Solche Ineffizienzen versucht Baveja mit seinem Team zu nutzen. Jedes Teammitglied widmet sich bestimmten Aktien, die es analysiert und beobachtet. Firmenbesuche gehören zum Pflichtprogramm und sind die wichtigste Informationsquelle. 30 bis 50 Aktien sind im Portfolio. In den ersten neun Monaten 2014 hat der Fonds bereits über 50 Prozent zugelegt. Seit der Auflegung im Februar 2011 liegt die durchschnittliche jährliche Wertentwicklung bei rund 32 Prozent und damit deutlich über der Index-Performance.

Platz 3: T. Rowe Price Middle East & Africa Equity Fund

Der Fondsname deutet es schon an: Der Middle East & Africa Equity Fund der US-Gesellschaft T.Rowe Price investiert über die MENA-Region hinaus in ganz Afrika, einschließlich dem größten afrikanischen Aktienmarkt Südafrika. Dementsprechend ist das Kapital deutlich anders verteilt als bei typischen MENA-Fonds. Fondsmanager Oliver Bell (Foto) investiert von London aus rund 60 Prozent des Kapitals in Afrika und 40 Prozent im Nahen und Mittleren Osten. Zurzeit steckt rund jeweils ein Viertel des Fondsvermögens in Saudi-Arabien und Südafrika. Ebenfalls im Portfolio sind Titel aus der Sub-Sahara-Region, vor allem aus Kenia und Nigeria.

Bell wechselte vor drei Jahren von Pictet zu T. Rowe Price. Er ist bereits der dritte Fondsmanger des 2007 zu einem relativ ungünstigen Zeitpunkt aufgelegten Fonds. 2012 und 2013 konnte Bell seine Benchmark klar schlagen. Und auch 2014 läuft es rund. In den ersten neun Monaten ist der Fonds schon wieder fast 20 Prozent im Plus – im Vergleich zur Performance der klassischen MENA-Fonds ist das allerdings eher mickrig.

Bell verfolgt eine wachstumsorientierte Strategie. Er sucht nach Unternehmen mit attraktiven Bewertungen und guten Gewinnaussichten, die schneller wachsen als ihre Wettbewerber. Der auf fundamentalem Research basierte Bottom-up-Ansatz wird von einer Top-down-Perspektive flankiert, die die Entwicklung in den einzelnen Ländern im Fokus hat. In der Regel sind 30 bis 60 Aktien im Fonds, zurzeit ist er mit 69 Titeln relativ breit gestreut.

Quelle: DAS INVESTMENT.

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