Das Investment: Anlegern drohen sieben Jahre Verluste mit Anleihen

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 10.09.2014. Eine düstere Prognose kommt dieser Tagen von Jonathan Mackay, Stratege bei Morgan Stanley Wealth Management: Investoren müssen sich möglicherweise bis 2021 gedulden, bevor sie wieder Gewinne mit Anleihen aus dem Qualitätsbereich Investment-Grade machen.

Der Experte prognostiziert, dass die Wertpapiere in den kommenden sieben Jahren nur jährliche Erträge zwischen 1 und 2 Prozent generieren werden. Das bedeutet aber letztlich nichts anderes, als dass sie ihren Besitzern unter Berücksichtigung der Inflation Verluste bescheren dürften. Kommt es dazu, wäre das ein deutlicher Richtungswechsel. Schließlich haben die Papiere im Zeitraum von 30 Jahren bis 2012 jährlich im Schnitt 8,7 Prozent Wertzuwachs generiert.

Investoren sollten “eine durchschnittlich geringere Allokation bei Anleihen haben als im vergangenen Zyklus, weil sie einfach nicht die Zinseinnahmen und Erträge generieren”, erklärt der führende Stratege in der rund 2 Billionen Dollar schweren Vermögensverwaltungssparte von Morgan Stanley.

Die Prognose stimmt seiner Meinung nach trotz der lockeren Geldpolitik der Zentralbanken.

Um Verluste zu umschiffen, rät er zum Kauf von Hochzins-Anleihen. Zwar hätten sich Bonds mit besserer Bonitätsnote im Jahr 2014 besser entwickelt als risikoreichere Anleihen, doch das könne sich nun ins Gegenteil verkehren.

“Was wir vorschlagen, ist, dass Sie einfach weniger Ihrer Bonds-Anlagen in den als sicherer Hafen wahrgenommenen, oder einst als sicherer Hafen wahrgenommenen, Anleihen haben”, erklärt Mackay weiter.

Rund 45 Prozent aller Staatsanleihen bringen inzwischen nur noch eine Rendite von weniger als 1 Prozent. Das geht aus einer Studie hervor, die Analysten von Bank of America unter der Führung von Michael Hartnett am Dienstag veröffentlicht haben.

Der Bank of America Merrill Lynch Global Corporate Index ist in diesem Jahr bislang um 6,5 Prozent angestiegen, während die Renditen der Papiere auf 2,6 Prozent fielen. Sie waren damit zuletzt nur noch 0,17 Prozentpunkte von ihrem Rekordtief aus dem vergangenen Jahr entfernt.

Schon jetzt sind Investoren dabei, mehr Geld in Anleihen ohne Investment-Grade-Rating und in Aktien sowie in Aktiva wie Immobilien und Private-Equity zu stecken.

Das Eingehen der Risiken hat sich zuletzt für Investoren durchaus bezahlt gemacht. Angesichts einer Ausfall-Rate im Bereich der Ramsch-Anleihen bei weniger als der Hälfte des langfristigen Durchschnitts haben sie sich selbst von Risiken aus der Geopolitik nicht beirren lassen.

Weltweit sind Hochzins-Anleihen auf dem besten Weg, in diesem Jahr 8,9 Prozent zuzulegen – nach dem 142,7-Prozent- Ertrag aus den vorangegangenen fünf Jahren. Das zeigen Index-Daten von Bank of America Merrill Lynch.

Doch längst nicht alle sind dem Ziel gegenüber, mehr und mehr Ertrag zu erzielen, so optimistisch eingestellt. Analysten von Bank of America empfahlen Anlegern erst diese Woche, nach “Anzeichen für Investoren-Überheblichkeit” Ausschau zu halten. Das gelte besonders vor dem Hintergrund, dass die Federal Reserve mit dem wahrscheinlichen Ende ihrer Anleihe-Aufkäufe die Geldpolitik strafen dürfe.

Wenn allerdings die Alternative ist, Geld zu verlieren – so wie von Morgan Stanley prognostiziert – dann ist es nur allzu verständlich, das Investoren sich doch für Überheblichkeit entscheiden könnten.

Von: Bloomberg

Quelle: DAS INVESTMENT.

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