US-Aktien sind historisch teuer, besonders ein ganz bestimmtes Segment, findet der populäre Investor Marc Faber. Wo genau er eine Blase erkennt und wo sich seiner Meinung nach Anlegern stattdessen gute Chancen eröffnen. Am US-Markt herrscht eine Blase – und zwar sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen. Diese Warnung kommt von Marc Faber. Der auch als „Dr. Doom“ („Dr. Untergang“) bekannte Investor mit Schweizer Wurzeln tritt häufiger mit Vorhersagen über einen möglichen Marktabsturz an die Öffentlichkeit. Immerhin lag er damit in der Vergangenheit auch schon mehrmals richtig: So prognostizierte Faber korrekt den Börsenabsturz 1987 und die Technologieblase aus dem Jahr 2000.
Als erfolgreicher Anlageprofi richtet Faber seinen scharfen Blick dabei jedoch stets auch auf Nischen, in denen er allen Untergangswarnungen zum Trotz Renditepotenzial ausmacht. In seinen Crash-Vorhersagen schwingen daher stets auch konkrete Anlage-Empfehlungen mit.
Während einer Diskussionsrunde, aufgezeichnet vom US-Nachrichtensender CNBC, äußerte sich Faber insbesondere skeptisch zum Segment der US-Internet-Unternehmen. In der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende habe der US-Technologie-Index Nasdaq 100 innerhalb von sechs Monaten seinen Wert erst verdoppelt, um in der Folge um 70 Prozent abzustürzen, warnt Faber. Internetunternehmen wie Amazon, Netflix oder der Elektronikentwickler Nvidia seien aktuell sehr hoch bewertet. Die Aktie von Nvidia etwa sei bei der Generation der sogenannten Millenials sehr beliebt. Sie sei durch ihre extreme Volatilität aber auch ein sehr riskantes Investment.
„Wir sind in einer Finanzblase, nicht nur bei Aktien, sondern auch bei Anleihen“, resümiert Faber. Am US-Markt herrschten im weltweiten Vergleich historisch hohe Bewertungslevel. Die Wirtschaft befinde sich zudem im Abwärtstrend – was Faber an einer in seinen Augen schwächelnden Autoindustrie festmacht, die eine wichtige Messlatte für den US-Arbeitsmarkt darstelle. Auch sinke angesichts extrem hoher Mieten die allgemeine Kaufkraft. Viele Menschen müssten ihren Konsum einschränken.
Inmitten der Unkenrufe hat Faber dennoch einen Tipp parat: „Ich würde eher in Europa als in den USA investieren“, rät der Investmentprofi. „Dort sind die Bewertungen niedriger und die Wirtschaft ist im Aufwind begriffen.“
Von: Iris Bülow
Quelle: Das Investment